„The Rite - Das Ritual“ ist nicht wirklich grottenschlecht. Der Film von „Zimmer 1408“-Regisseur Mikael Hafstrom ist adäquat gefilmt, bietet eine zum Thema passende, düstere Atmosphäre sowie ein paar gute Darsteller*innen. Allerdings ist er für alle, die schon mal ein oder zwei Exorzismus-Grusler gesehen haben, furchtbar langweilig. Denn die Story ist – obwohl sie angeblich auf wahren Begebenheiten basiert – von Anfang an weder überzeugend noch involvierend, sondern komplett absehbar und vollgestopft mit sattsam bekannten Situationen beziehungsweise Figurentypen.
„The Rite - Das Ritual“ läuft am heutigen 6. März 2024 um 22.10 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung zeigt der Sender noch in derselben Nacht um 2.40 Uhr. Alternativ könnt ihr den Streifen aktuell im Streaming-Abo von Netflix schauen. DVD und Blu-ray des FSK-16-Titels gibt es momentan nur noch antiquarisch oder als Import. Als kostenpflichtiges Video-on-Demand ist er allerdings jederzeit zu haben. Empfehlen können wir euch aber keine der Varianten.
Neben dem zweifachen Oscargewinner Anthony Hopkins („Das Schweigen der Lämmer“, „The Father“) standen hier noch weitere renommierte Stars vor Hafstroms Kamera. Mit dabei waren unter anderem Colin O'Donoghue („Once Upon A Time“), Alice Braga („City Of God“), Ciarán Hinds („There Will Be Blood“), Toby Jones („Dame, König, As, Spion“), Rutger Hauer („Blade Runner“) und Maria Grazia Cucinotta aus „James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug“.
"The Rite" auf Tele 5: Das ist die Story
Theologiestudent Michael Kovak (O'Donoghue) hat Zweifel an der Kraft seines Glaubens und spielt ernsthaft mit dem Gedanken, seine anstehende Weihe zum Priester zu verweigern. Im letzten Moment kann ihn sein Mentor Pater Matthew (Jones) noch davon überzeugen, an einem zweiwöchigen Exorzismus-Seminar in Rom teilzunehmen. Obwohl Michael nicht an die Existenz von Dämonen glaubt, macht er sich auf nach Italien.
Während der ersten Tage des Kurses fällt er vor allem durch kritische Fragen und zynische Bemerkungen auf. Doch dann lernt Michael den seit Dekaden als Exorzist tätigen Pater Lucas Trevant (Hopkins) kennen und sein gesamtes Weltbild gerät ins Wanken. Der junge Mann wohnt einer Dämonen-Austreibung bei der 16-jährigen Rosaria (Marta Gastini) bei und beginnt von da an nicht mehr seinen Glauben, sondern seine rationalen Überzeugungen zu hinterfragen...
Eine öde Teufelsmär
Größtenteils intensiv-angestrengt blicken, dabei ein paar kryptisch anmutende Verse aufsagen und bedeutungsschwangere Handbewegungen machen – der Part des Dämonenaustreibers stellte einen der größten Schauspieler der Filmgeschichte sicher kaum vor ernsthafte Herausforderungen. Zudem waren weder Michael Petronis („Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte“) Drehbuch noch Mikael Hafstroms Inszenierungsansätze sonderlich originell. Hat Anthony Hopkins dennoch größeres Potential in dem Projekt gesehen? Ansonsten kann man durchaus auf die Idee kommen, dass der Star hier nur wegen des kolportiert üppigen Gagen-Schecks dabei war.
Unsere nur enttäuschende 1,5 von möglichen 5 Sternen vergebende FILMSTARTS-Kritik bringt den von „The Rite“ vermittelten Eindruck jedenfalls auf den Punkt. Autor Christian Horn nennt den Film darin eine öde Teufelsmär, bei der weder die Wandlung des Protagonisten Michael noch die arg unspektakulären Horrorszenen mit Hopkins den Zuschauer in ihren Bann ziehen können.
Falls euch heute Abend dennoch partout der Sinn nach einem Exorzismus-Schocker stehen sollte, dann investiert lieber ein paar Euros für einen Bezahl-Stream* von William Friedkins das Genre definierenden Klassiker „Der Exorzist“ oder guckt auf Netflix „The Pope's Exorcist“, an dem zumindest Hauptdarsteller Russell Crowe sichtlich Spaß hatte.
Winkt der dritte Oscar? Anthony Hopkins als realer Held im deutschen Trailer zum Biopic "One Life"*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.