Als damals die Altersfreigabe der FSK zum neuen „RoboCop“ bekanntgegeben wurde, ging ein Aufschrei durch die Fan-Gemeinde. Denn während das Original ab 18 ist, einst sogar indiziert war, wurde das Remake von José Padilha ab 12 Jahren freigegeben. Kann das überhaupt gutgehen, wenn ein nicht zuletzt für seine Brutalität bekanntes Sci-Fi-Meisterwerk auf einmal als jugendfreie Geschichte erzählt wird? Die Antwort ist ein klares: Jein.
Ein Meisterwerk ist „RoboCop“ von 2014 zwar nicht unbedingt, hat aber weder seinen schlechten Ruf, noch die miesen Einspielzahlen an den US-Kinokassen verdient. Warum man „RoboCop“ eine Chance geben sollte, zum Beispiel am Samstagabend (30. September) um 20.15 Uhr auf RTL ZWEI, erklären wir in diesem Artikel. Wer den Film im Fernsehen verpasst oder generell lieber ohne Werbeunterbrechungen schaut, kann natürlich auch zu Blu-ray oder DVD greifen.
Wer beim originalen „RoboCop“ von Paul Verhoeven hauptsächlich auf die ultrabrutalen Bilder steht, der oder die wird mit dem Remake natürlich eher nicht glücklich werden. Dabei geht es in der Geschichte über einen Polizisten, der nach einem schweren Unfall von einem Technik-Konzern als Mensch-Maschinen-Hybrid wiederbelebt wird, aber um wesentlich mehr als nur um Blut und Ballerei.
"RoboCop" von 2014: Elegante Sci-Fi-Optik
Hier stecken sowohl Gesellschaftskritik als auch Fragen nach Identität drin, und diesen Themen verleiht Regisseur Padilha („Tropa de Elite“) eigene Akzente, setzt seine Neuinterpretation des Stoffes technisch überzeugend und in eleganter Sci-Fi-Optik um.
Allein schon, dass viele Fans des Originals dem neuen Film auch deshalb so kritisch gegenüberstehen, weil Alex Murphy alias RoboCop (Joel Kinnaman) hier eine schwarze statt silbergraue Rüstung trägt, beweist: Am ehesten gelangt man zu einer fairen Wertung von „RoboCop“, wenn man ihn nicht zu sehr mit dem Original, das nun mal zu den besten Science-Fiction-Filmen aller Zeiten gehört, vergleicht.
Die besten Science-Fiction-Filme aller ZeitenMarvel- und DC-Stars in den Hauptrollen
Wer sich auf den neuen „RoboCop“ einlässt, wird mit einer facettenreichen und unterhaltsamen Neuinterpretation des Stoffes belohnt, für die wir in der FILMSTARTS-Wertung immerhin 3,5 von 5 möglichen Sternen vergeben haben. Wie gesagt, kein Meisterwerk, aber durchaus Material für einen vergnüglichen Sci-Fi-Abend, bei dem vor allem auch das Star-Aufgebot stimmt …
… denn in „RoboCop“ tummeln sich so einige bekannte Namen, die man u. a. auch aus Comic-Blockbustern kennt. „RoboCop“-Hauptdarsteller Joel Kinnaman zum Beispiel ist zum DC-Star geworden, war als Rick Flagg sowohl in David Ayers „Suicide Squad“ als auch in James Gunns Franchise-Neustart „The Suicide Squad“ dabei.
Geradezu legendäre DC-Darsteller sind natürlich Gary Oldman, der in den „Dark Knight“-Filmen Commissioner Gordon spielte, und Batman-Darsteller Michael Keaton – der inzwischen ebenfalls als Marvel-Star tituliert werden kann, seit er in „Spider-Man: Homecoming“ als Adrian Toomes/Vulture ins MCU eingeführt wurde. Und dass Samuel L. Jackson a. k. a. „Nick Fury“ ein Marvel-Star ist, brauchen wir wohl gar nicht extra zu erwähnen.
"RoboCop": Interessante Story – aber einfach nicht genug Gegenliebe
An den Kinokassen, zumindest an den nordamerikanischen, haben aber weder die edlen Sci-Fi-Bilder noch die Star-Power viel genützt: Mit nur 59 Millionen US-Dollar Einspiel war „RoboCop“ eine Enttäuschung am US-Box-Office. Weltweit lief es für den Actioner schon besser, 243 Millionen Dollar internationale Gesamteinnahmen retteten den Film vor einem Status als Gesamt-Flop.
Auch wenn „RoboCop“ kein schlechter Film ist: Weder beim Publikum noch bei der internationalen Kritik – der Schnitt des internationalen Pressespiegels bei Metacritic fällt mit 52/100 lauwarm aus – kam er gut genug an, damit es für einen „RoboCop 2“ gereicht hätte.
Für alle, die noch einmal eine Auffrischung zur Handlung brauchen: In „RoboCop“ feilt der multinationale Megakonzern OmniCorp im Jahr 2028 an hochentwickelter Robotertechnologie. Als der Polizist Alex Murphy (Joel Kinnaman) im von ausufernder Kriminalität heimgesuchten Detroit bei einem Einsatz schwer verletzt wird, sieht OmniCorp-Boss Raymond Sellars (Michael Keaton) die Gelegenheit gekommen, seine Technologie an Murphy zu testen. Der Cop wird zur Menschmaschine für den Polizeieinsatz umgebaut – und Murphys Ehefrau Ellen (Abbie Cornish) fragt sich, wieviel da noch von ihrem Mann drinsteckt.
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Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.