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    "Ahsoka" verweist auf "Herr der Ringe" – und macht dabei einen "Star Wars"-Retcon
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Björn ist mit „Star Wars“ aufgewachsen, schaut die Filme mindestens jährlich, hat zahlreiche Bücher rund um das beste Franchise der Welt gelesen und verschlingt gerade alles aus der Zeit der High Republic.

    Dass die Serie „Ahsoka“ unter dem Titel „Stormcrow“ produziert wurde, ist kein Zufall. Vor allem bei „Herr der Ringe“-Fans dürfte es dieser Name klingeln lassen – und ja, die Titelheldin steht bewusst in einer Linie zu Gandalf.

    Disney und seine verbundenen Unternehmen

    In der Welt von „Der Herr der Ringe“ wird Gandalf auch Stormcrow (auf Deutsch: Sturmkrähe) genannt. Genau diesen Begriff nutzte Dave Filoni als Arbeitstitel für die aktuelle „Star Wars“-Serie „Ahsoka“ – und das ist kein Zufall. Denn er vergleicht den Weg der von Rosario Dawson gespielten Titelheldin mit jenem von Gandalf – und nimmt dabei gerne in Kauf, dass er dafür eine existierende „Star Wars“-Sequenz neu schreiben musste – also einen kleinen sogenannten Retcon vornimmt.

    Doch der Reihe nach...

    Ahsoka ist der Gandalf von "Star Wars"

    Dass Dave Filoni Parallelen zwischen Ahsoka und Gandalf zieht, verriet Rosario Dawson bereits im Vorfeld der Serie dem Magazin Entertainment Weekly. Sie und Filoni redeten vor allem sehr viel über die Wandlung von Gandalf, dem Grauen zu Gandalf, dem Weißen.

    Auch Ahsoka durchläuft einen solchen Wandel. Sie ist zu Beginn der neuen Serie auf Disney+ zwar bereits eine sehr kompetente und exzellente Anführerin, aber sie hat trotzdem noch eine Entwicklung zu durchlaufen. Um das zu illustrieren, veränderte Filoni eine bereits existierende „Star Wars“-Szene.

    Im Epilog von „Star Wars Rebels“ sehen wir nicht nur, dass Hera Syndulla nun einen Sohn hat (der sicher auch in „Ahsoka“ noch auftritt), sondern auch, wie Ahsoka Tano die Mandalorianerin Sabine Wren auf Lothal einsammelt, um sich mit ihr auf die Suche nach dem verschwundenen Jedi Ezra Bridger zu machen. Hier könnt ihr euch die Szenen noch einmal im Video anschauen – achtet dabei bitte auf das Outfit von Ahsoka Tano:

    Im Vorfeld von „Ahsoka“ dachten wir alle, dass die Titelheldin und Sabine (Natasha Liu Bordizzo) bereits einmal auf der Suche nach Ezra waren (das „Rebels“-Ende) und nun ein weiteres Mal (in „Ahsoka“) sich dieser Aufgabe annehmen. Doch das ist wohl falsch!

    Die zweite Episode von „Ahsoka“ zeigt sehr wahrscheinlich genau jenen Moment, den wir in „Rebels“ bereits gesehen haben, noch einmal. Entsprechend haben wir das auch in unserem ständig aktualisierten Timeline-Artikel vorläufig so vermerkt:

    Die komplette "Star Wars"-Timeline: Alle Filme, Serien etc. in der richtigen Reihenfolge - nun auch mit "Skeleton Crew"

    Dass es einige Unterschiede gibt, hängt mit einem Retcon durch Filoni zusammen. Das veränderte Outfit von Ahsoka spielt dabei auf Gandalf und „Herr der Ringe“ an. Schauen wir uns noch einmal das Outfit in „Star Wars Rebels“ genau an:

    Version 1: Ahsokas Auftritt im Epilog von „Star Wars Rebels“ Disney und seine verbundenen Unternehmen
    Version 1: Ahsokas Auftritt im Epilog von „Star Wars Rebels“

    Als 2018 das Finale von „Star Wars Rebels“ erschien, wollte Dave Filoni mit dem Outfit für Ahsoka andeuten, dass sie einen großen Wandel durchgemacht hat. Ihre Kleidung ist bereits fast weiß, dazu trägt sie einen Stab. Sie ist schon fast Gandalf, der Weiße.

    Der „Star Wars“-Macher ahnte, wie er später auch wiederholt erklärte, damals noch nicht, dass es später die Chance geben würde, Ahsokas Geschichte doch noch ausführlicher zu schildern – und auch noch in Live-Action. Nun bot sich diese Chance – und damit war klar, dass er die bisher existierende Version des Aufbruchs am Ende (also die Bilder aus „Star Wars Rebels“) beseitigen und durch neue ersetzen musste. Ein klassischer Retcon.

    Dave Filoni musste Ahsokas Wandlung negieren, damit wir sie erleben können

    Warum war das klar? Wäre Filoni direkt zu der Version von Ahsoka am Ende von „Star Wars Rebels“ gesprungen, hätte er uns um das Gros ihrer Wandelung beraubt. Das Publikum hätte nicht hautnah erlebt, wie sich Ahsoka entwickelt.

    Die neue Version der Szene in der zweiten Episode von „Ahsoka“ macht nun klar, dass die Titelheldin noch einen sehr weiten Weg zu gehen hat. Schauen wir hier erneut auf ihr Outfit:

    Version 2: Die neue Version von Ashokas Auftritt Disney und seine verbundenen Unternehmen
    Version 2: Die neue Version von Ashokas Auftritt

    Ahsoka trägt nun sichtbar dunkelgraue Kleidung. Sie ist zwar eine Führungsfigur, sie wird das gemeinsame Abenteuer anleiten, aber sie hat selbst noch viel zu lernen. Wie auch der weise Gandalf erst der weiße Gandalf werden konnte, weil er durch seine Zeit mit Frodo selbst etwas gelernt hat, werden wir in den kommenden Folgen von „Ahsoka“ sehen, wie auch die ehemalige Jedi von ihrer „Schülerin“ Sabine lernt. Filoni will uns das selbst erleben lassen, dafür musste er aber die vorherige Version der Szene rückgängig machen.

    Es kann nach Meinung des Autors dieser Zeilen auch nicht sein, dass die „Rebels“-Szene eine Version eines früheren Aufbruchs ist, dem Filoni nur Tribut erweist. Ja, der „Star Wars“-Macher hat in den ersten zwei Folgen von „Ahsoka“ viel zitiert. Es gibt andere Szenen, die 1:1 wie Momente aus „Rebels“ inszeniert sind – aber trotzdem eindeutig neue Szenen sind (weil zum Beispiel Sabine statt Ezra die handelnde Person ist). Aber das ist kein solcher Moment, denn das würde ja bedeuten, dass Ahsoka in ihrer Entwicklung wieder zurückging. Sie war fast Gandalf, der Weiße – ist nun aber wieder dunkelgrau? Das ergibt keinen Sinn!

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    Ergo: Der gemeinsame Aufbruch von Ahsoka und Sabine in der zweiten Episode von „Ahsoka“ ist dieselbe Szene wie im Epilog von „Star Wars Rebels“. Es gibt Unterschiede, die aber daran liegen, dass man nun eine Geschichte erzählen kann, von der man bei Herstellung der ersten Version noch nichts ahnte. Und da ist ein so kleiner Retcon wohl die beste Möglichkeit – schließlich weiß ohnehin niemand besser als „Star Wars“-Fans: „In ständiger Bewegung die Zukunft ist.“

    Die dritte Episode von „Ahsoka“ gibt es ab dem 30. August 2023 auf Disney+ – und zwar sehr früh. Wie schon beim Serienauftakt mit zwei Episoden wird auch die dritte Folge bereits in der Nacht um 3.00 Uhr veröffentlicht. Wer direkt nach dem Aufstehen Lust auf die „Star Wars“-Serie hat, kann sie also sofort streamen.

    Falls ihr noch mehr zu den ersten zwei Episoden wollt, haben wir hier ein Video für euch:

    *Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.

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