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    Stephen King über die kontroverse "ES"-Szene, die sich noch nie jemand zu verfilmen wagte: "Die Zeiten haben sich geändert"
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Ob psychologischer Horror, Slasher-Film oder obskures Kleinod: Michael liebt das Horrorkino, seit er nach dem Schauen von „Blair Witch Projekt“ eine halbe Stunde lang wie versteinert auf dem Sofa saß.

    „ES“ ist einer der bekanntesten und beliebtesten Romane von Stephen King, doch er enthält eine Passage, die bis heute Anlass zu Diskussionen gibt. In keiner der bisherigen Film-Adaptionen war sie enthalten...

    Zweimal wurde Stephen Kings Coming-of-Age- und Horrorclown-Roman „ES“ schon verfilmt, einmal als TV-Fassung im Jahr 1990 – und zuletzt als höchst erfolgreicher Kino-Zweiteiler unter der Regie von Andy Muschietti. Bei allen Unterschieden haben beide Adaptionen neben der schauerlichen Präsenz von Pennywise noch eine weitere Gemeinsamkeit: In beiden Versionen fehlte eine bestimmte Szene, die bis heute stark umstritten ist...

    Kurz nachdem die Kinder den mordenden Clown besiegen, folgt im Buch eine Orgienszene. Beverly schlägt vor, dass zur Wiedervereinigung des sogenannten Clubs der Verlierer nun alle Sex mit ihr haben sollten. „Steckt euer Ding in mich rein“, sagt sie zu den Jungs – und King schmückt die darauffolgende Sex-Passage äußerst detailreich aus.

    Eine Orgie unter Kindern? Gut nachvollziehbar, dass weder die Fernsehversion mit Tim Curry als Pennywise noch die Kino-Variante mit Bill Skarsgård sich an diese kontroverse Stelle im Buch herangewagt haben. Aber wie steht Stephen King eigentlich selbst zu der Szene, die er 1986 geschrieben hat?

    Ein Zitat des Star-Autors, das eine Zeitlang quellenlos in einem Fanforum kursierte, lautet wie folgt: „Ich habe nicht wirklich über den sexuellen Aspekt der Situation nachgedacht. Intuitiv wussten die ,Verlierer', dass sie wieder zusammenkommen mussten. Der sexuelle Akt verbindet die Kindheit mit dem Erwachsensein. (…) Die Zeiten haben sich geändert, seit ich diese Szene geschrieben habe, und heute gibt es mehr Sensibilität für diese Ideen.“

    Als Vulture ihn danach fragte, ob diese Aussage tatsächlich von ihm stamme, äußerte sich der „Carrie“-Schöpfer wie folgt: „Das klingt wie meine Aussage. Ich möchte nur hinzufügen, dass ich es faszinierend finde, dass es so viele Kommentare über diese Sexszene gab und so wenig über die vielen Kindermorde. Das muss etwas bedeuten, aber ich bin mir nicht sicher, was.“

    Übrigens: Anders als oben behauptet, gibt es eigentlich nicht nur zwei, sondern sogar drei filmische Adaptionen von „Es“ – wobei sich aus guten Gründen auch die dritte (und kaum bekannte) Fassung scheute, die fragliche Szene zu bebildern:

    Es gibt noch eine dritte Verfilmung des Horror-Meisterwerks "ES" – und von der haben selbst Stephen-King-Fans noch nie gehört!

    Dieser Artikel ist in ähnlicher Form bereits bei unserer brasilianischen Schwesternseite AdoroCinema erschienen.

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