Als herauskam, dass „John Wick 4“ zwei Stunden und 49 Minuten lang sein wird, haben auch wir erste mal gestaunt: Fast drei Stunden?! Das kennt man sonst nur von Comic-Blockbustern oder historischen Epen – aber von einem geradlinigen Actionfilm wie „John Wick: Kapitel 4“, selbst wenn in den ersten drei Teilen zuvor eine ausufernde globale Auftragskiller*innen-Mythologie aufgebaut wurde?
Aber Überraschung: „John Wick 4“ hätte sogar noch viel, viel länger werden können, wie Regisseur Chad Stahelski und sein Schnittmeister Nathan Orloff in einem Interview mit IndieWire enthüllt haben:
Chad Stahelski: „Um total ehrlich zu sein, wir hatten nichts durchgeplant. Unsere erste Schnittfassung war drei Stunden und 45 Minuten lang – und sie hat sich auch angefühlt wie drei Stunden und 45 Minuten. Wir dachten nur: ‚Wir sind so am Arsch‘.“
Nathan Orloff: „Man komprimiert, komprimiert, komprimiert. Ich bin einmal durchgegangen und immer wenn jemand eine Idee äußert, die schon einmal ausgedrückt wurde, habe ich es rausgeschnitten. Keine wiederholenden Ideen. Es ist eine sehr lineare Story, man konnte also nicht einfach etwas umstellen. Es ging nur darum herauszufinden, was wir nicht unbedingt brauchen.“
Nicht nur kürzer, sondern auch kurzweiliger
Natürlich hätte Lionsgate „John Wick 4“ niemals mit einer Länge von 225 Minuten in die Kinos gebracht. Aber scheinbar war für die Macher*innen selbst gar nicht die Länge selbst das Problem – sondern vielmehr der Umstand, dass sich der Film auch dementsprechend lang angefühlt hat.
Wir wissen nicht, wie es euch geht. Aber zumindest uns vergingen die 169 Minuten von „John Wick: Kapitel 4“ wie im Flug. Chad Stahelski und Nathan Orloff haben den Film also nicht nur kürzer, sondern vor allem auch kurzweiliger gemacht…
Das spiegelt sich auch in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik zum Film wider, in der wir mit der Einschätzung „ein weiteres Kunstwerk des modernen Actionkinos“ starke vier von fünf Sternen vergeben haben. Wie viele davon bei einer 3-Stunden-und-45-Minuten-Fassung noch übriggeblieben wären, steht in den Sternen…
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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