„Face/Off – Im Körper des Feindes“ zählt zu den spektakulärsten, wahnwitzigsten und originellsten Actionfilmen der 90er Jahre: Die dritte Hollywood-Produktion von Hongkong-Ikone John Woo („The Killer“, „Mission: Impossible 2“) besticht dabei nicht nur durch die gewohnt spektakulär choreografierten Action-Sequenzen und ein innovatives Konzept, sondern auch durch die Hauptdarsteller John Travolta und Nicolas Cage, die als FBI-Agent und Terrorist buchstäblich ihre Gesichter tauschen – und sich um Kopf und Kragen spielen.
Zunächst war allerdings nicht John Travolta für den Spezialagenten Sean Archer vorgesehen, sondern Johnny Depp – der das Projekt aufgrund eines Missverständnisses allerdings schnell wieder verließ...
In einem Interview mit ShortList hat Drehbuchautor Michael Colleary einen Blick zurück geworfen – und enthüllt, dass nicht nur „Demolition Man“-Regisseur Marco Brambilla (der nach dem Sylvester-Stallone-Kultfilm nur noch einen einzigen Kinofilm drehte) ursprünglich die Regie von „Face/Off“ übernehmen sollte, sondern der vergleichsweise actionunerfahrene Depp der eigentliche Wunschkandidat des Studios war.
„Zu dieser Zeit versuchte Paramount, den 27-jährigen Johnny Depp in einen Filmstar zu verwandeln“, erzählte Colleary. „Das Studio sagte, dass sie der Besetzung von Nicolas Cage – der unbedingt in dem Film mitspielen wollte – nur dann zustimmen würden, wenn Depp die zweite Hauptrolle übernimmt.“
Doch schließlich war es der „Fluch der Karibik“-Star selbst, der das Interesse an „Face/Off“ verlor – weil er einen anderen Film erwartet hatte. „Nachdem er schließlich das Drehbuch gelesen hatte, weigerte sich Depp, mitzumachen“, erläuterte der Autor weiter. „Nachdem er den Titel gelesen hatte, dachte er, der Film würde von Eishockey handeln. Er war enttäuscht, als er entdeckte, dass es nicht um Hockey ging. Er war raus – und mit ihm auch Brambilla.“
Obwohl Johnny Depp andere Pläne hatte: So hat Nicolas Cage den "Fluch der Karibik"-Star zur Schauspielerei gebrachtSo absurd sich der Grund für Johnny Depps Absage liest: Am Ende war das wahrscheinlich die richtige Entscheidung – denn Travolta und Depp gaben ein perfektes Duo ab, und erst die visionäre Handschrift von John Woo (der zuvor auch schon „Operation – Broken Arrow“ mit Travolta inszenierte) sorgte dafür, dass aus dem Film ein Genre-Meilenstein wurde.
Woo selbst sieht den Film übrigens nicht nur als Actionfilm, sondern auch als Komödie an, wie er gegenüber Vulture verraten hat: „(...) Ich habe ihn als Komödie angelegt. Oder einen komödienartigen Film, keine echte Komödie. Ich bin ein großer Fan des MAD-Magazins. Die Figuren in meinem Film fühlen sich manchmal an wie Figuren aus der Zeitschrift. Die ganze Sache ist so lächerlich. Menschen, die ihr Gesicht verändern können – das ist so unwirklich. Aber ich musste eine glaubwürdige Geschichte daraus machen, deshalb ließ ich meine Schauspieler ganz unbeschwert tun, was auch immer sie wollten.“
Unter der Regie von Adam Wingard („Godzilla vs. Kong“) ist übrigens derzeit eine späte Fortsetzung zu dem Kult-Hit in Arbeit – inwieweit Cage und Travolta darin involviert sein werden, ist noch nicht bekannt.
Die Studios rissen sich um diesen Sci-Fi-Horror mit Johnny Depp und einem "Mad Max"-Star – doch er wurde zum gigantischen Flop!*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.