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    Tipp: Wer "Barbie" mochte, sollte diesen Disney-Film unbedingt gesehen haben!
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Fasziniert und berührt werden, aber auch ein stückweit über sich selbst erfahren – darin besteht für Daniel die Magie des Kinos.

    Greta Gerwigs „Barbie“ mag ein einzigartiges Kinoerlebnis sein. Dennoch stehen die Chancen gut, dass euch einer der vielleicht sogar besten Disney-Filme der 2000er ähnlich gut gefällt – die Parallelen sind jedenfalls kaum von der Hand zu weisen.

    Barbie“ schreibt an den Kinokassen gerade Geschichte – unter anderem als erster von einer Frau inszenierter Film, der weltweit über eine Milliarde Dollar einspielen konnte (und es ist noch lang nicht Schluss). The hype is real, wie man so schön sagt. Und auch durchaus gerechtfertigt. Schließlich erweckt Regisseurin Greta Gerwig die verträumte Welt von Barbieland auf einmalig-charmante und erfrischend konsequente Art und Weise sowie mit einem famosen Cast rund um Margot Robbie und Ryan Gosling zum Leben – und schuf mit unglaublich aufwändigen Sets einen der visuell anspruchsvollsten, verspieltesten Filme des Jahres. Nicht zuletzt gefeiert wird der pinke Blockbuster aber auch als Abrechnung mit Barbie-Hersteller Mattel – sowie natürlich mit dem Patriarchat.

    Mit dieser Mixtur ist „Barbie“ absolut einzigartig. Filme, die all das ebenso im Überfluss bieten, dürften also frühestens nach dem riesigen Erfolg von „Barbie“ folgen. Wer nach dem Kinobesuch aber Lust auf mehr bekommen hat, kann seinen cineastischen Hunger dennoch stillen – sollte sich dabei allerdings auf einige „Barbie“-Elemente beschränken, auf die er oder sie besonders großen Wert legt. Aufgrund der inhaltlichen Parallelen musste der Autor dieses Artikels jedenfalls direkt an einen Film denken: „Verwünscht“ von 2007 – den ihr unter anderem bei Disney+ streamen könnt:

    Gut, Feminismus schimmert in dem wie ein klassisches Disney-Märchen angelegten Prinzessinnen-Abenteuer wesentlich subtiler und in vergleichsweise kleinen Dosen durch. Dennoch: In beiden Fällen wird die Geschichte einer Frau erzählt, die aus ihrer Fantasiewelt in die Realität katapultiert wird – wo sie sich erst einmal zwischen ungewöhnlichen Geschlechterrollen wiederfindet, bevor sie daraus als gestärkte Persönlichkeit hervorgeht.

    Vor "Barbie" war "Verwünscht"

    In „Verwünscht“ erzählt Regisseur Kevin Lima („Tarzan“, „102 Dalmatiner“) die Geschichte von Prinz Edward (James Marsden) und Prinzessin Giselle (Amy Adams), die sich im zauberhaften Andalasien vermählen sollen. Doch Edwards böse Stiefmutter, Königin Narissa (Susan Sarandon) hat etwas dagegen. Aus Angst, der Taugenichts könnte ihr den Thron aus den Händen reißen, tut sie alles in ihrer Macht stehende, um die Eheschließung zu verhindern.

    Also schubst sie Giselle prompt in einen magischen Brunnen, der sie direkt nach New York verfrachtet – wo die verwunderte Prinzessin mit der harschen Realität der echten Welt konfrontiert wird. Sie lernt den Scheidungsanwalt Robert (Patrick Dempsey) kennen, der die verwirrte Frau in dem pompösen Kleid seiner Tochter (Rachel Covey) zuliebe bei sich aufnimmt. Während sich die beiden zusehends annähern, hat sich allerdings längst nicht nur Prinz Edward auf die Suche nach Giselle gemacht – auch die sinistre Narissa hat bereits ihre Fährte aufgenommen…

    Walt Disney Studios Motion Pictures France
    Giselle (Amy Adams) verschlägt es von Andalasien nach New York

    Während Barbie Barbieland verlässt, um die Schrecken der echten Welt zu erfahren, lässt Giselle ihre animierte Zeichentrick-Heimat hinter sich – und macht sich schließlich mit den Gepflogenheiten des Großstadtdschungels von New York vertraut. Beide Filme erzählen damit eine klassische Fish-Out-Of-Water-Geschichte, die traditionsgemäß jede Menge Witz-Potenzial mitbringt – das in beiden Fällen ganz hervorragend ausgeschöpft wird. Fans klassischer Disney-Magie kommen mit „Verwünscht“ sicherlich eher auf ihre Kosten.

    Giselles Entwicklung zu einer naiv-verträumten Prinzessin zu einer Frau von Welt lebt nicht nur von einer grandiosen Amy Adams, der die Rolle wie auf den Leib geschneidert ist. Vor allem ist ihre Geschichte schlicht Stoff für ein durch und durch klassisches Disney-Abenteuer – das vor allem mit einer Reihe von toll beschwingt gesungenen Ohrwürmern, zauberhaften Animationen und einer gewissen Portion Kitsch in Erinnerung bleibt. Rollenbilder werden zwar auch hier ab und an durch den Fleischwolf gedreht, allerdings nur so weit, wie es das erzählerische Korsett eines typischen Disney-Märchens zulässt. Das ist in diesem Fall völlig in Ordnung. Eine Lektion in Sachen Emanzipation wie „Barbie“ ist „Verwünscht“ damit allerdings nicht. Dafür eine einzigartige Mischung aus Zeichentrick- und Live-Action-Film.

    Für den Autor dieses Artikels zählt „Verwünscht“ (im Gegensatz zur 2022 erschienenen „Verwünscht nochmal“) übrigens sogar zu den besten Disney-Filmen der letzten 20 Jahre – und damit steht er nicht allein da. Mit 93 Prozent positiven Kritiken auf der Bewertungsplattform Rotten Tomatoes schneidet der Film sogar besser ab als „Barbie“.

    Schon bald auf Disney+: Dann könnt ihr das Remake von "Arielle, die Meerjungfrau" zu Hause streamen

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