Drei Jahre nachdem David Fincher („Fight Club“) mit „Mank“ seinen ersten abendfüllenden Spielfilm für Netflix abgeliefert hat, ist in der letzten Woche das nächste Projekt erschienen, welches in Zusammenarbeit zwischen dem Meisterregisseur und dem Streamingdienst entstanden ist: „Der Killer“. Darin verkörpert Michael Fassbender einen namenlosen Auftragskiller, der einen Job in Paris vermasselt und sich daraufhin auf einem von persönlichen Gefühlen geprägten Rachefeldzug wiederfindet.
Obgleich die Story dünn ausfällt, ist David Fincher hier mal wieder ein sehr beeindruckender Film gelungen, der sich vor allem als eine Lektion in präzisem Filmemachen versteht. In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für den eiskalten Thriller hervorragende 4,5 von 5 Sternen. Auch im FILMSTARTS-Podcast Leinwandliebe wurde ausführlich über „Der Killer“ gesprochen – und Pascal Reis, Björn Becher sowie Christoph Petersen kommen bei ihrem Plausch gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus:
Noch mehr Lob für "Der Killer"
Aktuell rangiert „Der Killer“ auch auf Platz 1 der internen Netflix-Filmcharts. Ob es der Thriller letztlich auch schaffen wird, zu einem der meistgesehenen Originals des Streamingdienstes aufzusteigen, werden die nächsten Wochen zeigen. Werbung für David Finchers neuesten Streich hat nun jedenfalls auch ein sehr prominenter Filmemacher gemacht - „Pans Labyrinth“-Regisseur Guillermo del Toro. Dieser hat via X (ehemals Twitter) seine Begeisterung für „Der Killer“ mit folgenden Worten zum Ausdruck gebracht:
„,Der Killer´ ist ein schöner [Charles-]Bronson-Film, der erscheint, als würde er aus der Feder von Satre stammen und wäre von Jean-Pierre Melville mit dem Elan eines [Don] Siegel verfilmt worden. Ich liebe, liebe, liebe es einfach, wenn Fincher mit diesem fiesen Genre-Beat schwingt. Flink, präzise wie ein Uhrwerk und lustig. Der geschmeidigste Film, den ich seit langem gesehen habe.“
Falls ihr also immer noch überlegen solltet, ob ihr euch „Der Killer“ anschaut: Auch ein Guillermo del Toro kann nur wärmstes Lob für den Film aussprechen. Wichtig ist an dieser Stelle aber noch der Hinweis: Wer einen Vergeltungsreißer erwartet, wird enttäuscht werden. David Fincher hat hier einen unterkühlten Thriller in Szene gesetzt, den man auch als reinen Genre-Film genießen kann. Allerdings ist hier auch eine sehr interessante Auseinandersetzung mit männlicher Pop-Ikonografie zu entdecken – gerade von Fincher, der diese mit „Fight Club“ selbst maßgeblich prägen sollte.
"Der Killer": Diesen Schauplatz hat David Fincher aus einer beliebten Netflix-Serie einfach übernommen