Das ambitionierte Kriegsepos „Die Brücke am Kwai“ gewann stattliche sieben Oscars, darunter in den Kategorien „Bester Film“ und „Beste Regie“, und war zudem ein riesiger Publikumserfolg: An den Kinokassen nahm die sich lose an wahren Begebenheiten orientierende Romanadaption über das Zehnfache ihres Budgets ein. Allein in Deutschland lösten einst über 14,5 Millionen Menschen ein Ticket für den Klassiker!
Falls ihr das populäre Epos nachholen oder aber endlich mal wieder schauen möchtet, ist nun ein idealer Zeitpunkt gekommen. Denn 3sat zeigt „Die Brücke am Kwai“ heute, am 15. November 2024, ab 22.30 Uhr komplett ohne Werbeunterbrechungen. Und falls ihr den Klassiker eurer Sammlung einverleiben wollt: Im Februar dieses Jahres erhielt „Die Brücke am Kwai“ seine lang erwartete 4K-Neuauflage im Heimkino – als limitiertes Steelbook!
Zusätzlich zur 4K-Disc enthält die stylisch illustrierte Steelbook-Edition auch eine Blu-ray. Auf der befinden sich neben dem Film diverse Extras. Dazu zählen lange verschollen geglaubtes Archivmaterial von der „Die Brücke am Kwai“-Premiere sowie ein Interview mit den Filmstars William Holden und Alec Guinness aus der legendären Comedy-Sendung „The Steve Allen Show“.
"Die Brücke am Kwai": Gigantischer Aufwand, großer Lohn
Anfang 1943 in einem Kriegsgefangenenlager in Burma: Der japanische Colonel Saito (Sessue Hayakawa) zwingt den britischen Kommandanten Colonel Nicholson (Guinness) und seine Leute, eine Eisenbahnbrücke über den Fluss Kwai zu bauen. Aufgrund seines enormen Überlebenswillens lässt sich Nicholson nicht von der brutalen Behandlung seiner Peiniger unterkriegen, und inspiriert die anderen Gefangenen, die Brücke als Symbol des Widerstandes zu betrachten. Derweil erhält jedoch ein britischer Kommandotrupp (Holden, Jack Hawkins und Geoffrey Horne) den Auftrag, diese strategische Lebensader des Feindes zu zerstören...
Inszeniert wurde das Ganze von David Lean, einem regelrechten Experten für ebenso ausschweifende wie bildgewaltige und soghafte Epen: Lean drehte nach „Die Brücke am Kwai“ unter anderem den Abenteuerklassiker „Lawrence von Arabien“ und den schwelgerischen Riesenerfolg „Doktor Schiwago“.
Und wie auch bei seinen späteren Hits hat Lean bei der Adaption von Pierre Boulles Fakt und Fiktion verschmelzendem Roman gigantischen Aufwand betrieben, um seine Vision auf Zelluloid zu bannen.
Allein, um die titelgebende Brücke am Drehort im damaligen Ceylon (heute: Sri Lanka) zu errichten, wurde die Arbeitskraft von 1000 Menschen und 35 Elefanten benötigt. Die fertige Brücke setzte sich aus 1200 Bambusrohren zusammen, sie war 35 Meter hoch und 130 Meter lang. Gegen Ende der Dreharbeiten wurde sie kontrolliert gesprengt – in Anwesenheit des damaligen Premierministers von Ceylon und diversen weiteren Vertretern der Politik.
Für die Sprengung benötigte das Filmteam allerdings zwei Anläufe: Beim ersten Anlauf gelang es einem Kameramann nicht, den berechneten Explosionsradius zu verlassen. Glücklicherweise fiel dies Lean rechtzeitig auf, sodass die Sprengung gestoppt und am darauffolgenden Morgen reibungslos nachgeholt werden konnte.
All dieser Aufwand hat sich jedoch bezahlt gemacht: Gemäß der Box-Office-Expertenseite Insidekino ist „Die Brücke am Kwai“ einer der fünf erfolgreichsten Filme der (zahlenmäßig verbuchten) deutschen Kinogeschichte. Außerdem wählte die US-Library Of Congress das Epos zu einem der Filme, die der Nachwelt erhalten bleiben sollen, und das American Film Institute ernannte es 1998 zu einer der 100 besten US-Produktionen der Kinohistorie.
Von ähnlicher filmhistorischer Relevanz und Bildgewalt, aber deutlich leichtgängiger, ist derweil der folgende Klassiker, der bald 4K-Premiere feiert:
Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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