Steven Spielberg entfernte diese blutrünstige Szene aus einem seiner absoluten Meisterwerke: "Viel schrecklicher als alles andere"

„Der weiße Hai“ wurde in seinem Erscheinungsjahr 1975 nicht nur zum bis dahin erfolgreichsten Film aller Zeiten, er sorgte auch dafür, dass sich viele Menschen das mit dem Schwimmen im offenen Meer von nun an zweimal überlegten. Bis heute hat der wahrscheinlich erste Blockbuster der Filmgeschichte nichts von seiner Wirkung verloren, was an John Williams' legendärer Filmmusik genauso liegt wie an Steven Spielbergs virtuoser Inszenierung.

Was den Film ebenfalls von vielen seiner Nachahmer unterscheidet: Für den größten Schrecken sorgt nicht unbedingt das, was man sieht, sondern das, was im Verborgenen bleibt und dadurch erst in unseren Köpfen Gestalt annimmt – so bekommen wir etwa das titelgebende Meeresmonster kaum zu Gesicht. Das war zwar lediglich dem Umstand geschuldet, dass das Hai-Modell nicht so recht funktionieren wollte, aber für den Film erwies sich diese vermeintliche Schwäche als Gewinn.

Und es gibt noch etwas anderes, von dem wir in „Der weiße Hai“ eigentlich viel mehr sehen sollten: Blut!

Steven Spielberg: "Viel schrecklicher als alles, was sonst im Film zu sehen ist."

Natürlich gibt es zahlreiche blutige Szenen in Spielbergs klassischem Schocker – zum Beispiel die, in der ein Pfadfinderführer vom weißen Hai im Wasser zerfleischt wird. Doch ursprünglich war diese Szene, in der wir den Hai zum ersten Mal wirklich in Aktion sehen, noch weitaus heftiger, wie die Regielegende gegenüber der Vanity Fair verriet.

„Ich habe die Szene herausgeschnitten, weil sie viel zu blutig war“, so Spielberg. „Stuntman Ted Grossman spielte das Opfer – Teddy ist übrigens ein sehr witziger Typ –, aber ursprünglich ritt er im Maul des Hais wie eine Galionsfigur und erbrach Blut, während der Hai auf ein Kind zusteuerte. Das war viel schrecklicher als alles andere, was im ersten Drittel des Films zu sehen war, also habe ich es entfernt.“

Tatsächlich hört sich dieses (durchaus auch etwas absurde) Szenario nicht so an, als hätte es sich organisch in den Rest des Films eingefügt – auch wenn wir die Szene doch ganz gerne einmal sehen würden! Vielleicht lässt sich Spielberg ja irgendwann dazu überreden, die geschnittenen Teile gesondert zu veröffentlichen. Sie nicht im fertigen Film zu lassen, war aber möglicherweise die richtige Eingebung.

Übrigens hatte Spielberg noch zahlreiche weitere geniale Ideen, durch die sein großer Durchbruchsfilm ein so zeitloses Meisterwerk geworden ist: