Der erdrutschartige Erfolg von Wes Cravens Meta-Horror-Meisterwerk „Scream – Schrei!“ sollte den sich in den 1990er-Jahren im völligen Tiefschlaf befindenden Teenie-Slasher wieder zurück ins Leben rufen. So ist mit „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ nur ein Jahr nach „Scream“ nicht einfach nur ein prominent besetzter Ghostface-Trittbrettfahrer entstanden – vielmehr konnte der Horrorfilm selbst zu einem absoluten Kult-Slasher avancieren.
Dadurch, dass „Ich weiß, was du letzten Sommer getan“ eindrucksvoll am Box Office abliefern konnte, wurde 1998 mit „Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer“ eine Fortsetzung nachgeschoben. Die blieb an den Kinokassen zwar hinter dem Erfolg zurück, macht durch völlig abstruse Twist-Sperenzchen aber fast noch mehr Spaß als das Original.
Ihr habt „Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast“ noch nicht gesehen? Dann könnt ihr ihn heute, am 28. Februar um 23.15 Uhr bei ZDFNeo nachholen. Der Horror-Slasher läuft hier nicht nur ungekürzt, sondern auch ohne Werbeunterbrechungen. Falls ihr den Schocker lieber in der englischsprachigen Originalversion sehen wollt, könnt ihr euch die Blu-ray oder DVD bei Onlinehändlern wie Amazon besorgen:
Darum geht’s in "Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast"
Was kann es Schöneres geben, als eine Reise in die Bahamas? Die College-Freundinnen Julie (Jennifer Lowe Hewitt) und Karla (Brandy Norwood) könnten sich diesen Traum tatsächlich erfüllen. Doch kaum im Paradies angekommen, beginnt der Horror. Eine junge Frau wird das Opfer eines Fischers.
Dass dieser erschreckende Ähnlichkeit mit dem Killer aufweist, der von einem Jahr diverse Freunde von Julie abgeschlachtet hat, kann kein Zufall sein. Ist der Mann mit dem Haken etwa doch nicht verstorben? Julie und die anderen Leute auf der Insel haben kaum Zeit, sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen, denn der Killer mordet weiter – und ein Unwetter macht die Flucht aufs Festland unmöglich...
Eine richtig spaßige Fortsetzung
Wo „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ zwar auf die Starpower der damals hochgradig angesagten Ryan Phillippe, Jennifer Love Hewitt, Sarah Michelle Gellar und Freddie Prinze Jr. setzen konnte, erwies sich Jim Gillespies („D-Tox: Im Auge der Angst“) Kult-Horror darüber hinaus als eher recht standardisierter, routiniert in Szene gesetzter Slasher, der noch ein wenig Scheu davor hatte, in unbekümmerte Nonsense-Regionen abzusteigen.
Das ist bei der Fortsetzung, der immerhin Jennifer Love Hewitt und Freddie Prinze Jr. erhalten geblieben sind, ein wenig anders. Regisseur Danny Cannon („Judge Dredd“) offenbart eine gar diebische Freude daran, Sinn und Unsinn in Sachen Nachvollziehbarkeit des Geschehens aus den Angeln zu heben und erklärt „Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast“ zur freidrehenden Twist-Horror-Gaudi. Ernst genommen werden möchte hier nun wirklich nichts mehr.
Darüber hinaus sind die nächtlichen Aufnahmen der zur Albtraumlandschaft erklärten Bahamas einnehmend-stimmungsvoll und sorgen dafür, dass „Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan“ den Vorgänger inszenatorisch locker abhängt. Jennifer Love Hewitt darf zudem als leidens- wie durchsetzungsfähige Screem Queen einen richtigen guten Job machen und erinnert dabei nicht nur durch ihre Physis an „Halloween“-Legende Jamie Lee Curtis.
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