Dass Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone Rivalen waren, ist gut bekannt. Die beiden buhlten um den Spitzenplatz unter den 80er-Jahre Actionfilmlegenden. Doch wusstet ihr, dass die Rivalität der beiden so weit ging, dass dafür Drehbuchänderungen am Film „Das Phantom-Kommando“ vorgenommen werden mussten? Dieser hatte in Arnies Legacy eine Sonderstellung: Nach „Conan der Barbar“ und „Terminator“ trat er erstmals als klassischer und vor allem menschlicher Action-Protagonist auf. Im Jahr 1985 erschien jedoch nicht bloß „Das Phantom-Kommando“, sondern auch „Rambo 2 – Der Auftrag“, das erste Sequel zum legendären Auftakt der John Rambo-Reihe. Sly machte Arnie also Konkurrenz!
Das sorgte für Konsequenzen am Set von „Das Phantom-Kommando“, wie sich der Drehbuchautor des Filmes, Steven E. de Souza, im Gespräch mit Radio Times erinnert. Anfangs sei Arnie zuversichtlich gewesen, dass der Film im direkten Vergleich nicht den Kürzeren ziehen würde: „Zu dieser Zeit hieß es Rambo gegen Das Phantom-Kommando und die beiden hatten seit einer langen Zeit eine Rivalität, aber Arnold hat vorhergesagt, dass Leute trotzdem über den Film reden würden, weil er sich nicht so ernst nimmt und self-aware ist. Rambo würde sich währenddessen sehr ernst nehmen.“
Zählt denn nur der Body-Count?
Tatsächlich gilt „Das Phantom-Kommando“ heute als actionreiche und wortwitzige Arnie-Darbietung, die laut de Souza noch gigantischer hätte ausfallen können. So wäre das Werk um ein paar Schnellboote, Explosionen und Landminen reicher, wäre nicht Sly dazwischengekommen: „Ich gebe Sylvester Stallone die Schuld (…) Mark L. Lester (der Regisseur von Das Phantom-Kommando) hatte eine Sneak Peak aus Rambo 2 gesehen und erzählte, dass Stallone eine Million Männer tötet und wir deshalb noch mehr Männer töten müssen.“
Der Regisseur habe daraufhin die aufwendige Szene gedreht, in der eine Privatarmee ausgelöscht wird. Die Erschießung so vieler Figuren sei weder im Drehbuch vorgesehen, noch im Budget eingeplant gewesen. Das wiederum habe dazu geführt, dass das Geld knapp wurde, als es darum ging, die letzten von de Souza im Drehbuch vorgesehene Ideen filmisch umzusetzen. Er sei daraufhin damit beauftragt worden, innerhalb von 24 Stunden Änderungen am Drehbuch vorzunehmen, die vor allem bei der Wahl der Locations zu Geldeinsparungen führen sollten.
Und so kam es dazu, dass am Ende an einem wenig spektakulären Ort gedreht wurde: „Ich sagte, wir machen es in einem Keller. Der Keller also, den Sie im Film sehen, ist ein echter Keller bei Fox.“ In diesem Zuge entstand auch eine der heute beliebtesten Szenen, in der Arnie seinen Gegner mit einem Wasserdampfrohr durchbohrt und den coolen „Let off some steam, Bennett“-Oneliner bringt. Vermasselt hat Sly das Drehbuch zu „Das Phantom-Kommando“ also nicht. Dank der Kreativität von de Souza konnte umgedacht und dabei sogar ikonische Momente erschaffen werden.
Dieser Mega-Flop hat sich für Sylvester Stallone richtig gelohnt: Der "Expendables"-Star bekam 20 Millionen Dollar für eine totale Katastrophe!