Nachdem Jean-Claude Van Damme mit „Bloodsport“, „Universal Soldier“ oder „Harte Ziel“ zur Action-Ikone der frühen 1990er-Jahre aufsteigen konnte, ging es mit der Karriere des athletischen Belgiers auch schnell wieder bergab – und das selbstverschuldet. Nicht nur hat er er sich einen 36-Millionen-US-Dollar-Deal, der vier große Filme umfasst hätte, durch die Lappen gehen lassen. Auch seine immer exzessivere Drogenabhängigkeit sollte zu Problemen führen.
Inzwischen hat sich das Blatt ein Stück weit gewendet. Auch wenn Van Damme sicherlich immer noch kein A-Liga-Star ist, gehört er doch zu den Action-Recken, die in Würde altern dürfen – und immer wieder aufs Neue in der Lage sind, zu überraschen. Ein Beispiel dafür ist „Until Death“ von Simon Fellows, der heute, am 25. Januar um 22.05 Uhr auf Tele 5 ausgestrahlt wird.
Aber Vorsicht! Die heutige TV-Ausstrahlung ist gekürzt! Falls ihr „Until Death“ in der gänzlich ungeschnittenen FSK-18-Version sehen wollt, könnte ihr zum Beispiel auf den Prime-Video-Channel FILMTASTIC ausweichen. Nach einem kostenlosen Probe-Abonnement von 7 Tagen, welches ihr jederzeit wieder kündigen könnt, fallen hier anschließend 3,99 Euro monatlich an.
Darum geht es in "Until Death"
Anthony Stowe (Jean-Claude Van Damme) ist Drogen-Cop. Wie ein Besessener befindet er sich aktuell auf der Jagd nach Gabriel Callaghan (Stephen Rea), seinem Ex-Partner, der inzwischen die Seiten gewechselt hat und in der Unterwelt von New Orleans zu einer großen Nummer aufsteigen konnte. Bei seinem Feldzug hat er die eigenen dunklen Flecken in der Vergangenheit vergessen und spielt sich nach außen als der große Saubermann auf.
Dabei schreckt Stowe auch nicht davor zurück, einen kurz vor der Pension stehenden Kollegen wegen einer Kleinigkeit ans Messer zu liefern. Doch der einsame Kampf hat aus Stowe ein paranoides Wrack gemacht. Um sich von der Jagd auf Callaghan abzulenken, vergewaltigt er Prostituierte und konsumiert Heroin und wird selbst zu dem, was er eigentlich bekämpfen sollte. Bis er eines Nachts plötzlich vor Callaghan steht...
Hier versteht Jean-Claude Van Damme keinen Spaß
In „Until Death“ bekommen wir es mit einem Jean-Claude Van Damme zu tun, der auf ironische Sprüche respektive komödiantische Einlagen völlig verzichtet. Stattdessen verkörpert er eine gebrochene Figur, deren Alltag im puren Leid versinkt. In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik (3 Sterne) schreibt unser Autor Björn Becher diesbezüglich:
„Seinem Alter angemessen spielt Van Damme keinen durch die Luft wirbelnden Kickboxer mehr.[…] Zusätzlich beschert das Drehbuch seinem Charakter sehr viele ruhigere, nachdenkliche und auch emotionale Szenen, in welchen schauspielerisches Talent gefragt ist. Entgegen einiger möglicher Erwartungen schafft Van Damme es, diese zu meistern, auch wenn er natürlich nach wie vor kein guter Schauspieler ist. Trotzdem gewinnt er den unterschiedlichen Facetten seiner Figur, die erst ein erbärmliches seelisches, später körperliches Wrack ist, ungemein viel ab.“
Man muss sich auch darauf einstellen, dass „Until Death“ zwar immer noch ein Action-Thriller ist, die explosiven Kampfeinlagen aber nicht Überhand nehmen. Auch wenn es hier einige wirklich blutige Shootouts gibt, sollten sich Van-Damme-Fans von Vornherein darüber im Klaren sein, dass „Until Death“ in erster Linie die dunkle Seele eines gepeinigten Polizisten herabsteigt – und damit eben vor allem dem „Kickboxer-“Star in der Hauptrolle die Möglichkeit gibt, schauspielerisch zu zeigen, was denn eigentlich so in ihm steckt.
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