Mit vier Auszeichnungen (und neun Nominierungen) bei den Oscars 2023 schrieb „Im Westen nichts Neues“ von Edward Berger Filmgeschichte. Denn das gelang bis dato keinem anderen deutschen Film – und auch nur drei nicht-englischsprachigen Filmen überhaupt, nämlich „Fanny und Alexander“ von Ingmar Bergman, Ang Lees „Tiger & Dragon“ und dem koreanischen Überraschungshit „Parasite“. Die Neuverfilmung von Erich Maria Remarques Roman nahm sich nicht nur vorlagengetreu den Schrecken des Ersten Weltkrieges an, sondern begeisterte auch als visuelles Spektakel, wie man es aus Deutschland kaum zu sehen bekommt. „Der Fuchs“ schlägt zwar in eine etwas andere Kerbe, hat uns aber sogar noch einmal ein Stückchen mehr überzeugt. Für alle Genre-Fans, die das Kriegsdrama auf der Leinwand verpasst haben, können wir nun also eine klare Heimkino-Empfehlung aussprechen: Nachholen lohnt sich.
„Der Fuchs“ erscheint am 29. September 2023 endlich auf DVD und Blu-ray, nachdem er bereits im vergangenen Januar in den österreichischen sowie im April auch in den deutschen Kinos startete – und vor einigen Wochen bereits seine Streaming-Premiere bei Amazon Prime Video* und anderen gängigen Plattformen feierte.
Verglichen zum international bei Netflix gestarteten „Im Westen nichts Neues“, der weltweit hohe Wellen schlug, gilt „Der Fuchs“ eher als Geheimtipp – der weniger auf Bombast und umso mehr auf Emotionen setzt. Mit der wahren Geschichte von Franz Streitberger, die unter der Regie von keinem Geringeren als dessen Urenkel Adrian Goiginger („Die beste aller Welten“) höchstpersönlich verfilmt wurde.
Darum geht's in "Der Fuchs"
Joseph Streitberger (Karl Markovics) übergibt seinen jüngsten Sohn Franz (Maximilian Reinwald) Mitte der 20er-Jahre an einen Großbauern. Mit der Arbeit dort soll der erst achtjährige Junge seine Familie unterstützen, seinen Beitrag leisten. Franz (jetzt: Simon Morzé) kann es allerdings kaum erwarten, um die Knechtschaft hinter sich zu lassen. Sobald er volljährig ist, verlässt er den Hof.
Doch er kehrt nicht etwa zurück auf die Alm heim, sondern schließt sich auf der Suche nach Stabilität dem Bundesheer an. Freunde findet er hier jedoch kaum, bleibt der sensible, introvertierte Franz doch am liebsten für sich – bis sich seine Heimat dem Deutschen Reich anschließt und er mit seiner Kompanie den Angriff auf Frankreich starten soll. Kraft gibt ihm in dieser schweren Zeit vor allem ein verletztes und verwaistes Fuchswelpen, das er heimlich aufnimmt und während des Feldzuges pflegt – und das schon bald zu seinem besten Freund wird…
In der FILMSTARTS-Kritik kommt „Der Fuchs“ auf starke 4 von 5 möglichen Sternen – der damit sogar noch einen Deut besser abschneidet als „Im Westen nichts Neues“ (3,5 Sterne).
„In der biografischen Erzählung seines Urgroßvaters liegt genug emotionale Substanz, sodass sich Adrian Goiginger die für 'tierische' Kinofreundschaften üblichen Vermenschlichung sparen und sich stattdessen ganz auf seine Geschichte und ihre moralische Kernaussage konzentrieren kann“, betont unsere Autorin Karin Jirsak darin unter anderem und lobt den Film nicht zuletzt als „klarsichtige Parabel über Trennung und Verbundenheit und den Wert der Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten.“
Ihr schaut Kriegsfilme nicht nicht vordergründig für große Schlachten und blutiges Gemetzel, sondern wegen ihrer emotionalen Wucht? Dann seid ihr bei „Der Fuchs“ genau an der richtigen Adresse.
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