„Kompromat: Die Macht der Lüge“ ist vieles – zunächst einmal ein fieser Geheimdienst-Reißer, Knast-Drama und spannender Psycho- sowie Justiz-Thriller. Zudem handelt es sich um ein knallhartes Survival-Abenteuer und in gewisser Weise auch einen True-Crime-Film. Nach Meinung des Autors dieser Zeilen gelang es Regisseur und Drehbuchautor Jérôme Salle sehr gut, all diese Elemente zu einem mitreißend-intensiven Gesamtwerk zusammenzufügen. Schade, dass „Kompromat“ hierzulande nicht ins Kino kam, sondern nur direkt fürs Heimkino erschien und somit etwas unter dem Radar vieler Filmfans flog. „Kompromat“ müsste deutlich bekannter sein – auch weil er auf einer erschütternden, wahren Geschichte basiert.
„Kompromat: Die Macht der Lüge“ läuft am heutigen 25. September 2023 um 22.15 Uhr auf ZDF. Eine Wiederholung bietet der Sender in der Nacht vom 26. auf den 27. September um 0.20 Uhr an. Falls euch die Termine nicht passen, könnt ihr den Film nach Ende der ersten Ausstrahlung in der ZDF-Mediathek streamen. Oder ihr legt euch einfach die Blu-ray beziehungsweise die DVD zu:
Neben „Public Enemy No. 1“-Star Gilles Lellouche standen noch die Polin Joanna Kulig aus dem Oscarkandidaten „Cold War - Der Breitengrad der Liebe“, Louis-Do de Lencquesaing („Return To Seoul“), Elisa Lasowski aus der kommenden Godzilla-Serie „Monarch: Legacy Of Monsters“ sowie die russischen Schauspieler Michael Gor („Hunter Killer“) und Aleksey Gorbunov („Die Möbius-Affäre“) auf der Cast-Liste.
"Kompromat" im ZDF: Das ist die Story
Mathieu Roussel (Gilles Lellouche) ist ein Franzose, der in der sibirischen Stadt Irkutsk als Sprachlehrer arbeitet. Eines Tages kommt er wie üblich nach dem Unterricht nach Hause und wird dort vor den Augen seiner schockierten kleinen Tochter von brutal zu Werke gehenden Regierungsbeamten festgenommen. Offenbar ist er aus irgendeinem Grund in Ungnade gefallen und nun das Opfer eines sogenannten „Kompromats“.
Dabei handelt es sich um eine Taktik des russischen Geheimdienstes FSB, mit der u. a. unliebsame Politiker, Regimegegner und potentielle Staatsfeinde mit Hilfe gefälschter, schwer belastender Dokumente gefügig gemacht oder aus dem Verkehr gezogen werden. Wie Roussel erfährt, wird ihm zur Last gelegt, Bilder und Videos mit pädophilen Inhalten über das Internet verbreitet zu haben.
Aufgrund der erdrückenden Beweislast kommt der eigentlich unschuldige Mann mit Aussicht auf lebenslange Haft in einem Arbeitslager ins Untersuchungsgefängnis. Roussels der Anklage hilflos gegenüberstehender Anwalt (Michael Gor) erklärt ihm, dass er nur eine einzige Chance habe: Er muss irgendwie aus dem Knast verschwinden und sich auf eigene Faust nach Frankreich durchschlagen …
"Kompromat" beruht auf einer wahren Geschichte
Selbst wenn es sich um eine komplett fiktive Story handeln würde, wäre „Kompromat: Die Macht der Lüge“ ein spannender Thriller. Die Tatsache, dass der Film allerdings stark von wahren Begebenheiten inspiriert ist, macht ihn so emotional mitreißend. Stellt euch nur mal vor, dass euch eine solche Geschichte widerverfahren würde, nur weil der Regierung eines Landes, in dem ihr euch aufhaltet, euch nicht mag.
Dem Franzosen Yoann Barbereau passierte 2015 beinahe exakt das, was dem Protagonisten des Films geschieht. Der damalige Direktor der sibirischen Niederlassung der Alliance française (eine Organisation, die die globale Verbreitung der französischen Sprache zum Ziel hat) wurde aufgrund fingierter Beweise der Pädophilie angeklagt und eingekerkert. 2016 konnte er entwischen und untertauchen. Erst nach einer 14 Monate andauernden, immens entbehrungsreichen Flucht-Odyssee kam er in seiner Heimatstadt Nantes an.
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