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    TV-Tipp: Ein rauschhafter Abenteuer-Kultfilm – betörende Bilder & atemlose Spannung bis zum Schluss!
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Das Schulfach Französisch hätte Oliver Kube um ein Haar das Abitur gekostet. Dennoch liebt er das so vielfältige und facettenreiche Kino unseres Nachbarlandes – von François Truffaut und Jean-Luc Godard bis Céline Sciamma, Jacques Audiard, Gaspar Noé und Quentin Dupieux.

    Wer diesen aufregend-schönen Film einmal erlebt hat, wird ihn nie vergessen und immer wieder sehen wollen. Wer ihn noch nicht kennt, sollte diesen Missstand dringend beheben. Heute Abend habt ihr die Möglichkeit dazu. Und das sogar ohne Werbung.

    Die Intensität des Blaus, die Atmosphäre und Freiheit unter Wasser, die brillante Musik von Eric Serra, die Spannung der Ereignisse: Im Rausch der Tiefe“ ist ein extrem immersives Filmerlebnis. Kein Wunder also, dass viele Fans des eigentlich mit Thrillern und Genre-Beiträgen wie „Léon - Der Profi”, „Das fünfte Element” oder aktuell „DogMan“ erfolgreichen Regisseurs Luc Besson denken, dass es sich bei diesem Frühwerk um seine beste Arbeit handelt.

    „Im Rausch der Tiefe“ läuft am heutigen 1. November 2023 um 22.10 Uhr auf Arte. Eine Wiederholung gibt es am 9. November um 23.00 Uhr.

    Gezeigt wird der Film allerdings nur in der gut 130-minütigen, regulären Kinofassung. Wer den etwa eine halbe Stunde längeren Director‘s Cut sehen möchte, der sich aufgrund diverser zusätzlicher, superattraktiver Unterwasserbilder, aber auch weiterer Dialog- und Charakterszenen wirklich lohnt, muss ein wenig in die Tasche greifen. Der ist nämlich nur auf Blu-ray, DVD oder als kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:

    Das Projekt ist kein Biopic, aber inspiriert von den Lebensläufen der ehemaligen Weltrekordler im Apnoetauchen Jacques Mayol und Enzo Maiorca. Im Anschluss an „Im Rausch der Tiefe“ strahlt Arte eine Doku über Mayol (1927-2001) aus: „Jacques Mayol, Dolphin Man“ ist bereits jetzt in der Mediathek des Senders zu sehen.

    "Im Rausch der Tiefe" auf Arte: Das ist die Story

    Der kleine Franzose Jacques (Bruce Guerre-Berthelot) und der gleichaltrige Italiener Enzo (Gregory Forstner) wachsen gemeinsam auf einer griechischen Insel auf und erscheinen in ihrer Leidenschaft für das Meer und das Tauchen unzertrennlich. Nach dem Unfalltod seines Vaters geht Jacques jedoch traumatisiert nach Paris und die Jungen verlieren sich aus den Augen.

    20 Jahre später treffen sie sich als erwachsene Männer wieder. Während Jacques (Jean-Marc Barr) sein ungewöhnliches Tauchtalent als Wissenschaftler nutzt, ist Enzo (Jean Reno) inzwischen Weltmeister im sogenannten Apnoetauchen – einer sehr riskanten Disziplin, die ohne jegliche Gerätschaften und Hilfsmittel durchgeführt wird.

    Da die nächste WM an der Ostküste seiner Heimat Sizilien kurz bevorsteht, fordert Enzo Jacques dazu heraus und der nimmt tatsächlich an. Das Wetttauchen der zwei entwickelt sich zu einem packenden Duell, dessen fatale Folgen keiner der Beteiligten voraussehen kann …

    Jean-Marc Barr (l.) und Jean Reno in StudioCanal
    Jean-Marc Barr (l.) und Jean Reno in "Im Rausch der Tiefe".

    Eine friedvolle Unterwasserwelt

    Der Star des Films ist eindeutig das Meer vor der griechischen Ägäis-Insel Amorgos. Dennoch lieferten auch die Schauspieler*innen – allen voran Barr („Breaking The Waves“) und Reno („Léon - Der Profi“) – echte Glanzleistungen ab. Wer genau aufpasst, wird übrigens Luc Besson selbst in einem Kurzauftritt als weiteren Taucher entdecken.

    Bessons Eltern arbeiteten beide als Gerätetauchlehrer*in für verschiedene Club-Med-Locations in Italien, Jugoslawien und Griechenland. Oft nahmen sie den kleinen Luc dabei mit aufs Wasser und in die Tiefe. Sein Kindheitstraum war es, Meeresbiologe zu werden. Mit 17 hatte er dann allerdings einen Unfall, der seine Taucherkarriere jäh beendete und den Berufswunsch platzen ließ. So entschied er sich, stattdessen Filme zu machen.

    Laut eigener Auskunft schrieb Besson bereits als Teenager eine frühe Drehbuchfassung zu „Im Rausch der Tiefe“. Aber erst 1988, nachdem ihm der Durchbruch mit seinem U-Bahn-Thriller „Subway“ gelungen war, konnte er den Film tatsächlich realisieren. Die Leidenschaft des Filmemachers für das Eintauchen in die stille, friedvolle Unterwasserwelt ist den wahrhaft berauschend melancholischen und poetischen Bildern von „Im Rausch der Tiefe” mit jeder Einstellung anzumerken.

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