Nach seinen gerade auch international vielbeachteten Hits „Das Experiment“ und „Der Untergang“ war die Zeit für Oliver Hirschbiegel definitiv reif, den Sprung nach Hollywood zu wagen – und dort gab man ihm so ziemlich alles, was man sich als Neuankömmling nur wünschen kann: Für „Invasion“ bekam er ein Budget von 80 Millionen Dollar, die Superstars Nicole Kidman und Daniel Craig sowie als Vorlage den legendären Science-Fiction-Roman „The Body Snatchers“ von Jack Finney. Aber dann lief trotzdem alles schief…
Denn das produzierende Studio Warner Bros. zeigte sich von der ersten eingereichten Schnittfassung alles andere als begeistert – offenbar hatte Hirschbiegel das Geschehen so sehr geerdet, dass den Studioverantwortlichen einfach die fantastischen Elemente fehlten, die man gemeinhin mit einem Sci-Fi-Blockbuster dieser Preiskategorie verbindet. Um daran noch was zu ändern, wurden umfangreiche Nachdrehs anberaumt – mit James McTeigue („V For Vendetta“) als Regisseur sowie den „Matrix“-Masterminds Lana & Lilly Wachowski für die Drehbuchanpassungen.
Ein gewaltiger Kinoflop
Geholfen hat alle das aber nicht. „Invasion“ spielte bei seinem Kinostart weltweit gerade einmal erbärmliche 40 Millionen Dollar ein – und kassierte zudem überwiegend harsche Verrisse (bei RottenTomatoes steht der Film bei gerade einmal 19 Prozent positiver Besprechungen). Aber bei Tele5 kann man heute Abend zumindest ohne zusätzliche Kosten mal unverbindlich reinschauen – denn der bodenständige Tonfall des Alien-Invasion-Thrillers ist durchaus außergewöhnlich.
Der Plot von „Invasion“: Nach dem Absturz eines Aliens im Mittleren Westen der USA machen alle, die das außerirdische Wesen berührt haben, eine schleichende Verhaltensänderung durch. Die Psychiaterin Carol Benell (Nicole Kidman) gehört zu den ersten, denen die Veränderungen auffallen. Gemeinsam mit dem Wissenschaftler Ben Driscoll (Daniel Craig) beginnt sie, das Phänomen zu untersuchen – und stößt in den Gehirnen einiger ihrer Patient*innen auf verdächtige Sporen…
Ist "Invasion" wirklich so mies?
Wie schon oben angedeutet: „Invasion“ ist zumindest kein 08/15-Sci-Fi-Film, sondern versucht etwas Eigenes – das dann aber nicht wirklich gelingt. Ob Oliver Hirschbiegels unverfälschte Version der bessere Film war (selbst wenn sie nicht zum Blockbuster taugte), lässt sich im Nachhinein natürlich kaum beurteilen. Auf jeden Fall haben wir „Invasion“ deshalb auch nicht total verrissen, sondern ihm immerhin 2,5 von 5 Sternen gegeben – mit dem folgenden Fazit:
„Der Sci-Fi-Thriller baut nach starkem Beginn immer weiter ab. Die Vorlage, die Regie und die Besetzung sind hervorragend, dafür schwächeln Drehbuch und Spannungsbogen. Das Ergebnis ist geprägt von Hirschbiegels Tendenz, das Geschehen so realitätsnah und alltägliches wie möglich abzubilden. Aber gerade ein Science-Fiction-Streifen lebt doch von seinen fantastisch-irrealen Elementen, die hier bisweilen jedoch schmerzlich fehlen.“
Selten war Science-Fiction schöner als in diesem Highlight mit Brad Pitt - jetzt bei Netflix & Disney+ streamenDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. *Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.