Nachdem sich Liam Neeson mit „96 Hours – Taken“ erst relativ spät (nämlich erst mit Mitte 50) als neuer Star am Action-Himmel etabliert hat, haut der inzwischen 72-jährige „Schindlers Liste“-Charakterkopf mittlerweile einen Action-Reißer nach dem anderen raus. Dass die natürlich nicht alle so gut sein können wie der Knallhart-Knaller „96 Hours“ ist klar – aber inzwischen sind eben auch einige echte Gurken dabei…
„Hard Powder“ gehört zum Glück nicht dazu – selbst wenn das US-Remake des schwarzhumorigen Skandinavien-Kult-Thrillers „Einer nach dem anderen“ nicht ganz so bösartig ist wie das Original, kann man sich die kurzweilig-abgründige Rache-Groteske nämlich sehr gut reinziehen!
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Darum geht’s in "Hard Powder"
Liam Neeson spielt in „Hard Powder“ den Schneepflugfahrer Nels Coxman, der pflichtbewusst seiner Arbeit in den verschneiten Rocky Mountains nachgeht. Zuletzt wurde er in seinem Dorf sogar als „Bürger des Jahres“ ausgezeichnet. Aber dann stirbt sein Sohn an einer Überdosis Heroin – und Nels ist sich sicher, dass in Wahrheit ein Mafia-Mord dahintersteckt.
Um an Informationen zu kommen, macht Nels einem Gangmitglied nach dem anderen den Garaus – allerdings erst, nachdem er alle möglichen Hinweise aus ihnen herausgequetscht hat. So mausert sich der brave Musterbürger in Rekordzeit in der Eiseskälte der Rocky Mountains zum Serienkiller…
Morden bei Minusgraden
„Hard Powder“ wandelt ein wenig auf den Spuren von „Fargo - Blutiger Schnee“ und anderen eisigen Grotesken – so lebt der Film von Hans Petter Moland, der auch schon beim Original die Regie geführt hat, vor allem von köstlich-skurrilen Eigenheiten der Figuren. Wobei die Todesarten oft nicht weniger amüsant-abgründig sind: So schnitzt Nels an einer Stelle mit seiner Rode-Maschine einen Baumstamm in Sekunden zu einem Mega-Rammbock, um diesen dann auf einen im Auto festsitzenden Gangster herniederkrachen zu lassen.
Das Fazit der offiziellen FILMSTARTS-Kritik lautet daher auch: „Insgesamt weniger radikal, aber trotzdem ruppig und rau – Hans Petter Moland legt seine Gangster-Thriller-Groteske als mit wunderschönen Schneepanoramen und abgründigen Sonderlingen gespicktes US-Remake selbst neu auf.“
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“Hard Powder 2“ wird wohl doch nicht kommen
Einer der Gründe dafür, warum aktuell so viele Liam-Neeson-Reißer ins Kino kommen beziehungsweise fürs Heimkino erscheinen, sind sicherlich die verhältnismäßig geringen Kosten – denn so hat „Hard Powder“ trotz nur solider Zahlen an den Kinokassen (in Deutschland etwa 340.000 Besucher*innen) am Ende grüne Zahlen geschrieben.
Das produzierende Filmstudio StudioCanal hatte deshalb auch schon im Rahmen des Cannes Filmfestival 2021 nach möglichen (Verleih-)Partnern für „Hard Powder 2“ gesucht. Seitdem haben wir allerdings nichts weiter von dem Projekt gehört – und inzwischen dürfte das Projekt wohl endgültig tot sein.
Da das Original „Einer nach dem anderen“ mit Stellan Skarsgård in der Liam-Neeson-Rolle nicht fortgesetzt wurde, müsste man sich für „Hard Powder 2“ schließlich auch eine ganz neue Geschichte ausdenken…
Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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