Es hat eine Weile gedauert, bis Nicolas Cage („Leaving Las Vegas“) in der allgemeinen Wahrnehmung nicht mehr nur als Trash-Star mit dem Hang zum Overacten angesehen wurde. Eine Schublade, in die der Oscar-Gewinner ohnehin nie wirklich hineinpasste. Schließlich hat sich sein schauspielerischer Stil über die Jahre hinweg eigentlich nie sonderlich verändert. Vielmehr noch: Durch das hemmungslose Spiel des „Face/Off“-Mimen wurde so manche C-Movie-Gurke erheblich aufgewertet.
Dass Nicolas Cage inzwischen nicht mehr verlacht wird, wenn er denn mal wieder richtig freidreht, ist nicht zuletzt „Mandy“ zu verdanken, bei dem Publikum und Kritik offenbar gleichermaßen verstanden haben, warum Cage nach wie vor so ein fantastischer Darsteller ist. Direkt nach dem infernalischen Rache-Reißer lieferte Cage mit „Die Farbe aus dem All“ das nächste hochklassige Genre-Highlight ab – und präsentiert sich gerade in der zweiten Hälfte einmal mehr als von der Tarantel gestochener Vollblutkünstler.
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Darum geht’s in "Die Farbe aus dem All"
Auf einer abgelegenen Farm in New England wollen Nathan (Nicolas Cage), seine bessere Hälfte Theresa (Joely Richardson) sowie deren Kinder Benny (Brendan Meyer), Lavinia (Madeleine Arthur) und Jack (Julian Hilliard) dem Trubel der Großstadt entkommen. Nathan legt einen eigenen Garten an und findet außerdem Erfüllung in seiner Alpakazucht. Mitten in den trotzdem nicht immer einfachen Alltag der Familie kracht plötzlich ein Meteorit.
Der unmittelbar neben ihrem Haus eingeschlagene Brocken aus einer anderen Welt bringt offenbar besondere Eigenschaften mit sich. So strahlt er nicht nur ungewöhnlich in pink und violett, sondern scheint auf alles in der näheren Umgebung einen starken Einfluss zu haben. Seltsame Pflanzen sprießen aus dem Boden, elektronische Geräte geben den Geist auf, riesige Insekten schwirren herum, Lebensmittel verderben in Windeseile, aus dem Brunnen auf dem Hof sind Stimmen zu hören und selbst auf die Zeit ist kein Verlass mehr...
Mehr als nur Nicolas Cage im Rausch
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Die Farbe aus dem All“ starke 4 von 5 möglichen Sternen. In seinem Fazit schreibt unser Autor Oliver Kube: „‚Mandy‘ trifft ‚Auslöschung‘ als Alien-Monster-Gemetzel: Da steigt die Stimmung nicht nur bei Nicolas-Cage-Fans!“
In welche Richtung sich der „Die Farbe aus dem All“ entwickeln wird, unterstreicht bereits der Name des Autors der Kurzgeschichtenvorlage: H.P. Lovecraft. Seine surrealen, mythisch-aufgeladenen, dem Wahnsinn zugeneigten Erzählungen genießen heute Kultstatus und waren Inspirationsquelle für viele, viele Filmemacher. Dementsprechend abgefahren dürfen auch in „Die Farbe aus dem All“ die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, Sein und Nichtsein verwischen.
Das führt dann nicht nur dazu, dass Nicolas Cage in der zweiten Hälfte einige seiner schönsten Karriere-Ausraster ausspielen darf (darüber hinaus aber auch durch seine vielschichtige Leistung gefällt). „Die Farbe aus dem All“ ist auch ein Paradebeispiel in Sachen Spannungsverdichtung. Die Inszenierung von Richard Stanley intensiviert sich kontinuierlich, was „Die Farbe aus dem All“ vom psychedelischen Sci-Fi-Mystery-Thriller nach und nach in die wilden Gefilde des Body-Horror-Kinos schickt.
Bis Nicolas Cage das nächste Mal aus der Haut fährt, müssen wir hierzulande hoffentlich nicht mehr allzu lang warten. Denn mit „The Surfer“ hat Cage kürzlich beim Filmfestival in Cannes wieder richtig abgeliefert. Warum uns der Film, in dem Cage vom Lexus-Fahrer zum Parkplatz-Penner absteigt, so gefallen hat, könnt ihr hier nachlesen:
Vorsicht! Gleich rastet Nicolas Cage richtig aus!! Erster Trailer zum in Cannes gefeierten Psycho-Thriller "The Surfer"*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.