In den Comics gab es zwar immer mal auch große Crossover-Events, normalerweise machen die Verlags-Giganten Marvel und DC aber jeweils ihr eigenes Ding, vor allem wenn es um die Filmadaptionen der Geschichten um Iron Man, Captain America und Co. auf der einen sowie um Batman, Superman und deren Mitstreiter*innen auf der anderen Seite geht, bei denen noch die großen Hollywood-Studios Disney und Warner Bros. hinter den Comic-Schmieden stehen.
Das höchste der Gefühle waren in den vergangenen Jahren kleinere Anspielungen in Dialogen, etwa wenn Superman im Animationsabenteuer „DC League Of Super-Pets“ einen Iron-Man-Wortwitz macht, Stan Lee einen Cameo in DCs „Teen Titans GO! To The Movies“ absolviert oder im MCU-Spektakel „Eternals“ und dem „Guardians Of The Galaxy Holiday Special“ Superman und Batman erwähnt werden.
Einen dezenten Schritt weiter ging aber James Gunn mit „Guardians Of The Galaxy Volume 3“, in dem er doch tatsächlich eine Figur aus dem DC-Kosmos auftreten lässt.
Wenn ihr nun auf Disney+ gegen Ende des Films ganz genau hinschaut, könnt ihr unter den Versuchstieren in den Käfigen des High Evolutionary (Chuckwudi Iwuji) nämlich auch einen Adler erblicken. Und der erinnert stark an das treue geflügelte Haustier des Titel-Antihelden in James Gunns DC-Serie „Peacemaker“ – was einen einfachen Grund hat. Wie Gunn nämlich kurz nach Kinostart auf X (einst: Twitter) bestätigt hat, handelt es sich hier wohl tatsächlich um Eagly:
Dass Gunn Eagly überhaupt in eine Marvel-Produktion packen konnte, mag einerseits damit zusammenhängen, dass der Name des Tiers in „Guardians Of The Galaxy 3“ selbst ja nie explizit erwähnt wird und es somit auf dem Papier auch ein komplett anderer Vogel sein könnte. Zudem könnte es James Gunn zu Gute gekommen sein, dass er selbst Eagly für sein „The Suicide Squad“-Spin-off „Peacemaker“ überhaupt erst erfunden hat, der Adler seinen Ursprung also nicht in den DC-Comics hat (auch wenn er dort inzwischen ebenfalls auftaucht).
Kommt ein großes Marvel-DC-Crossover?
Eagly mag dabei trotz seiner Beliebtheit bei „Peacemaker“-Fans natürlich keiner der großen DC-Helden sein, dennoch hat er als erster DC-Charakter, der den Sprung in ein MCU-Abenteuer geschafft hat, nun ein wenig Comicfilm-Geschichte geschrieben. Und wer weiß? Vielleicht ist das ja nur der Anfang. Zwar wurde er in „Guardians 3“ nur als augenzwinkerndes Easter Egg eingebaut, aber ist es nicht ausgeschlossen, dass wir eines Tages tatsächlich auch im Kino ein großes Marvel-DC-Crossover-Event zu sehen bekommen, wie es sie in den Comics bereits mehrfach gab. Schließlich wäre das auch eine Möglichkeit, um den immer größeren Bombast der Blockbuster noch mal zu toppen.
Und mit dem (Ex-)„Guardians“-Regisseur und frischgebackenen DC-Studios-Chef James Gunn hätte man auch jemanden zur Hand, der hier als passendes Bindeglied fungieren könnte. In der Tat verriet Gunn bereits, dass ein solches Aufeinandertreffen von DC- und Marvel-Held*innen mit ihm an der DC-Spitze nicht nur wahrscheinlicher geworden ist, sondern dass es sogar schon entsprechende Diskussionen darüber gegeben hätte. In allzu naher Zukunft sollte man damit allerdings nicht rechnen, haben beide Seiten für das MCU und das kommende generalüberholte DCU in den nächsten Jahre doch erst mal andere Pläne.
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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