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    Heute Abend auf YouTube für alle umsonst: Die Weltpremiere eines deutschen Horrorfilms mit Geistermädchen und Killer-Clown!
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Hat im letzten Jahr mehr als 900 Filme gesehen - und jede Minute davon genossen, selbst wenn der Film gerade nicht so gut war.

    Mit „House Of Rooms“ feiert heute Abend ab 23 Uhr ein deutscher Horrorfilm seine Weltpremiere ausgerechnet auf YouTube. Jeder, dem ein paar Werbespots nichts ausmachen, kann also live mit dabei sein.

    Es gibt auf YouTube etliche komplette Filme. Viele davon wurden sicherlich ohne das erforderliche Copyright hochgeladen – aber es gibt auch das Modell, Filme nach ihrer üblichen Auswertung auch noch auf YouTube hochzuladen, um mit den so generierten Werbeeinnahmen noch ein paar Groschen extra zu verdienen. Aber dass ein Film aller vorherigen Schritte überspringt und direkt auf YouTube seine – ausschließlich werbefinanzierte – Weltpremiere feiert, das kommt sicher nicht so häufig vor!

    Der Horrorfilm „House Of Rooms“ stammt zwar aus Deutschland – wurde für die weltweite Auswertung aber in einem (teils etwas brüchigen) Englisch gedreht: Weil seiner vorherigen Hit-Show die Absetzung droht, entwickelt ein schmieriger Reality-TV-Produzent ein neuartiges Format, bei dem die Kandidat*innen 24 Stunden lang in einem verfluchten Gebäude ausharren müssen, um die Siegprämie von 250.000 Dollar einzustreichen. Aber wenn eine*r von ihnen vorher abbricht, dann bekommen alle weniger Geld!

    Allerdings geht dabei nicht alles mit rechten Dingen zu – und das liegt nicht nur an dem Geistermädchen, dass da durch die Gänge schlurft. Die Verantwortlichen haben auch Fake-Kandidat*innen eingeschleust, um auch wirklich möglichst angsterfüllte Bilder generieren zu können. Nur dass es dabei offenbar auch ein sadistischer Serienkiller unter die Cast-Mitglieder geschafft hat, war dann wohl doch eher ein Fehler beim Durchschauen der Bewerbungsunterlagen…

    „House Of Rooms“ feiert seine Premiere auf dem WATCH MOVIES NOW – Netzwerk, in dem seit acht Jahren eine kuratierte Auswahl an Science-Fiction-, Fantasy-, und Horror-Filmen für die aktuell mehr als 1,1 Millionen YouTube-Abonnent*innen des Kanals bereitgestellt werden:

    » Hier könnt ihr euch „House Of Rooms“ ab heute Abend 23 Uhr ansehen!

    Warum eine Weltpremiere auf YouTube?

    Wieso einen Film auf YouTube rausballern, statt ihn – wie gewohnt – auf Festivals, auf DVD oder als Bezahl/Abo-Stream auszuwerten? Alexander Pfander, Regisseur und Produzent von „House Of Rooms“, erklärt das wie folgt: „Für unabhängige Filmemacher wie mich ist es im deutschen Fördersystem bisher schwierig bis unmöglich, eine Abo-Streamer (SVoD)- oder Kinoauswertung zu bekommen. AVoD und der weltweite englischsprachige Markt auf YouTube schließen nun diese Lücke und bieten eine zugängliche und vielversprechende Chance für kleinere Indie-Produktionen.

    Der finanzielle Aspekt ist dabei nicht zu unterschätzen. Benchmarks, die über YouTube erreichbar sind, bieten Möglichkeiten, die anderswo nicht gegeben sind. Gerade für Projekte mit kleinerem Budget ist es hier einfacher, das Budget wieder einzuspielen. Zusätzlich erwarte ich mir durch die internationale Sichtbarkeit auf YouTube eine breite Zuschauerschaft weltweit und somit auch erhöhte Revenues.

    Lohnt sich das Einschalten?

    Eine Weltpremiere kostenlos für alle ist zwar an sich eine coole Sache. Aber wir haben uns „House Of Rooms“ bereits vorab ansehen können – und müssen leider sagen, dass der Film die allermeisten Zuschauer*innen sicherlich (massiv) enttäuschen wird. Angesichts des kaum vorhandenen Budgets wirkt es in keiner Sekunde glaubhaft, dass wir gerade nicht nur irgendeinem Reality-TV-Format beiwohnen, sondern sogar bei einem neuen Quoten-Hit-Format dabei sein sollen. Schließlich gibt es statt TV-Hochglanz nur Heizungskeller-Grau.

    Das Verhalten der Figuren ist selbst mit viel gutem Willen praktisch nicht nachvollziehbar – und apropos praktisch: Die – teils offenbar mit CGI-Stock-Grafiken erstellten – (Blut-)Effekte machen leider auch nicht viel her! So sieht man vor allem den Kandidat*innen dabei zu, wie sie im spärlich eingerichteten Warteraum eines Hipster-Büros herumhocken – oder durch irgendwelche austauschbaren Flure und Kellerräume umherirren. Selbst der erhoffte Trash-Charme ist nur minimal vorhanden, weshalb selbst viel Bier kaum dabei helfen wird, „House Of Rooms“ spannender oder lustiger wirken zu lassen…

    Wird "Final Destination 6" eines der Highlights der Reihe? Darum sind die Chancen gerade gestiegen!
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