Endlich wieder großgedachte Science-Fiction: Der koreanische Blockbuster „The Moon“ (Trailer siehe oben) wandelt auf den Spuren von Ridley Scotts „Der Marsianer“ – und erzählt die Geschichte des Astronauten Hwang Seon-woo (Kyung-soo Do), der nach einem explosiven Zwischenfall 384.000 Kilometer von der Erde entfernt auf dem Mond gestrandet ist. Der ehemalige Leiter des koreanischen Weltraumzentrums (Sol Kyung-gu) versucht nun mit allen Mitteln, ihn irgendwie wieder von dem Erdtrabanten herunterzubekommen…
Erste Publikumskritiken zu „The Moon“ versprechen einen Sci-Fi-Film, der – wie eben auch schon „Der Marsianer“ – vor allem emotional volle Kanne einschlägt. Außerdem wird immer wieder die kraftvolle Star-Performance von Kyung-soo Do gelobt.
Nächtliche Albträume ganz unterschiedlicher Art
Regisseur Franck Khalfoun hat vor allem mit seinem wahrhaft abgründigen „Maniac“-Remake mit Elijah Wood als sadistischem Frauenmörder bewiesen, dass er richtig fiese Filme machen kann – und offenbar schlägt sein neues Werk in eine ähnliche Kerbe (leider gibt es bislang weder Bilder noch einen Trailer): In „Night Of The Hunted“ hält die arglose Alice (Camille Rowe) nachts an einer abgelegenen Tankstelle, wo sie zum Spielball eines soziopathischen Scharfschützen wird. Nicht nur muss sie sich vor den ständig an ihr vorbeizischenden Patronen in Acht nehmen, sondern nebenher auch noch herausfinden, wer sie da eigentlich umbringen will (und warum)…
In „The Harbinger“ von Indie-Ikone Andy Mitton (u.a. bekannt für „Yellow Brick Road“) treffen zwei Horror-Visionen aufeinander – nächtliche Dämonen und die COVID-Pandemie: Als Mavis (Emily Davis) in ihren Träumen von einer furchterregenden Kreatur gequält wird, pfeift Monique (Gabby Beans) auf ihre Corona-Quarantäne, um ihrer besten Freundin zu helfen. Aber das führt nur dazu, dass die fortan gemeinsam eingeschlossenen Frauen nun beide von der sie mit ihren eigenen Ängsten quälenden Kreatur terrorisiert werden…
Geheimtipps und Blockbuster
„Raging Grace“ von Paris Zarcilla handelt von einer philippinischen Pflegerin ohne offizielle Papiere (Jaeden Paige Boadilla), die sich in den USA um den schwer bedürftigen Mr. Garrett (David Hayman aus „Burke & Hare“) kümmert. Aber dann droht eine düstere Entdeckung alles zu zerstören, was sie sich für sich und ihre Tochter in der neuen Heimat aufgebaut hat…
Im Gegensatz zum Geheimtipp „Raging Grace“ ist „New Gods: Yang Jian“ ein echter Blockbuster: In China ist das bildgewaltige Animations-Abenteuer inzwischen genauso ein Hit wie der Vorgänger „New Gods: Nezha Reborn“ und der vom selben Studio stammende „White Snake - Die Legende der weißen Schlange“, der schon 2019 erfolgreich auf dem Fantasy Filmfest zu sehen war:
2 x feministischer Horror mit Kick
Wie oft bekommt man schon die Chance, einen Horrorfilm aus Malaysia zu sehen? Allein deshalb sollte man sich „Tiger Stripes“ von Amanda Nell Eu, der seine Weltpremiere beim Filmfestival in Cannes gefeiert hat, nicht entgehen lassen:
Als die 12-jährige Zaffan (Zafreen Zairizal) feststellt, dass sich ihr Körper nach der ersten Menstruation in beunruhigender Geschwindigkeit verändert, wenden sich ihre Freundinnen von ihr ab. Zur selben Zeit scheint ihre Schule von mysteriösen Kräften attackiert zu werden. Wie ein Tiger, der aus seinem Lebensraum verdrängt wird, offenbart Zaffan ihre wahre Natur – und damit auch ihre Wut, ihren Zorn und ihre Schönheit…
Nach ihrem radikal-feministischen Psycho-Thriller „Knives And Skin“ geht die Regisseurin Jennifer Reeder auch in ihrem auf der Berlinale gezeigten „Perpetrator“ keinerlei Kompromisse ein. Das wird – wie unser Kritiker Lutz Granert in der FILMSTARTS-Kritik – sicher nicht jeder mögen, aber zumindest bekommen wir hier eine wirklich einzigartige, hochgradig persönliche Horror-Vision geboten:
Nach mehreren Zusammenstößen mit dem Gesetz soll die Teenagerin Jonny (Kiah McKirnan) zu ihrer undurchsichtigen Tante Hildie (sehr cooler Gastauftritt von Alicia Silverstone) ziehen und dort auf eine Privatschule gehen. Zu ihrem 18. Geburtstag backt Hildie ihrer Nichte einen magischen Kuchen, der ihr die bis dahin weitgehend unbemerkte Fähigkeit des „zweiten Gesichts“ verleiht: So können die vermissten Mädchen aus ihrer Schule in ihren Körper fahren und durch sie hindurch mit eigener Stimme sprechen – und sich so zugleich womöglich auch an ihrem Entführer und Peiniger rächen…
Termine fürs Fantasy Filmfest 2023
Das Fantasy Filmfest findet in diesem Jahr im September als jeweils achttägiges Event in sieben deutschen Städten statt. Hier sind die genauen Termine:
- 6. bis 13. September in Frankfurt & München
- 13. bis 20. September in Berlin
- 20. bis 27. September in Hamburg, Köln, Nürnberg & Stuttgart
Auf der Homepage des Fantasy Filmfest könnt ihr euch weiterhin noch die begehrten Dauerkarten für das komplette Programm (= Festivalpass) sichern. Wichtig: Die Deadline für die Dauerkarten ist der 20. August 2023! Und ansonsten schaut die nächsten Tage und Wochen gern immer mal wieder bei FILMSTARTS dabei, da werden noch eine Menge weitere Filme für die kommenden Festivalausgabe angekündigt werden...
So startet man ein Fest für alle Fans von Horror, Fantasy und Science-Fiction richtig: "DogMan" eröffnet das FFF 2023!