Die erste Staffel von „Wednesday“ mit Jenna Ortega hat sich für Netflix als absoluter Megahit entpuppt. Allerdings ist den Macher*innen dabei auch ein Fauxpas unterlaufen, den man sofort sieht, wenn man nur in der richtigen Sekunde drauf achtet…
Mit mehr als 1,2 Milliarden (!) geschauten Stunden allein in den ersten 30 Tagen nach ihrer Veröffentlichung im November 2022 ist „Wednesday“ die erfolgreichste englischsprachige Serien-Staffel in der Geschichte von Netflix.
Dank dieses Mega-Erfolgs können die Macher*innen der Serie bei allem Ärger, den man natürlich bei jedem gemachten Fehler irgendwie verspürt, am Ende wohl doch sehr locker damit umgehen, dass nicht in allen acht Folgen der ersten Staffel alles zu 100 Prozent perfekt gelaufen ist. Ein besonders auffälliger Fauxpas ist den Verantwortlichen zum Beispiel in Episode 5 unterlaufen. Dabei fällt einem der Fehler beim normalen Durchschauen vielleicht gar nicht sofort ins Auge – aber wenn man an zwei ganz bestimmten Stellen auf Pause drückt, ist er kaum noch zu übersehen…
Eine sich bewegende Leiche
In der fünften Staffel geht es zentral um einen Moment aus der Zeit, als noch Wednesdays Eltern Gomez (Luis Guzmán) und Morticia (Catherine Zeta-Jones) die Nevermore Academy besucht haben. Wednesday (Jenna Ortega) fällt dabei eine alte Polizeiakte in die Hände, laut der ihr Vater einst beschuldigt wurde, den Normie Garret Gates (Lewis Hayes) ermordet zu haben. Im Verlauf der Episode sehen wir nun zwei Mal, wie Garret von einem Baugerüst in die Tiefe stürzt, nachdem er von einem Schwert durchbohrt wurde.
Bei Minute 29 und 19 Sekunden sieht das so aus:
Nur vier Minuten später (bei 33.16) sieht es dann allerdings plötzlich so aus:
Da hat sich die Leiche des Gestürzten also plötzlich wie von Geisterhand bewegt… (Beide Szenen zeigen den Toten direkt nach dem Sturz, es kann also auch nicht sein, dass er sich noch erst schwerverletzt dorthin gerobbt hat)
Eventuell doch kein Fehler?
Allerdings gibt es eine – eigentlich – ziemlich geniale Erklärung für die verschiedenen Positionen: Es handelt sich nämlich in beiden Szenen um Rückblenden – einmal aus der Perspektive von Gomez und einmal aus der Sicht von Morticia, wobei sich die Eheleute in ihren Aussagen über den Tatverlauf direkt widersprechen. Wie in Akira Kurosawas Meisterwerk „Rashomon – Das Lustwäldchen“, in dem verschiedene Zeug*innen dasselbe Verbrechen aus verschiedenen Perspektiven mit jeweils (leicht) verschobenen Details rekapitulieren, könnte es also auch in Folge 5 von „Wednesday“ um die Subjektivität von Erinnerungen gehen.
Da würde es geradezu hervorragend ins Konzept passen, wenn die Leiche in Gomez‘ und Morticias Erinnerung jeweils in einem leicht verschoben Winkel auf dem Schulhofboden aufgeschlagen ist!
Aber an dieser entlastenden Theorie gibt es dennoch ein Problem: Auch in der zweiten Rückblende sieht man Garret fallen – und zwar genauso, dass er nach dem Aufschlag eigentlich genauso liegen müsste wie in der ersten. Auch hier passt der Sturz schlicht nicht zur Positionierung der Leiche wenige Sekunden später, was klar darauf hindeutet, dass die Macher*innen diese geniale Lesart des Filmfehlers selbst ziemlich sicher überhaupt nicht auf dem Schirm hatten…
Überraschung im ersten Video zu "Wednesday" Staffel 2: Noch ein "Addams Family"-Original-Star kehrt zurück!Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.