Bevor „Hidden Strike“ gestern im Programm von Netflix gelandet ist, hatte der B-Actioner von „Need For Speed“-Regisseur Scott Waugh bereits eine sehr bewegte Veröffentlichungsgeschichte hinter sich, die sich über ein halbes Jahrzehnt hinzog. 2018 mit den Action-Superstars Jackie Chan („Ride On“) und John Cena („Freelance“) als amerikanisch-chinesische Co-Produktion angekündigt, scheiterte ein Start von „Hidden Strike“ zunächst am aufkeimenden Handelskrieg zwischen den USA und China, bevor dann die Covid-Pandemie zu weltweiten Kinoschließungen führte.
Im Jahr 2021 gesellte sich dann noch ein weiteres Problem hinzu: Im Rahmen der Promo-Tour zu „Fast & Furious 9“ sprach der zuvor auch in China besonders beliebte John Cena nämlich von Taiwan als einem „Land“ – und das kam gerade bei nationalistisch eingestellten Chines*innen gar nicht gut an. „Hidden Strike“ wurde also ursprünglich für ein chinesisches Publikum gedreht – aber weil den Film dort inzwischen eh niemand mehr sehen wollte, ist nun eben Netflix eingesprungen, um „Hidden Strike“ zumindest in den USA und Europa zu veröffentlichen.
Ob sich die lange Wartezeit gelohnt hat? Das könnt ihr in unserer ausführlichen Filmkritik zum Film nachlesen:
» Die FILMSTARTS-Kritik zu "Hidden Strike"
John Cena war nicht die erste Wahl!
Allerdings begann das Chaos gar nicht erst nach dem Film – schon vor Beginn der Dreharbeiten gab es bereits einige nötiggewordene Planänderungen (und ohne die hätte zumindest die Taiwan-Kontroverse um John Cena nicht auf das Projekt durchgeschlagen): Ursprünglich sollte in „Hidden Strike“, der zwischendurch auch mal als „Ex-Baghdad“, „Project X-Traction“ oder „SNAFU“ tituliert wurde, nämlich gar nicht der Wrestling-Superstar an der Seite von Jackie Chan auftreten. Stattdessen war die erste Wahl der Produzenten …
Warner Bros. / Netflix
… niemand geringeres als Sylvester Stallone! Allerdings musste die „Rambo“-Legende wieder aus dem Projekt aussteigen, als sich die Dreharbeiten mit seiner Arbeit an „Creed II“ zu überschneiden drohten. Böses Blut scheint es damals übrigens nicht gegeben zu haben: Schließlich hat Sylvester Stallone den „Hidden Strike“-Regisseur Scott Waugh einige Jahre später angeheuert, um für ihn „Expendables 4“ (Kinostart am 21. September 2023) zu inszenieren – und so schließt sich dann eben der Kreis…
Wäre das wütende Publikum nicht rechtzeitig eingeschritten, hätte es "Rambo 2" nie gegeben!