Neue Filme mit Nicolas Cage erscheinen inzwischen gefühlt fast schon im Wochentakt – das meiste davon ist richtig mies („Arsenal“, „A Score To Settle“), einiges hat aber auch absolutes Kultpotential („Mandy“, „Color Out Of Space“). „Kill Chain“, der heute Abend ab 22 Uhr bei Tele5 ausgestrahlt wird, scheint einer der selten gewordenen Nicolas-Cage-Filme zu sein, der irgendwo im Mittelfeld angesiedelt ist: Kein großer Kritiker-Liebling, aber die meisten Zuschauer scheinen eine ganz gute Zeit mit dem Noir-Reißer zu haben.
Freigegeben ist „Kill Chain“ übrigens ab 18 Jahren – weshalb leider die sehr reale Chance besteht, dass er auf Tele5 nur geschnitten ausgestrahlt wird, da er dort schon vor 23 Uhr (ab da dürfen Filme ab 18 auch ungeschnitten gezeigt werden) startet. Es geht also durchaus etwas härter zur Sache, wenn sich gleich haufenweise Gangster in diesem Rache-Thriller gegenseitig den Garaus machen.
Alternativ gibt es „Kill Chain“ aber aktuell auch im Angebot von Amazon Prime Video (und zwar dort garantiert ungeschnitten):
Irgendwo in Lateinamerika betreten zwei Gangstertypen in Lederjacken ein Hotel. Offenbar haben sie den Auftrag, den Besitzer Araña (Nicolas Cage) umzubringen. Aber der will zunächst erzählen, wie er als ehemaliger Söldner überhaupt an diesem Ort gelandet ist (eine Geschichte mit vielen Toten). Und apropos Tote: Auf dem Tisch nur wenige Meter entfernt liegt auch ein Toter mit einer Waffe – offenbar steckt hinter dem Hotel und seinem Besitzer, dessen Name übersetzt „Spinne“ bedeutet, doch mehr, als es zunächst den Anschein hat...
Neo-Noir mit Nicolas Cage
„Kill Chain“ wartet im Laufe seiner Handlung mit etlichen Noir-Zitaten auf – darunter eine Lady im roten Kleid, ein ausgebrannter Sniper („Veronica Mars“-Papa Enrico Colantoni) sowie einer sehr, sehr bösen Femme fatale. Ob die Auflösung dann clever ist und Sinn ergibt, oder ob sie einfach nur voller Logiklöcher und fragwürdiger Charakterentscheidungen steckt, ist zwischen Fans und Kritikern ebenso umstritten wie die Qualität an sich. Aber wie gesagt: Im Free TV oder im Amazon-Abo kann man ja einfach hereinschauen, ob es was für einen ist...
... und das wichtigste ist ja sowieso, dass Nicolas Cage auch diesmal wieder aufdreht, als ob es kein Morgen mehr gäbe. An seinen Grimassen und Verrenkungen können wir uns einfach nicht sattsehen. Genie oder Wahnsinn? Das muss dann wiederum jeder für sich selbst entscheiden, denn nach den herkömmlichen Kriterien für gutes und schlechtes Schauspiel lassen sich die Performances des Oscargewinners (für „Leaving Las Vegas“) schließlich schon längst nicht mehr beurteilen.
Und wenn ihr noch mehr Nicolas Cage wollt, hätten wir da auch noch den folgenden Tipp für euch im Angebot:
"Einer der besten Filme der letzten fünf Jahre": Quentin Tarantino feiert diesen viel zu unbekannten Rache-Thriller mit Nicolas CageDies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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