Bereits in den 1980er-Jahren wollte Francis Ford Coppola „Megalopolis“ realisieren. Doch dann ruinierte der Flop der Musical-Romanze „Einer mit Herz“ seine Firma und auch ihn persönlich. Danach musste Coppola Auftragsarbeiten annehmen, um seine Schulden abzuarbeiten. Sein Herzensprojekt wollte im zu dieser Zeit niemand finanzieren.
Als er später wieder genug Geld verdient hatte, gab es immer wieder neue Anläufe um „Megalopolis“ endlich umzusetzen. Doch 2001 verhinderten zum Beispiel die Terroranschläge vom 11. September den damals mit Stars wie Leonardo DiCaprio, Russell Crowe und Nicolas Cage geplanten Dreh. Coppola sah sich angesichts der tragischen Realität außerstande, einen Film zu machen, in dem die Zerstörung der US-Metropole eine so wichtige Rolle spielt, und brach das Projekt ab.
"Megalopolis": In Kürze steigt die Weltpremiere
Doch nun hat er es doch noch geschafft. Rund 120 Millionen Dollar soll Coppola aus eigener Tasche aufgewendet haben, um das Sci-Fi-Epos mit „Star Wars“-Star Adam Driver und der unter anderem aus „Game Of Thrones“ und „Fast & Furious“ bekannten Nathalie Emmanuel zu realisieren. Kurz vor der Weltpremiere gibt es nun ein erstes Szenenbild, auf welchem die beiden Stars zu sehen sind. Dieses wurde via Vanity Fair veröffentlicht:
In Kürze wird es dann den endgültigen Beweis geben, dass Coppola „Megalopolis“ wirklich nach über 40 Jahren Wartezeit doch noch realisiert hat. Denn der Film läuft endlich in einem großen Kinosaal:
Bei den Filmfestspielen in Cannes, die vom 14. bis zum 25. Mai 2024 stattfinden, wird er seine Weltpremiere feiern. Wie es danach mit dem Film weitergeht und wann ihn auch alle Menschen sehen können, die nicht beim renommierten Filmfestival zu Gast sind, steht aber in den Sternen.
Regulärer Kinostart von "Megalopolis" ist ungewiss
Denn bislang hat Coppola noch keinen Verleih gefunden, der den Film anschließend regulär herausbringen möchte. Das große Problem: Um Coppolas Visionen von einer Auswertung auf den größtmöglichen IMAX-Leinwänden Rechnung zu tragen und den Film angemessen zu bewerben, sind wohl allein in den USA Marketingausgaben von noch einmal 100 Millionen Dollar nötig, die ein US-Verleih aufbringen müsste (zusätzlich zu der Summe, die Coppola sicher für die Rechte haben will). Es herrscht aber größte Skepsis, ob der Film nur annähernd eine solche Summe wieder einspielen kann.
Schließlich ist „Megalopolis“ zwar ein 120 Millionen Dollar teures Sci-Fi-Epos, aber gleichzeitig wohl auch ein extrem experimenteller und artifizieller Film, der womöglich nicht die große Masse ansprechen wird. Coppola hofft nun, dass die Premiere in Cannes und die Reaktionen auf seinen Film doch noch für Interesse bei Verleihfirmen aus aller Welt sorgen.
Darum geht es in "Megalopolis"
In dem Sci-Fi-Epos wurde New York durch eine Katastrophe zerstört. Doch ein von Adam Driver gespielter Architekt will das als Chance begreifen. Er will die Stadt wieder aufbauen – aber nicht in ihrer alten Version, sondern als gigantisches, komplett neues Utopia. Das führt zum Konflikt mit dem erzkonservativen Bürgermeister (gespielt von „Breaking Bad“-Fiesling Giancarlo Esposito), der auch noch eine private Komponente hat. Denn die große Liebe des Architekten ist die Tochter seines Rivalen. Und diese von Nathalie Emmanuel verkörperte Figur ist ihrerseits hin- und hergerissen zwischen der Loyalität zu ihrem Vater und ihrer Liebe.
Unter anderem Aubrey Plaza, Shia LaBeouf, Dustin Hoffman, Jon Voight, Laurence Fishburne, Kathryn Hunter, Grace VanderWaal, James Remar, Talia Shire und Jason Schwartzman gehören noch zur illustren Besetzung des Sci-Fi-Epos. Nach der Premiere in Cannes wird unsere Kritik erscheinen.
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