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    Dafür hat Netflix eine Milliarde Dollar gezahlt: Nun geht's endlich richtig mit einem riesigen Universum los
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Vor drei Jahren hat Netflix tief in die Tasche gegriffen: Für eine Milliarde Dollar sicherte sich der Streamingdienst die Adaptionsrechte an den Werken des „Wonka“-Schöpfers Roald Dahl. Bald trägt dieser Deal endlich größere Früchte.

    Netflix

    Bereits wenige Monate, bevor Timothée Chalamet mit dem Science-Fiction-Bombast „Dune: Part Two“ die Kinosäle eroberte, tänzelte er für Warner Bros. durch einen anderen Kassenschlager: Das farbenfrohe Realfilmmusical Wonka“ spielte weltweit über 632 Millionen Dollar ein – und das bei einem Budget von etwa 125 Millionen. Ob Chalamet wieder den Zylinder und lilafarbenen Mantel anziehen wird, ist derzeit trotzdem unklar.

    Jedoch stehen bei solchen Zahlen die Chancen gut, dass die lose Adaption einer Vorlage des britischen Schriftstellers Roald Dahl weitergesponnen wird. Fest steht zudem, dass Filmfans, die auf den Dahl-Geschmack gekommen sind, sich bereits auf Nachschlag freuen dürfen: Netflix hat ganz viele Dahl-Projekte in der Pipeline. Zuerst kommt ein kunterbunter Familienfilm.

    "The Twits": Sie stecken doch nicht in einer Zwickmühle!

    In Roald Dahls „The Twits“ (in Deutschland bekannt als „Die Zwicks stehen Kopf“) geht es um ein ungepflegtes Ehepaar, das gern Streiche ausheckt. Beispielsweise versteckt Mr. Twit einen Frosch im Bett seiner Gattin, wohingegen sie ihm Regenwürmer unter seine Spaghetti mischt. Einig werden sich die früheren Zoo-Mitarbeiter in ihrer Mission, eine Affenfamilie zu dressieren – womit sie den Zorn eines Affenvaters auf sich ziehen. Der rächt sich, indem er die Einrichtung der Twits an die Zimmerdecke klebt...

    Dass „The Twits“ von der Trickschmiede Jellyfish Pictures für Netflix adaptiert wird, wurde zwar bereits vor Jahren mitgeteilt. Allerdings bestanden zwischenzeitlich Zweifel, dass das Projekt das Licht der Filmwelt erblicken wird: 2022 wurde bekannt, dass die Arbeit an zahlreichen für Netflix-Animationsfilmen und -Trickserien abgebrochen wurde, weil sich das Portal in dem Medium neu aufstellen wollte. Auf der Liste der (potenziell) aufgegebenen Filme befand sich auch „The Twits“.

    Dass Netflix im Herbst vergangenen Jahres ein erstes Bild aus dem Animationsfilm veröffentlichte, war daher eine kleine Überraschung. Und wie der Streamingdienst nun mitteilte, dauert es nicht mehr lange, bis wir mehr aus „The Twits“ zu sehen bekommen!

    Nehmt von diesen Leuten lieber keinen Gratiskuchen an! Netflix
    Nehmt von diesen Leuten lieber keinen Gratiskuchen an!

    Am 12. Juni wird das Projekt Teil einer großen „Next On Netflix“-Vorschau sein. Dann dürfen wir mit einem Clip oder gar Trailer rechnen. Bis zum fertigen Film müssen sich Dahl-Fans aber noch etwas gedulden: The Twits“ ist für eine Veröffentlichung im Jahr 2025 angekündigt.

    Regie führt „Zoomania“-Ko-Autor Phil Johnston. Als Ko-Regie wurden Katie Shanahan (Storyboarderin bei „Ever After High“) und Todd Demong (Storyboarder bei „Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt“) gewonnen.

    Mehr Dahl bei Netflix

    „The Twits“ ist der erste Dahl-Langfilm, den Netflix mitverantwortet, seit das Unternehmen im September 2021 die Roald Dahl Story Company erwarb und sich somit die Adaptionsrechte an Dahls Schaffen sicherte. Die Financial Times bezifferte die Kosten für den Kauf damals auf 686 Millionen Dollar, mittlerweile spekuliert das US-Branchenportal Variety, dass Netflix sogar eine Milliarde Dollar gezahlt hat.

    Sicher ist damit, es wird noch sehr viel kommen: Ein ganzes Universum voller Dahl-Adaptionen soll entstehen. „The Twits“ ist nur der erste von sehr, sehr vielen Filmen. Da der Autor unglaublich produktiv war, zahlreiche Romane und Kurzgeschichten geschrieben habt, gibt es Stoffe für Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte.

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    Ganz gleich, wie hoch die Kosten letztlich waren, ein paar Früchte hat der Kauf für Netflix bereits getragen: 2023 veröffentlichte Netflix vier von „Grand Budapest Hotel“-Regisseur Wes Anderson inszenierte Kurzfilme, die auf Dahl-Arbeiten basieren – darunter der mit dem Oscar gekrönte „Ich sehe was, was du nicht siehst“ mit Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle.

    Und wenn ihr euch die Wartezeit auf „The Twits“ oder die Ankündigung einer „Wonka“-Fortsetzung versüßen wollt: Schaut euch auf Netflix doch „Roald Dahls Matilda – Das Musical“ an! Die wenig beachtete, sehenswerte Musicaladaption entstand unabhängig von Netflix' Dahl-Deal, allerdings übernahm die Plattform die weltweiten Streamingrechte an ihr. Die Titelrolle spielt darin übrigens Alisha Weir, die derzeit als Vampirballerina „Abigail“ die Kinos heimsucht!

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