Man muss schon ganz genau hinsehen, um den Fehler zu bemerken: In der finalen Schlacht von „Avengers: Endgame“ passieren eine Menge Dinge gleichzeitig, und viele Ereignisse sind im unübersichtlichen Kampfgetümmel nur für Sekundenbruchteile im Bild. Doch wer im richtigen Moment auf die Geschehnisse im Hintergrund achtet – und in den Minuten davor gut aufgepasst hat –, dürfte sich verwundert die Augen reiben: Ist Ant-Man gerade wirklich zweimal am selben Ort?!
In einer Szene ist nämlich zu sehen, wie Scott Lang alias Ant-Man (Paul Rudd) gemeinsam mit seiner Partnerin The Wasp (Evangeline Lilly) einen kaputten Van repariert. Nur wenige kurze Schnitte später ist im Bildhintergrund allerdings gut erkennbar, dass sich auch Giant Man rege an der Schlacht beteiligt – die andere Version von Ant-Man, bei der sich Scott Lang in einen Riesen verwandelt anstatt in einen Superhelden in Ameisengröße. Wie kann das möglich sein?
Multiversum, Hank, Pym-Partikel – oder einfach eine Schnitt-Panne?
Eine wohlwollende Erklärung wäre, dass es sich beim doppelten Ant-Man um einen frühen Hinweis auf die Existenz des Multiversums handelt, das in „Endgame“ noch keine Rolle spielte – vielleicht ist der mysteriöse Doppelgänger ja eine alternative Version von Giant Man, die auf irgendeine Weise aus einer parallelen Dimension heimlich zur Entscheidungsschlacht gegen Thanos' Armee hinzugestoßen ist. Das käme allerdings sehr plötzlich und unvermittelt (und spielt später auch keine Rolle mehr).
Oder hat sich hier vielleicht einfach Scott Langs Vorgänger Hank Pym (Michael Douglas) noch einmal in einen Ant-Man-Anzug geworfen, um bei der Schlacht zu helfen? Denkbar wäre es, auch wenn es darauf innerhalb des Films keine weiteren Hinweise darauf gibt.
Auch BBC-Moderator Ali Plumb hat sich an einer inhaltlichen Erklärung versucht: Vielleicht sei der zweifache Ant-Man auf bisher unbekannte Funktionen der sogenannten Pym-Partikel zurückzuführen, die den Figuren die Möglichkeit geben, ihre Größe zu verändern oder in die Quantenebene einzutauchen. Warum also sollte man sich mit der Kraft der Pym-Partikel nicht auch verdoppeln können?
Viel wahrscheinlicher ist allerdings, dass es sich schlicht um einen Schnittfehler handelt. Natürlich hat es nicht jede Szene des großen Finalkampfes in die fertige Version des Films geschafft – vermutlich haben die Verantwortlichen ganz einfach übersehen, dass durch nachträglich entfernte Szenen der Schnitt von Ant-Man im Lieferwagen zu Giant Man auf dem Schlachtfeld viel zu abrupt erfolgt.
„Vielleicht gibt es eine kleine Panne im System“, scherzt Rudd im Interview mit Plumb, nachdem dieser ihn auf den Fehler angesprochen hat – eine endgültige Erklärung für den Schnitt-Patzer hat der Star jedoch auch nicht parat. Allerdings weist Rudd auf eine Szene aus seinem dritten Solo-Abenteuer „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ hin, die tatsächlich nicht nur zwei, sondern gleich hunderte Ant-Man-Versionen zeigt (allerdings befinden wir uns hier auch im Inneren von Kangs mulitversalem Energiekern und nicht in der „normalen“ Welt) – möglicherweise also doch alles Absicht? Marvel selbst hüllt sich jedenfalls in Schweigen, was den rätselhaften Fehler angeht.
Vielleicht gibt der fünfte „Avengers“-Film Aufschluss über diese und weitere Fragen, die sich aus „Endgame“ und den nachfolgenden Solo-Filmen ergeben haben. Bis dahin müssen sich Fans allerdings noch gedulden: Der Kinostart von „Avengers 5: The Kang Dynasty“ ist erst für den 29. April 2026 geplant.
Ob es einen vierten „Ant-Man“-Film geben wird, steht derweil noch in den Sternen: Nachdem das Einspielergebnis von „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ deutlich hinter den Erwartungen blieb, gab es bisher noch kein grünes Licht für eine weitere Fortsetzung.
Wann kommen "Avengers 5" & "Avengers 6" und wie geht es im MCU weiter?*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.