„Agents Of S.H.I.E.L.D.“, die (ehemaligen) Netflix-Serien um „Daredevil“ und „Jessica Jones“, dazu Formate wie „Runaways“ und „Cloak & Dagger“ sowie die zahlreichen MCU-Serien von „WandaVision“ bis „Echo“: In den letzten Jahren gab es eine regelrechte Flut von Marvel-Serien. Dabei den Überblick zu bewahren und die Spreu vom Weizen zu trennen, ist gar nicht so einfach. Ich habe daher einen Tipp für euch: Schaut einfach „Legion“!
Denn die „X-Men“-Serie über den Mutanten David Haller ist für mich schlicht und ergreifend die beste Marvel-Serie überhaupt – besser als alles, was es im MCU bislang gab und sogar besser als „Daredevil“. Wenn euch das bereits überzeugt hat, findet ihr alle drei Staffeln von „Legion“ bei Disney+:
Im Mittelpunkt von „Legion“ steht der bereits erwähnte David Haller (Dan Stevens), der seit seiner Kindheit Stimmen hört und von unheimlichen Visionen und Gestalten verfolgt wird. Nachdem bei ihm Schizophrenie diagnostiziert wird, landet er schließlich in einer psychiatrischen Einrichtung. Dort trifft auf er auf seine beste Freundin Lenny (Aubrey Plaza) sowie auf seine große Liebe Syd (Rachel Keller), die ebenfalls Patientinnen sind.
Als Syd entlassen wird, kommt es zu einem mysteriösen Zwischenfall, bei dem Lenny getötet wird und David die Flucht gelingt. Fortan wird er von der Regierungsorganisation „Division 3“ verfolgt. Aus deren Klauen rettet ihn schließlich eine Truppe von Mutanten und Mutantinnen, die David erklären, dass auch er ein Mutant ist und über gewaltige telepathische Kräfte verfügt. Doch der Grund für seine scheinbare Schizophrenie ist eine bösartige parasitäre Präsenz in seinem Verstand...
Besser und anders als jede andere Marvel-Serie
In der obigen Synopsis wird es noch nicht so richtig deutlich, aber „Legion“ ist nicht nur besser als die meisten anderen Marvel-Serien, sondern auch ganz anders als alle Superhelden-Verfilmungen, die es sonst so gibt.
Serienschöpfer Noah Hawley („Fargo“) entwirft über drei Staffeln eine ebenso faszinierende wie spannende Geschichte, in der sich David vom Opfer zum Helden und schließlich zum Schurken entwickelt, aber auch die Nebenfiguren absolut grandios sind – allen voran Aubrey Plaza als Lenny, Rachel Keller als Syd oder das Mutanten-Duo Cary und Kerry Loudermilk (Bill Irwin & Amber Midthunder).
Vor allem aber ist „Legion“ ein visuell und inszenatorisch berauschendes Erlebnis, bei dem sich Hawley (ohnehin einer der besten Serienmacher unserer Zeit) ohne Ende kreativ austoben kann. Da werden Telepathie oder Gedankenlesen auf einmalige Art und Weise visualisiert und ein Kampf zwischen Held und Schurke wird als Tanzduell oder Gesangsduett inszeniert. Und zwar nicht wie in „Guardians Of The Galaxy“, sondern komplett unironisch im Stil eines Musikvideos:
Ein anderer Showdown wird hingegen im Stil eines Schwarz-Weiß-Stummfilms inszeniert, inklusive eingeblendeter Karten mit Dialogzeilen und untermalt von einer abgefahrenen Electro-Version von Maurice Ravels berühmtem „Boléro“. Und diese Liste ließe sich noch eine Weile fortsetzen...
Wenn ihr also bislang nichts von „Legion“ gehört habt (und die Chancen dafür stehen leider ziemlich gut, schließlich feierte die Serie hierzulande 2017 ihre Premiere beim Bezahlsender FOX Channel) oder die Serie schon seit Ewigkeiten auf eurer Watchlist bei Disney+ rumgammelt: Schaut einfach mal rein und überzeugt euch selbst!
Auch FILMSTARTS-YouTube-Host und Marvel-Experte Sebastian Gerdshikow ist übrigens großer „Legion“-Fan. Warum er die Serie so liebt, erklärt er in dem nachfolgenden Video:
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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