2020 kündigte Tom Cruise an, mithilfe von Elon Musk und dessen Raumfahrt-Unternehmen SpaceX den ersten Spielfilm realisieren zu wollen, der tatsächlich im Weltraum gedreht wird. Nun, dafür sind beide mittlerweile ein bisschen zu spät dran: Mit „The Challenge – Die Herausforderung“ ist in diesem Jahr ein Film in die russischen Kinos gekommen, der zu großen Teilen auf der internationalen Raumstation ISS gedreht wurde (bisher noch ohne deutschen Kinostart).
Doch beinahe hätte die USA den Wettlauf um den ersten Kinofilm im All gewonnen – und zwar schon einige Jahr früher. Denn ursprünglich wollte schon Alfonso Cuarón sein 2014 mit sieben Oscars ausgezeichnetes Meisterwerk „Gravity“ (5 Sterne in der FILMSTARTS-Kritik!) im Weltall drehen.
Der fertige Film kam – vor allem in 3D und im IMAX-Format – der Erfahrung, schwerelos durchs All zu driften, so nah wie vor ihm vielleicht kein anderer. Doch wie hätte er wohl ausgesehen, wenn sich George Clooney und Sandra Bullock tatsächlich hunderte Kilometer von der Erdatmosphäre entfernt hätten?
Darüber lässt sich heute nur spekulieren – denn der kühne Plan von Cuarón konnte aus verschiedenen Gründen nicht umgesetzt werden. Welche das sind, hat der „Harry Potter 3“-Regisseur nun in einem Interview mit dem Empire Magazine verraten.
Alfonso Cuáron: "Es lag am Geld – und an Sandra Bullock"
Der erste Grund ist so schnöde wie naheliegend: Geld – bzw. der Mangel davon. Dreharbeiten im Weltall wären schlicht zu teuer gewesen, erst recht für einen Film, dessen Budget auf gar nicht mal so astronomische 100 Millionen Dollar gedeckelt war.
„Das war die Nummer 1“, so Cuarón über die Ursachen, „die Nummer 2, die das Thema schließlich beendet hat, war Sandra [Bullock]. Denn Sandra hatte bereits zwei Flugzeugunfälle erlitten. Nicht nur einen, sondern zwei! Für sie bedeutet es ein großes Opfer, sich überhaupt in ein Flugzeug zu setzen. Der Gedanke, in eine Rakete einzusteigen, war dementsprechend ein absolutes Tabu für sie.“
"Armageddon" vs. "Deep Impact" und über 50 weitere legendäre Kinoduelle: Wer gewinnt den Kampf der Zwillingsfilme?Cuarón und sein Team beschlossen, auf Plan B auszuweichen: Wenn es schon nicht möglich wäre, im Weltraum zu drehen, dann wollten sie sich wenigstens Unterstützung von denen holen, die Experten auf dem Gebiet sind – von der NASA!
„Am Anfang war die NASA sehr hilfsbereit uns gegenüber“, so der mexikanische Filmemacher, der zurzeit seinen nächsten Film „Jane“ (über die Schwester des Sci-Fi-Autors Philip K. Dick) vorbereitet, gegenüber Empire. „Wir fuhren nach Houston und sprachen über die Raumstation, die ein wichtiger Bestandteil des Films werden sollte. Aber als sie das Drehbuch lasen und sahen, dass es eine Art Katastrophe im Weltraum geben würde, verstieß das gegen die Politik der NASA. Also konnten sie uns nicht mehr unterstützen.“
Ein immersives Filmerlebnis ist am Ende trotzdem draus geworden – und ein lukratives noch dazu: „Gravity“ konnte sein Budget mehr als siebenfach wieder reinholen und landete auf dem achten Platz der erfolgreichsten Filme des Jahres 2013.
Horror-Kultregisseur hält gar nichts von diesem Sci-Fi-Klassiker von Steven Spielberg: "Glaube, er hat die Kontrolle verloren"*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.