Zwei der aktuell angesagtesten Hollywood-Stars, „Rocketman“-Handwerker Dexter Fletcher auf dem Regiestuhl, eine altbewährte Buddy-Action-Prämisse mit erfrischend umgekehrten Geschlechterrollen: Die Zutaten waren eigentlich alle da, um aus „Ghosted“ einen kurzweiligen Spionage-Spaß zu machen.
Am Ende war die Apple-Produktion zwar ein ordentlicher Erfolg auf der Streamingplattform des Konzerns, begeistert zeigten sich jedoch die Wenigsten. Und bei der Kritik fiel „Ghosted“ sogar gnadenlos durch (1,5 Sterne in der FILMSTARTS-Kritik und gerade mal 26 Prozent positive Rezensionen auf der Sammelseite Rotten Tomatoes sprechen hier eine klare Sprache).
Dass es bei „Ghosted“ an der Ausführung gehapert hat, sieht rückblickend auch Hauptdarsteller und Ex-Marvel-Star Chris Evans ein, der sich im Film als Normalo in eine Super-Spionin (Ana de Armas) verliebt und mit ihr schließlich die Welt retten muss: „In Sachen Abrufzahlen lief es okay. Die Kritiker*innen haben ihn nicht gemocht“, erklärte Evans im Interview mit dem Magazin GQ. „Aber die Schuld liegt eher beim Film als beim Geschmack des Publikums. Ich denke, das Interesse ist da, wenn es richtig gemacht wird. Wir hätten besser sein können.“
Zutaten hui, Ausführung pfui
Warum hat Chris Evans trotz dieser Einsicht dann überhaupt für den Film unterschrieben? Das liegt (abseits einer sicherlich stolzen Gage) an den oben erwähnten Zutaten, die das Projekt auf dem Papier für den ehemaligen Captain America vielversprechend erschienen ließen: „Es hat sich wie ein Film angefühlt, mit dem ich aufgewachsen bin. Ein Film, wie wir ihn heutzutage nicht mehr so oft sehen.“ Die Zuschauer und Zuschauerinnen hätten dabei laut Evans durchaus noch Interesse an einem solchen Stoff, wie der erwähnte Erfolg zeigt.
Doch gerade bei einer Produktion dieser Größenordnung zeigt sich manchmal erst am fertigen Endergebnis, dass hier vieles nicht zusammenpasst. Der seelenlose „Ghosted“ leidet unter drögen Actionszenen und einem ziellosen Spionage-Plot, bei dem obendrein auch die für das Gelingen des Films so wichtige Chemie zwischen den beiden „Knives Out“-Stars in den Hauptrollen untergraben wird, wie es in der Kritik von FILMSTARTS-Autor Sidney Schering heißt.
Bleibt nur zu hoffen, dass Chris Evans’ nächster Streaming-Film mehr zu überzeugen weiß. Ab dem 27. Oktober 2023 ist er an der Seite von „A Quiet Place“-Star Emily Blunt im schwarzhumorigen Pharma-Drama „Pain Hustlers“ auf Netflix zu sehen: