„The Wolf's Call - Entscheidung in der Tiefe“ aus dem Jahre 2019 kam in Deutschland leider nie auf großen Leinwände, sondern lediglich direkt fürs Heimkino auf den Markt. Das ist bedauerlich, denn so wurde dem meiner Meinung nach besten U-Boot-Thriller der letzten Zeit die ihm zustehende Aufmerksamkeit einer deutlich breiteren Menge an Filmfans versagt. Wer ihn deshalb noch nicht kennen sollte, kann den Film heute Abend nachholen. Wenn ihr auf präzise und atmosphärisch inszeniertes, clever geschriebenes und erstklassig gespieltes Spannungskino steht, solltet ihr euch zur Primetime vor einem TV-Gerät einfinden.
„The Wolf's Call - Entscheidung in der Tiefe“ läuft am heutigen 16. Dezember 2023 um 20.15 Uhr auf RTL 2. Eine Wiederholung gibt es noch in derselben Nacht um 2.55 Uhr. Alternativ ist der FSK-12-Titel jederzeit als Blu-ray, DVD oder kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Falls ihr Amazon-Prime-Kund*innen sein solltet, könnt ihr den Film dort übrigens auch kostenlos streamen*. Dazu müsst ihr euch lediglich für den siebentägigen Gratistest des durchaus lohnenswerten Filmtastic-Channels anmelden. Sofern ihr nicht wieder stornieren wollt, werden nach dem Probezeitraum 3,99 Euro pro Monat fällig.
In der Hauptrolle erwartet euch der im Frühjahr 2023 mit „Die drei Musketiere: D'Artagnan“ in deutschen Kinos vertretene François Civil. An seiner Seite sind diverse weltbekannte Mim*innen zu sehen. Unter ihnen befinden sich „Ziemlich beste Freunde“-Publikumsliebling Omar Sy, Mathieu Kassovitz aus den Kultstreifen „Hass“ und „Die fabelhafte Welt der Amelie“ sowie der deutsche Star Paula Beer aus „Werk ohne Autor“, „Undine“ und – einem der hiesigen Top-Filme 2023 – „Roter Himmel“.
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"The Wolf‘s Call" auf RTL 2: Das ist die Story
Chanteraide (Civil) hat ein nahezu perfektes Gehör. Als Sonar-Akustiker an Bord der „Titane“, einem U-Boot der französischen Marine, ist er dafür zuständig, die Geräusche unter Wasser richtig einzuordnen. Er muss feindliche Schiffe oder andere Gefahren rechtzeitig erkennen und diese dem ersten Offizier D’Orsi (Sy) melden. Der junge Mann ist extrem gut in seinem Job, weshalb sich seine Vorgesetzten komplett auf ihn verlassen.
Im Laufe eines Einsatzes zur Evakuierung einer spionierenden Spezialeinheit vor der Küste Syriens unterläuft ihm dann aber ein vermeintlicher Fehler. Die Kameraden können allein durch das beherzte Eingreifen des Kommandanten Grandchamp (Reda Kateb) in letzter Sekunde gerettet werden. Allerdings ist die Geheimoperation nun aufgeflogen. Dies führt zu einem Helikopterangriff auf die „Titane“, einem weltpolitischen Skandal und Chanteraides Suspendierung.
Fest entschlossen, sein Versagen nicht einfach hinzunehmen, beginnt dieser bald darauf auf eigene Faust nachzuforschen, was wirklich vorgefallen ist. Dabei kommt er einem ungeheuerlichen Geheimnis auf die Spur. Doch kurz bevor er dieses lüften kann, wird er von D’Orsi, der das Kommando über die „Titane“ vom beförderten Grandchamp übernommen hat, wieder einberufen. Denn Russland ist dabei, eine finnische Insel zu annektieren und die französische Regierung hat beschlossen einzugreifen …
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Realismus statt Hollywood-Kopie
„The Wolf’s Call - Entscheidung in der Tiefe“ war die erste Regiearbeit des Drehbuch- und Comicautors Antonin Baudry. Zum Kinostart in Frankreich sagte er in einem Interview, dass er unbedingt versuchen wollte, ein realistisches Szenario zu entwerfen und sich nicht einfach nur an den Codes des Genres abzuarbeiten. Zumal diese fast ausschließlich in Hollywood und somit aus Sicht der USA entstanden seien.
Baudry, der zeitweise auch als diplomatischer Berater und Redenschreiber des ehemaligen französischen Außenministers Dominique de Villepin tätig war, verbrachte aus diesem Grund vor dem Dreh einen kompletten Monat an Bord eines echten U-Boots der französischen Marine.
„Auch in Frankreich sind wir in den letzten Dekaden immer wieder mit der Frage um Atomwaffen und ihres Abschreckungspotentials konfrontiert worden“, sagte er. „Wir haben ebenfalls eine U-Boot-Flotte, und was ich bei ihr beobachten konnte, entspricht überhaupt nicht dem, was man in US-amerikanischen Filmen erlebt. Daher habe ich beschlossen, mich nur von dem inspirieren zu lassen, was ich dort gesehen und gefühlt habe – auch wenn es ausländische U-Boot-Filme gibt, die ich wirklich liebe, wie etwa ‚Das Boot‘ und ‚Jagd auf Roter Oktober‘ …“
Baudrys Arbeit für „The Wolf's Call - Entscheidung in der Tiefe“ ist beeindruckend und es wird spannend sein zu sehen, wie sich der zweiteilige Kinofilm über Charles de Gaulle entwickelt, an dem der Pariser aktuell arbeitet.
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