Seit Anfang der 1980er-Jahre synchronisierte Thomas Danneberg in Deutschland Sylvester Stallone – darunter in Klassikern wie „Rambo“, „Cop Land“ oder in der „The Expendables“-Reihe. Doch Danneberg hat sich vor einigen Jahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Als Stallone war er das letzte Mal in „Escape Plan 2“ aus dem Jahr 2018 zu hören.
Als Nachfolger kristallisierte sich zuletzt „Das Boot“- und „Beverly Hills Cop II“-Star Jürgen Prochnow heraus. Der Schauspieler sprach Stallone bereits früh in dessen Karriere – vor allem in den Klassikern „Rocky“ und „Rocky 2“. So ergab es Sinn, ihn in „Creed II - Rocky's Legacy“ einzusetzen. Danach sprach er Stallone dann auch in „Escape Plan 3“, „Rambo: Last Blood“, „Samaritan“ sowie der Serie „Tulsa King“ – doch nun nicht in „Guardians Of The Galaxy Volume 3“.
Wer „Guardians Of The Galaxy Volume 3“ nun auf Disney+ schaut, wo der Film seit wenigen Tagen verfügbar ist, wird sich vielleicht über die Stimme wundern. Daher haben wir hier die Erklärung und Geschichte dahinter für euch zusammengefasst.
Bernd Egger als Stallone in "Guardians Of The Galaxy 3"
Wenn Sylvester Stallone nach „Guardians Of The Galaxy 2“ (damals noch Danneberg) nun in „Guardians Of The Galaxy 3“ wieder als Ravager-Anführer Stakar Ogord mitmischt, wird er nämlich zum ersten Mal in seiner Karriere von Bernd Egger synchronisiert. Warum es die Neubesetzung gibt und nicht erneut Prochnow zu hören ist, haben wir bei Disney angefragt. Leider konnte man uns keine Auskunft geben, so können wir nur spekulieren.
Es ist natürlich möglich, dass Prochnow nicht zur Verfügung stand oder die Rolle zu klein war, um sich ihn zu leisten. Es ist aber auch ein kreativer Hintergrund denkbar. Egger klingt zumindest mehr wie Danneberg als Prochnow. Danneberg interpretierte Stallone auf seine eigene Art und Weise, welche einem großen deutschen Publikum über die Jahre vertraut wurde. Prochnow ähnelt dagegen deutlich stärker der Originalstimme des Superstars. So könnte man mit der Wahl für Egger darauf geachtet haben, dass der Bruch zu „Guardians 2“ nicht zu groß ist.
Stallone hat nun wieder denselben Sprecher wie Schwarzenegger
Interessant in diesem Zusammenhang: Auch Arnold Schwarzenegger wurde ja von Thomas Danneberg gesprochen, sodass auch bei ihm eine Neubesetzung notwendig war. Da Schwarzenegger zuletzt wenig zu sehen war, ist das kaum aufgefallen. Aber in seinen wenigen Rollen in „Killing Gunther“, „Iron Mask“, einem Gastauftritt in „Young Rock“ und vor allem „Terminator: Dark Fate“ wurde er von Bernd Egger synchronisiert.
Björn Schalla war dabei übrigens der Synchronregisseur von „Terminator: Dark Fate“, der als erster der gerade genannten Titel für den deutschen Markt lokalisiert wurde. Es ist gut möglich, dass er eng in die Entscheidung eingebunden war, auf Schwarzenegger dessen Fast-Namensvetter Egger als Nachfolger von Thomas Danneberg zu besetzen (nachdem Egger zuvor den T-800 schon im Videospiel „Mortal Kombat 11“ vertonte). Interessant in diesem Zusammenhang: Schalla war nun auch Dialogregisseur bei „Guardians Of The Galaxy Vol. 3“. Das bekräftigt unsere Theorie, dass er Egger für einen passenden Nachfolger von Danneberg hält – eben nicht nur auf Schwarzenegger, sondern auch auf Stallone.
Ganz unumstritten ist diese Nachfolge unter Fans übrigens nicht. Der 1984 geborene Egger ist einigen zu jung für die fast doppelt so alten Schwarzenegger und nun Stallone. Andere sind dagegen der Meinung, dass er es sehr gut schafft, älter zu klingen (weil er dies ohnehin schon tut) und ein perfekter Nachfolger für Danneberg auf Schwarzenegger sei.
Auf welcher Seite ihr nun bei seinem Stallone-Debüt steht, könnt ihr mit „Guardians Of The Galaxy 3“ aktuell auf Disney+ herausfinden.
Nach "Guardians Of The Galaxy 3": War's das jetzt mit den Guardians? Das Ende und die Abspannszenen erklärtDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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