Im fortgeschrittenen Alter nochmal eine ganz neue Richtung einzuschlagen, gelingt nicht vielen Schauspieler*innen – schon gar nicht, wenn sie bereits eine bestens etablierte Karriere in anderen Segmenten haben. Dem bis dahin als Hauptdarsteller in Dramen („Kinsey“, „Schindler‘s Liste“), Historienspektakeln („Rob Roy“, „Gangs Of New York“) und RomComs („Tatsächlich... Liebe“) erfolgreichen Liam Neeson gelang als fast 60-Jährigem mit „96 Hours - Taken“ aber genau das. Avancierte er doch überraschend zu einem der gefragtesten Action-Stars der Kinobranche.
Nach „96 Hours - Taken 2“ folgte mit „96 Hours - Taken 3“ schließlich das Finale der von „Léon - Der Profi“-Mastermind Luc Besson erdachten Reihe. Damit war das Thema Action für Neeson aber noch längst nicht beendet. Zur Freude seiner zahlreichen Bewunder*innen, die ihn offenbar am liebsten als knallharten Einzelkämpfer sehen, dreht der Nordire weiterhin einen Kracher nach dem anderen in diese Richtung.
„96 Hours - Taken 3“ läuft am heutigen 13. Juni 2024 um 23.00 Uhr auf VOX. Alternativ könnt ihr den FSK-16-Titel derzeit ohne Aufpreis im Rahmen des Flatrate-Abos von WOW (ehemals Sky Ticket)* streamen. Zudem ist er als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Nachdem der Pariser bereits für den zweiten Teil der Reihe auf dem Regiestuhl gesessen hatte, übernahm Olivier Megaton („Transporter 3“) auch dieses Mal die Inszenierung. Das Drehbuch verfassten wieder Luc Besson und Robert Mark Kamen („Karate Kid“, „Das fünfte Element“).
Neben Neeson in der Hauptrolle kehrten auch Maggie Grace („Lost“), Famke Janssen („James Bond 007 - GoldenEye“), Leland Orser („Berlin Station“) und Jon Gries („The White Lotus“) in ihren angestammten Parts zurück. Zu ihnen gesellten sich unter anderem Oscargewinner Forest Whitaker („Der letzte König von Schottland“) und „Mission: Impossible II“-Bösewicht Dougray Scott als Franchise-Neulinge.
"96 Hours - Taken 3": Das ist die Story
Schon zwei Mal musste der als privater Personenschützer arbeitende, ehemalige CIA-Agent Bryan Mills (Neeson) seine erwachsene Tochter Kim (Grace) aus den Händen von Kidnappern retten. Dieses Mal geht es hauptsächlich um ihn selbst. Denn als seine Ex-Frau und Kims Mutter Lenore (Janssen) tot aufgefunden wird, ist Mills der Mordverdächtige Nummer eins. Schließlich stellt ihn die Polizei, wie er – über die Leiche gebeugt – ein Messer in der blutüberströmten Hand hält.
Dank seiner exzellenten Kampfkünste und etwas Glück gelingt es Mills, die Cops zu überwältigen und sich abzusetzen. Anstatt Verbrecher unschädlich zu machen, muss er seine Fähigkeiten nun dazu nutzen, dem sich verbissen an seine Fersen heftenden Detective Dotzler (Whitaker) zu entkommen – zumindest so lange, bis er den eigentlichen Täter gefunden und überführt hat …
20 Millionen für Liam Neeson
Eigentlich wollte Liam Neeson nach den ersten beiden Filmen, die jeweils knapp das Zehnfache ihres Budgets eingespielt hatten, keinen dritten „Taken“-Film mehr machen. Der Grund dafür war die Handlung des zweiten Teils. Die war im Prinzip nämlich nur ein leicht variiertes Remake des ersten, bei dem Gangster seine Filmtochter entführten und er sie im Alleingang wieder befreien musste. Letztlich ließ sich der Mime aber doch von Luc Besson überreden. Der sagte dem baumlangen Nordiren nämlich nicht nur einen neuen Dreh in der Story, sondern auch gleich noch eine Gage von schlappen 20 Millionen Dollar zu – was knapp der Hälfte der gesamten Produktionskosten entsprach.
Als „96 Hours - Taken 3“ dann zum Jahreswechsel 2014/2015 in die Kinos kam, stellte sich der Film erneut als Riesenhit heraus. 326,5 Millionen Dollar konnten an den globalen Kinokassen eingenommen werden. Und wie sich herausstellte, war der Titel dieses Mal auch tatsächlich keine erneute Kopie seiner Vorgänger. Niemand wurde entführt und der Schauplatz wurde von Europa (Paris und Istanbul) in die USA (Los Angeles) verlegt. Zudem mutierte die Hauptfigur hier vom Jäger zum Gejagten.
So richtig packend ist der Film aber leider dennoch nicht geworden. Dazu ist er viel zu absehbar – auch weil sich schamlos bei sattsam bekannten anderen Titeln bedient wurde, speziell bei „Auf der Flucht“. Wer allerdings nur Liam Neeson dabei zusehen will, wie er zunächst ein wenig einstecken muss, dann aber umso tougher zurückschlägt, ist auch hier wieder goldrichtig. Der Star rettet mit seinem Charisma den ansonsten eher schwachen „96 Hours - Taken 3“ zumindest noch in Richtung „ansehbar“. Wem das ausreicht, der/die kann heute Abend also gern einschalten.
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