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    TV-Tipp: So viel Kotze sieht man selten – selbst Quentin Tarantino findet diesen genialen Kultfilm total eklig
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Der Film? Absolut genial und total kultig! Seine wohl berühmteste Szene? Echt zum Kotzen: Monty Pythons „Der Sinn des Lebens“ ist eine brüllend komische Satire, die sogar Quentin Tarantino an seine Grenzen gebracht hat. Heute läuft sie im Free-TV.

    Das Leben, der Tod, der Sex dazwischen, und der ganze Rest: Wenn es einen Film gibt, der die Gesamtheit des menschlichen Lebens einfängt – dann ist es „Der Sinn des Lebens“! Die episodenhafte, ebenso skurrile wie brillante Satire ist der finale Film der britischen Comedy-Truppe Monty Python. Und wenn man den Autor dieses Textes fragt, ist er sogar ihr bester! Kult-Regisseur Quentin Tarantino derweil erklärte, dass er sich nie so sehr geekelt hat wie beim Anschauen von „Der Sinn des Lebens“.

    Egal, ob ihr diese Meinungen teilt, noch nie mit dem „Sinn des Lebens“ in Kontakt gekommen seid oder den Film bereits kennt, seine Genialität euch aber bislang verschlossen blieb: Jetzt ist die ideale Gelegenheit gekommen, ihn (erneut) zu schauen! Denn heute, am 23. Juni 2023, läuft „Der Sinn des Lebens“ uncut ab 20.15 Uhr bei Tele5 – als Teil des Formats „Die kultigsten Filme aller Zeiten“ alias „KulFaZ“.

    Das heißt, dass Oliver Kalkofe und Peter Rütten zu Filmbeginn, im Zuge der Werbepausen und am Ende den satirischen Meisterstreichs kommentieren und filmhistorisch einordnen. Und das natürlich mit einer guten Prise Witz. Ohne dieses Begleitmaterial findet ihr „Der Sinn des Lebens“ dagegen auf diversen Plattformen als VOD, etwa bei Prime Video:

    Kinderchöre und Kotze: Das ist "Der Sinn des Lebens"

    Sie waren bereits die „Ritter der Kokosnuss“ und enthüllten „Das Leben des Brian“, das mit einer munteren Kreuzigung endete. Doch jetzt nehmen sich die Knallchargen aus dem fliegenden Zirkus das schwerste aller Ziele vor: Sie erläutern den Sinn des Lebens!

    Und wie? Nun, anhand des Wunders der Geburt, einer Maschine, die fortwährend „Ping“ macht, Schulsport, Krieg, unschuldigen Kindern, die vom heiligen Sperma singen, verschwundenen Fischen, animiert-pornografischen Himmelsbewegungen und einer Lachsschaumspeise. Und es braucht zudem greise Bürokraten, die zu Piraten werden!

    Anders gesagt: Das durchgeknallte Comedy-Team, bestehend aus Graham Chapman, John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones und Michael Palin, greift in „Der Sinn des Lebens“ die unberechenbare, sprunghafte Vitalität der Kult-Sketchshow „Monty Pyton's Flying Circus“ auf. Versetzt wird sie aber mit Erkenntnissen aus filmschöpferischen Lektionen, die das Team in „Die Ritter der Kokosnuss“ und „Das Leben des Brian“ gemacht hat.

    Das führt zu Episoden, die vor Kreativität (teils wortwörtlich) platzen, einer fiebrig-traumhaften Logik und einer Klang- sowie Bildsprache, die alles massiv aufwertet. Diese Ambition brachte „Der Sinn des Lebens“ den Großen Preis der Jury beim Filmfestival von Cannes 1983 ein und verstärkt den Humor des Ganzen. Denn die Satire, die zwischen Vulgarität, nachdenklicher Komik, kunstvoller Skurrilität, sanfter Ironie, frechem Klamauk und nach oben tretender Albernheit schwankt, gewinnt durch ihre anspruchsvolle Inszenierung an humoriger Fallhöhe und Überraschungsfaktor.

    Nun gut: Da eines der Kapitel, nämlich der Restaurantbesuch des nimmersatten, dauernd kotzenden Mr. Creosote, vielfach zitiert und imitiert wurde, fehlt dort sicher selbst vielen Monty-Python-Neulingen der Überraschungsfaktor. Der lässt sich aber auf der Meta-Ebene nachholen, denn der nicht gerade zimperliche Kultregisseur Quentin Tarantino erläuterte, dass diese Szene für ihn einzigartig sei:

    Nie zuvor und niemals danach sei Tarantino im Kino angewidert gewesen, doch „Der Sinn des Lebens“ habe ihn erwischt. Das ist definitiv als (verkorkstes) Kompliment zu verstehen. Denn wenn ausgerechnet dem „Kill Bill“-Macher so übel wird, dass er glaubt, sich jeden Moment übergeben zu müssen, will das was heißen. Beim Filmgenuss von „Der Sinn des Lebens“ solltet ihr also zwischendurch die Snacks weglegen. Selbst die Pfefferminzblättchen. Sicher ist sicher.

    Quentin Tarantino ist riesiger Fan davon: Heimkino-Highlight vereint über 17 Stunden großes Kino – von Action bis Erotik

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