Noch bevor wir wissen, ob Christopher Nolan und „Oppenheimer“ ihrer Favoritenrolle bei den in der Nacht vom 10. auf den 11. März stattfindenden Oscars gerecht werden, haben Fans des Regiemeisters schon jetzt allen Grund zur Freude. Denn in Kürze steht das lange überfällige Heimkino-Comeback seines allerersten Spielfilms ins Haus – den selbst viele seiner größten Fans nicht kennen dürften: „Following“.
In den 2000ern erstmals auf DVD erschienen, verschwand das Neo-Noir-Meisterstück zwischen den Blockbustern, an denen Nolan zu jener Zeit bereits arbeitete, schnell in der Versenkung. Mittlerweile aber mauserte sich der Brite zu einem der berühmtesten Filmemacher der Gegenwart, zu einer allseits bekannten (und beliebten) Marke, die in einem Satz mit Regiegrößen wie Spielberg, Scorsese oder Cameron genannt wird. Mit „Inception“, „Interstellar“ und „Tenet“, der „Dark Knight“-Trilogie oder zuletzt „Oppenheimer“ schuf er ebenso groß gedachte wie imposant bebilderte Blockbuster, die nahezu jeder Filmfan kennt. Aber wie hat die beeindruckende Karriere des zumindest vor den anstehenden Academy Awards noch ganz ohne Oscar dastehenden Regisseurs eigentlich begonnen?
Mit „Following“ erscheint am 26. April der erste Spielfilm von Christopher Nolan zum allerersten Mal auf Blu-ray – sein zweifellos unbekanntester Film, der nur auf den ersten Blick kaum etwas mit seinen heutigen Großproduktionen gemeinsam hat, sein Genie aber dennoch bereits früh erahnen ließ. Die perfekte Gelegenheit, Nolans Debütfilm endlich einmal von der Watchlist zu streichen!
Pandastorm spendiert dem Film seine hiesige HD-Premiere und veröffentlicht den Nolan-Erstling als streng limitierte, nummerierte Collector's Edition inklusive DVD und Blu-ray. Bereits am 8. März erscheint der Film als Video-on-Demand – etwa bei Amazon Prime Video*, wo ihr euch „Following“ schon jetzt sichern und ab morgen dann auch direkt schauen könnt.
Wir freuen uns, euch anlässlich des Heimkinostarts heute exklusiv auf FILMSTARTS den deutschen Trailer zu Christopher Nolans „Following“ präsentieren zu können (siehe oben).
"Following": Christopher Nolans Indie-Geniestreich
In „Following“ wird der Einzelgänger Bill (Jeremy Theobald) von der Kamera dabei begleitet, wie er willkürlich fremden Menschen quer durch London folgt – und dabei vorgibt, als Schriftsteller zu recherchieren, in Wahrheit jedoch nur seine voyeuristische Neugier befriedigen will. Bis er eines Tages auf den Einbrecher Cobb (Alex Haw) trifft, der Wohnungen nicht einfach nur ausraubt, sondern dabei vor allem die Macht genießt, in die Leben seiner Opfer einzudringen – und damit auch Bill zunehmend fasziniert.
„Following“ ist der krasse Gegenentwurf zu den Blockbustern, für die Nolan heute bekannt ist – und die zugleich dennoch die logische Konsequenz dessen sind, womit der Meisterregisseur einst seine Ausnahme-Karriere begann: Nolan verantwortete nicht nur Drehbuch und Regie, sondern übernahm obendrein auch die Kameraführung sowie den Schnitt. Um Kosten zu sparen, wurde außerdem vorwiegend mit Freunden und Familienangehörigen gedreht – und vorab exzessiv geprobt, um die Szenen mit möglichst wenigen Takes im Kasten zu haben. Denn ja, bei „Following“ mag es sich um einen minimalistisch anmutenden 16mm-Schwarz-Weiß-Film handeln, der aber eben noch auf Film gedreht wurde. Und das ist schließlich wesentlich teurer, als im digitalen Zeitalter – und verschlang so letztlich auch den größten Teil des mickrigen Budgets von gerade einmal 6.000 Dollar.
Am Ende entstand dabei aber nicht nur ein Geheimtipp für Noir-Fans, sondern vor allem auch ein Vorbote für Nolans späteres Schaffen. Denn auch wenn bei dem knackigen 70-Minüter in der Kürze die Würze liegt, blitzt hier bereits die erzählerische Brillanz des damaligen Endzwanzigers auf. Zudem wohnt bereits „Following“ die Vorliebe des Filmemachers inne, mit dem Konzept der Zeit sowie der nicht-chronologischen Erzählung zu spielen – das er später mit Filmen wie „Memento“, „Tenet“ und Co. auf die Spitze trieb.
"Oppenheimer"-Regisseur Christopher Nolan will einen Horrorfilm machen – unter einer Bedingung*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.