Keanu Reeves ist einer der größten Filmstars überhaupt: Mit „Gefährliche Brandung“, „Speed“ und natürlich „Matrix“ prägte er das Actionkino der 90er Jahre, und die auf mittlerweile vier Filme angewachsene „John Wick“-Reihe hat sich vom Überraschungserfolg zu einem der populärsten Franchises unserer Zeit entwickelt.
Da ist schon längst vergessen, dass die Karriere von Reeves – der zudem noch als einer der nettesten Hollywood-Stars überhaupt gilt – zwischenzeitlich ziemlich ins Straucheln geraten war: Zwischen den ersten beiden „Matrix“-Sequels Anfang der 2000er Jahre und „John Wick“ (2014) hatte er kaum einen richtigen Hit. Nach dem gigantischen Erfolg mit dem ersten „Matrix“-Film häuften sich sogar die Flops – darunter der Sportfilm „Hardball“, die Romanze „Sweet November“ (mit Charlize Theron) und vor allem „The Watcher“.
Der Psychothriller, in dem der 59-Jährige als Serienkiller erfolglos gegen sein Image anspielte, steht im Mittelpunkt dieses Artikels. Dass Reeves hier die Hauptrolle übernahm, haben wir nämlich einer außergewöhnlichen Geschichte zu verdanken.
Bei einem Budget von 33 Millionen US-Dollar konnte „The Watcher“ lediglich 47,2 Millionen am Box Office erwirtschaften – dazu kam, dass die Kritiker*innen den Film in der Luft zerrissen: Auf der US-amerikanischen Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes steht der an Klassikern wie „Das Schweigen der Lämmer“ oder „Sieben“ orientierte Thriller derzeit bei gerade einmal 11 Prozent an überwiegend positiver Resonanz. Damit handelt es sich bei „The Watcher“ um einen der größten Misserfolge in der Karriere von Keanu Reeves, was für den „Bill & Ted“-Star umso schmerzhafter gewesen sein dürfte, da er eigentlich gar nicht in dem Film mitspielen wollte...
Keanu Reeves spielte nur in "The Watcher" mit, damit er nicht verklagt wird
Damals weigerte sich der Schauspieler, für das Projekt zu werben. Gegenüber The Guardian hat er den Grund dafür eröffnet: „Ich fand das Drehbuch nie interessant, aber ein Freund von mir hat meine Unterschrift auf dem Vertrag gefälscht“, so Reeves. „Ich konnte nicht beweisen, dass er es getan hatte, und ich wollte nicht verklagt werden.“
Wenn der alte Spruch „Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde“ je zugetroffen hat, dann wohl in diesem Fall: Reeves sah sich gezwungen, in einem Film die Hauptrolle zu übernehmen, an den er überhaupt nicht glaubte – und er sollte Recht behalten. Auch Jahre später äußerte er sich noch abfällig über „The Watcher“, so auch gegenüber dem Online-Magazin IndieWire: „Es war eine Katastrophe“, sagte Reeves dort. „Ich hasse diesen Film. Er ist schrecklich.“ Glücklicherweise dürfte diese Episode heute kaum noch eine größere Rolle spielen, denn an „The Watcher“ denkt beim Namen Keanu Reeves wohl wirklich niemand zuerst.
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Ein ähnlicher Artikel ist zuvor bereits auf unserer französischen Partnerseite JeuxVideo erschienen.
