Sie ist eine der übelsten Schurkinnen nicht nur des Disney-Universums, sondern der gesamten Filmgeschichte – sie ist habgierig, niederträchtig und skrupellos: Cruella de Vil. Kindern lehrte sie bereits in Disneys 1961er Original von „101 Dalmatiner” das Fürchten, in der ersten Realverfilmung wurde sie herrlich böse verkörpert von Glenn Close.
Doch wie wurde Cruella zu dieser bösartigen Figur, die Dalmatinern nach dem Fell trachtet? Das könnt ihr nun auch im Fernsehen erfahren: Am heutigen 3. September 2023 um 20.15 Uhr feiert das furiose Prequel „Cruella”, das die Vorgeschichte der titelgebenden Bösewichtin erzählt, seine Free-TV-Premiere auf RTL.
Wer „Cruella“ gerne ohne Werbung anschauen möchte, hat die Möglichkeit, ihn auf Disney+ zu streamen:
Darum geht es in "Cruella"
Die kleine Estella (Tipper Seifert-Cleveland) fällt nicht nur durch ihre schwarz-weißen Haare, sondern auch durch ihr unangepasstes Verhalten auf. So kommt es, dass ihre Mutter Catherine (Emily Beecham) sie aus der Schule nimmt und nach London bringen will, damit Estella ihren Traum verwirklichen und Modedesignerin werden kann.
Als Catherine durch eine Verkettung unglücklicher Umstände ums Leben kommt, schlägt Estella (nun Emma Stone) sich fortan mithilfe der Waisen Horace (Paul Walter Hauser) und Jasper (Joel Fry) auf eigene Faust durch. Ihr Traum scheint in greifbarer Nähe, als sie es in die heiligen Hallen der großen Design-Ikone Baroness Von Hellman (Emma Thompson) schafft. Doch ein Amulett am Hals der Baroness verrät, dass sie nicht ist, wer sie vorgibt zu sein – was schließlich Estellas Alter Ego Cruella auf den Plan ruft...
Das Ambivalente ist in Estellas/Cruellas Haaren bereits angelegt: Die eine Hälfte Schwarz, die andere Weiß, wie auch die beiden Personen, die ihr innewohnen. Estella möchte gut sein, wie ihre Mutter Catherine es sich auch immer gewünscht hat, doch steht sie sich selbst im Weg – und ganz ehrlich, mit Cruella ist der Spaß-Faktor auch deutlich höher. Denn Emma Stones Cruella ist eine verschmitzt-lakonische, durchtriebene, aber gleichzeitig auch coole Version, in der Anleihen von Jack Nicholsons Joker ebenso nachzuhallen scheinen wie von Margot Robbies Harley Quinn.
Seine stärksten Momente hat der Film sicherlich, wenn Cruella auf die Bühne rauscht. Während an mancher Stelle Emma Thompsons Baroness einen Hauch drüber ist, lässt „Cruella” an anderen ein „Mehr” vermissen: Mehr Zerrissenheit, noch mehr Anarchie, noch mehr auf die Kacke, hätte die Figur sicher in sich gehabt. Doch letztlich hält der Film als Family-Entertainment das, was er verspricht und sorgt, nicht zuletzt dank der ikonischen Schöpfungen des Kostüm-Departements unter Jenny Beavan und eines großartig-rockigen 70er-Jahre-Soundtracks, für recht illustre und kurzweilige Unterhaltung.
Nach 13 Jahren: Original-Star will Hauptrolle im nächsten Disney-Remake spielen – aber passt das auch wirklich?*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.