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    TV-Tipp: Heute läuft ein packendes Thriller-Drama mit Charlize Theron und Tommy Lee Jones – zutiefst erschütternd & emotional
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kube ist seit den 1990ern als Journalist/Kritiker in Sachen Film, TV, Musik, Literatur & Technik tätig. Für FILMSTARTS schreibt er seit 2018.

    „Im Tal von Elah“ ist einerseits ein spannender, clever verzwickter Whodunit-Krimi, andererseits ein berührend authentisch daherkommendes Charakterdrama. FILMSTARTS-Autor Oliver Kube empfiehlt euch am Abend zwei Stunden in diesen Film zu investieren.

    Zählen wir doch zu Beginn einfach mal die Oscargewinner*innen auf, die an „Im Tal von Elah“ beteiligt sind. Da hätten wir einerseits Regisseur Paul Haggis („L.A. Crash“), seinen Co-Drehbuchautor Mark Boal („The Hurt Locker“) und den grandiosen Kameramann Roger Deakins („Blade Runner 2049“). Dazu kommen dann vor dem Arbeitsgerät des letzteren noch Tommy Lee Jones („Auf der Flucht“), Charlize Theron („Monster“) und Susan Sarandon („Dead Man Walking“). Nicht schlecht, oder? Und in den Augen des Autors dieser Zeilen hält das Ergebnis sogar, was diese Namen versprechen.

    Das Crime-Drama „Im Tal von Elah“ läuft am heutigen 17. Mai 2024 um 23.00 Uhr auf 3sat. Alternativ ist der FSK-12-Titel bei Online-Händlern wie Amazon als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:

    Falls ihr Amazon-Prime-Kund*in sein solltet, könnt ihr den Film dort übrigens auch kostenlos streamen*. Dazu müsst ihr euch lediglich für den siebentägigen Gratistest des CNMA-Arthaus-Channels anmelden. Sofern ihr nicht wieder stornieren wollt, werden nach dem Probezeitraum 3,99 Euro pro Monat fällig.

    "Im Tal von Elah" auf 3sat: Das ist die Story

    November 2004 in Monroe, Tennessee: Seit seiner Pensionierung führt der ehemalige Militärpolizist Hank Deerfield (Jones) zusammen mit seiner Ehefrau Joan (Sarandon) ein ruhiges Leben. Doch dann klingelt plötzlich das Telefon. Die US Army teilt dem Paar mit, dass sein Sohn Mike (Jonathan Tucker), der in New Mexico stationiert und erst kurz zuvor von einem Einsatz im Irak zurückgekehrt ist, unerlaubt abwesend und nicht aufzutreiben sei.

    Hank macht sich auf den Weg, um den sonst so pflichtbewussten Mike zu finden. Kurz nach seinem Eintreffen wird jedoch die grausam verstümmelte Leiche des jungen Mannes auf einem Feld nahe der Basis aufgefunden. Die lokale Polizei vermutet sofort einen Mord im Drogenmilieu und will die Angelegenheit zu den Akten legen. Doch diese Erklärung kann und will der trauernde Vater nicht akzeptieren.

    Concorde
    Der größte Trumpf des Films: Tommy Lee Jones

    Umgehend beginnt er eigene Nachforschungen anzustellen und trifft dabei auf einige Ungereimtheiten, die die Theorie der Cops zu widerlegen scheinen. Allerdings ist Detective Emily Sanders (Theron) die einzige unter den Kolleg*innen, die den alten Mann und seine Ermittlungsergebnisse ernst nimmt. Schnell ist auch sie überzeugt, dass der Fall längst nicht so klar sein kann, wie es zunächst den Anschein hatte …

    Tommy Lee Jones ist der MVP

    Die Tagline, also der Werbespruch auf den Kinoplakaten zu „Im Tal von Elah“ lautete damals: „Sometimes finding the truth is easier than facing it“ (Manchmal ist es einfacher, die Wahrheit herauszufinden, als sich ihr zu stellen). Dieser fast schon philosophisch anmutende Spruch ist gut gewählt. Verrät er doch bereits einiges darüber, was den von Tommy Lee Jones gespielten Protagonisten – und mit ihm das Publikum – hier erwartet. Unterschwellig wird angedeutet, dass es weniger um Action als um Psychologie und Emotionen geht. Und wenn man mag, kann man herauslesen, dass uns die Geschichte eher in Slowburn-Manier präsentiert werden wird.

    Der Filmtitel ist eine Anspielung auf die biblische Schlacht zwischen David und Goliath sowie den Ort, an dem sie stattfand. Das Ganze wird auch in den Dialogen erwähnt und funktioniert als ein Gleichnis auf die Situation einiger Charaktere – wobei je nach Blickwinkel offen bleibt, wer David und wer Goliath sein könnte. Dabei behandelt der Film auf intelligente, zum Nachdenken anregende Weise Themen wie die Auswirkungen des (Irak-)Kriegs auf die Psyche der Soldaten, den Missbrauch von Gefangenen und posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS).

    Dass dies bei der als eine Art Whodunit-Krimi startenden Geschichte so gut funktioniert, liegt auch am klug aufgebauten, auf wahren Begebenheiten basierenden Drehbuch und der meist ruhigen, streckenweise atmosphärischen Inszenierung. Primär liegt es aber an den exzellenten darstellerischen Leistungen. Allen voran ist es Tommy Lee Jones, der begeistert und den Ton angibt, dem Charlize Theron und die anderen offenbar nur allzu willig und mit erfreulichem Effekt folgten.

    Wer erstklassiges Schauspielkino im Rahmen einer durchdachten, emotional mitreißenden Story sehen will, ist hier also richtig. Zum hochkarätigen Cast zählen übrigens auch noch Marvel- und „Dune“-Star Josh Brolin, James Franco („127 Hours“), Jason Patric („Sleepers“), Wes Chatham („Die Tribute von Panem - Mockingjay 1+2“) sowie Frances Fisher („Titanic“).

    Im Tal von Elah
    Im Tal von Elah
    Starttermin 6. März 2008 | 2 Std. 00 Min.
    Von Paul Haggis
    Mit Tommy Lee Jones, Charlize Theron, Jason Patric
    Pressekritiken
    4,1
    User-Wertung
    3,7
    Filmstarts
    3,0

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