„Wenn die Gondeln Trauer tragen“ ist auch 50 Jahre nach seiner Entstehung einer der unheimlichsten Filme aller Zeiten. In dem Film, der auf einer Kurzgeschichte von Daphne du Maurier basiert (die auch die Vorlage zu den Hitchcock-Klassikern „Rebecca“ und „Die Vögel“ geschrieben hat), versucht ein Ehepaar den Verlust seines Kindes zu verarbeiten. Während eines Urlaubs in Venedig meinen sie plötzlich, ihre tote Tochter zu sehen – in dem roten Regenmantel, den sie trug, als sie verstorben ist...
Der Film, der im Original weit schlichter (aber weniger poetisch) „Don't Look Now“ heißt, ist in vielerlei Hinsicht ein Genre-Meisterwerk: Das liegt an Nicolas Roegs atmosphärischer, suggestiver Regie. Die schöne wie schaurige Inszenierung der italienischen Lagunenstadt wird fast zur dritten Hauptdarstellerin. Zudem nutzt der Regisseur die Elemente des Horrorfilm-Genres gekonnt, um eindringlich von Verlust und Trauer zu erzählen (lange bevor es den Begriff „Elevated Horror“ überhaupt gab). Allein das verstörende Ende geht einem garantiert nie mehr aus dem Kopf!
Schlagzeilen machte der Film allerdings trotzdem mit etwas völlig anderem – und zwar mit einer mehr als fünfminütigen, für damalige Verhältnisse ziemlich offenherzigen Sexszene zwischen Donald Sutherland und Julie Christie! Die Szene geriet derart intensiv, dass schnell der Verdacht im Raum stand, es würde sich möglicherweise nicht bloß um Leinwand-Sex handeln – sondern um echten, unsimulierten Geschlechtsverkehr.
Die heute legendäre Szene rief sofort die Jugendschutzbehörden auf den Plan, die sich dafür einsetzten, dass der Film so nicht auf die Leinwand kommt. Erst nachdem die fragliche Szene mehrmals gekürzt wurde, konnte der Film mit einem sogenannten R-Rating in den amerikanischen Kinos starten. Doch ist der Sex zwischen Donald Sutherland und Julie Christie nun eigentlich echt – oder hat sich da ein Gerücht verselbstständigt?
Echt oder nicht? Bis heute ist diese Frage nicht abschließend geklärt!
Filmproduzent Peter Bart („Dick und Jane“) hatte einen nicht geringen Anteil daran, dass sich die Sex-Gerüchte über die Jahrzehnte hartnäckig hielten. In seinen Memoiren „Infamous Players: A Tale of Movies, the Mob (and Sex)“ kann man folgenden Satz lesen: „Mein Blick wanderte zu den Schauspielern und ich war gefesselt. Durch ihre wechselnden Positionen wurde mir klar, dass sie nicht mehr nur schauspielerten: Sie hatten Sex vor der Kamera.“
Sutherland sah sich daraufhin dazu genötigt, eine Erklärung abzugeben – und bestritt, dass sich Bart bei den Dreharbeiten überhaupt im Raum befand. Die einzigen Anwesenden seien er selbst, Christie, Roeg sowie Kameramann Anthony B. Richmond gewesen. Auch letzterer gab zu Protokoll, dass an dem Gerede nichts dran sei: „Wir haben gute Arbeit geleistet, es ist sehr real. Die Leute behaupten immer noch, dass sie tatsächlich Sex gehabt hätten, aber das haben sie nicht.“
Sutherland und Christie dementierten die Echtheit der Szene über die Jahre in mehreren Interviews, und Peter Katz, der Produzent des Films, kommentierte die Angelegenheit 2011 gegenüber dem Hollywood Reporter auf ziemlich trockene Art und Weise: „Es gab zwar eine Sexszene, aber es war keine, mit der ein Mensch hätte erschaffen werden können.“
Echt oder nicht: „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ ist und bleibt ein Meisterwerk – und wenn selbst Jahrzehnte nach dem Dreh noch über eine Sexszene gesprochen wird, dann müssen Sutherland und Christie wohl irgendetwas richtig gemacht haben!
Zwei Stars schocken mit echtem Blowjob – Zuschauer flüchten empört aus dem Kinosaal!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.