Ridley Scott („Gladiator“) ist einer der letzten Regisseure der Gegenwart, die sich noch für bildgewaltige Hollywood-Epen verantwortlich zeigen. Das beweist „Napoleon“ ein weiteres Mal, in dem Oscar-Gewinner Joaquin Phoenix als titelgebender Kaiser nicht nur damit beschäftigt ist, die Welt zu erobern, sondern auch mitten in einer ziemlich toxischen Beziehungskiste mit seiner Joséphine (Vanessa Kirby) steckt.
Zuvor konnte Ridley Scott zum Beispiel mit „Gladiator“, „Königreich der Himmel“ oder „Robin Hood“ für große Emotionen und noch größere Bilder sorgen. Aber wusstet ihr, dass Napoleon bereits im ersten Film von Scott aus dem Jahre 1977 eine durchaus wichtige Rolle gespielt hat? Die napoleonischen Kriege haben in „Die Duellisten“ nämlich den historischen Rahmen gebildet.
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Darum geht's in "Die Duellisten"
In „Die Duellisten“ schlüpft Harvey Keitel in die Rolle des Gabriel Feraud, einem Leutnant der französischen Armee. Mit seiner hitzköpfigen Art riskiert er nicht nur in den Schlachten während der Napoleonischen Kriege Kopf und Kragen. Auch abseits der Front ist er im Umgang mit anderen Edelmännern schnell mit seinem Mund und mit seiner Pistole. Nur durch das Mittel des Duells glaubt er seine Ehre bewahren zu können.
Ständig auf der Suche nach dem Adrenalinkick und neuen „Opfern“ gerät er schließlich an den eitlen Armand D'Hubert (Keith Carradine). Zwar kann Feraud auch diesmal seinen Konkurrenten besiegen und verwunden, doch dieser lässt die Niederlage nicht so einfach auf sich sitzen – der Beginn einer Feindschaft bis aufs Blut. Immer wieder begegnen sich die beiden Streithähne in den folgenden Monaten und Jahren, eine finale Konfrontation scheint unausweichlich.
Zu Unrecht in Vergessenheit geraten
Napoleon als Charakter ist für „Die Duellisten“ nicht wirklich von Bedeutung, allerdings thront sein einzigartiges Schaffen wie ein Damoklesschwert über dem Geschehen. Es gibt auch nur eine Szene, in der wir den Kaiser zu sehen bekommen – und zwar ist es seine Rückansicht:
Darüber hinaus ist „Die Duellisten“ ein Film, dem ihr unbedingt eine Chance geben solltet, denn das Historien-Epos ist zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Gerade inszenatorisch kann das abendfüllende Spielfilmdebüt von Ridley Scott groß auffahren – und besticht mit famosen Bildern, die von zeitgenössischen Malern inspiriert wurden und nicht selten an Stanley Kubricks „Barry Lyndon“ gemahnen.
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