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    "Inglourious Basterds": Quentin Tarantino erteilte Christoph Waltz absolutes Proben-Verbot!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Inglourious Basterds“ wäre nicht derselbe Film, hätte Christoph Waltz als Nazi-Oberst Hans Landa nicht eine so beängstigend gute Performance hingelegt. So gut, dass ihm Quentin Tarantino sogar die Teilnahme an den Proben verbot...

    Universal Pictures

    Bevor Christoph Waltz in Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ die Figur Hans Landa spielte, war er zumindest international ein unbeschriebenes Blatt. Doch seine erste Hollywood-Rolle brachte dem deutsch-österreichischen Schauspieler direkt einen Oscar ein (den zweiten gab's dann für das nächste Tarantino-Projekt „Django Unchained“) und bedeutete für ihn den großen Durchbruch. Kein Wunder: Auch Tarantino selbst hält Landa für einen der besten Charaktere, die er je geschrieben hat (via Moviepilot) – und hätte er in Waltz nicht den perfekten Darsteller gefunden, hätte er seine Kriegssatire sogar lieber erst mal auf Eis gelegt.

    Tarantino war also von Anfang an vom Talent seines Stars überzeugt. Doch den anderen Cast-Mitgliedern wollte der Regisseur zunächst verheimlichen, wie gut Christoph Waltz tatsächlich ist...

    Im Podcast „The Moment“ hat Tarantino erzählt, wieso er Waltz' Talent zunächst vor Brad Pitt und Co. versteckt hat. Der „Kill Bill“-Regisseur wollte den Umstand ausnutzen, dass am Set niemand wusste, wer der heute 66-Jährige überhaupt ist – und den größtmöglichen Überraschungseffekt erzielen, sobald die übrigen Darsteller*innen mit dem Talent und Charisma des Schauspielers konfrontiert sind. Allerdings erst, wenn die Kameras laufen – und nicht schon bei den Proben.

    „Sei gut genug, nur gut genug“, hat Tarantino vor der gemeinsamen Drehbuch-Lesung zu Waltz gesagt. „Und das wird schwer sein. Ich will nicht, dass du mit irgendjemandem in einen Wettbewerb gerätst. Und wenn du mit jemandem in einen Wettbewerb gerätst, will ich, dass du verlierst. Ich will nicht, dass sie wissen, was du drauf hast, und ich will nicht, dass sie Landa greifen können.“

    Tarantino hat Waltz im Anschluss sogar verboten, an gemeinsamen Proben teilzunehmen. Seine Szenen studierte der Schauspieler stattdessen nur mit dem Regisseur ein. Bis auf eine Ausnahme: die Anfangssequenz. Denis Ménochet, der den französischen Farmer Perrier LaPadite verkörperte, durfte schon vor allen anderen erfahren, wie beängstigend gut sein Co-Star spielen kann.

    „Ich hatte wirklich gedacht, dass ich eine Figur geschrieben habe, die man nicht spielen kann“, räumte Tarantino im Podcast ein. „Und dann zu sehen, wie jemand dieses Pferd reitet und es perfekt macht, ich meine absolut perfekt, hat mich umgehauen.“

    Das sah bei Weitem nicht nur Tarantino so. Neben dem Oscar erhielt Waltz auch einen Golden Globe für seine Performance, und im Anschluss war er in zahlreichen anderen großen Hollywood-Produktionen zu sehen, darunter als James-Bond-Bösewicht in „Spectre“.

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