Königin Charlotte hat im „Bridgerton“-Universum einen treu ergebenen Diener: Brimsley, der als junger Mann von Sam Clemmett gespielt wird, in älteren Jahren dann von Hugh Sachs. Und auch König George III. hat einen Kammerdiener. Reynolds lernen wir im Netflix-Spin-off „Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte“ kennen und erfahren, dass dieser als junger Mann (Freddie Dennis) in einer Liebesbeziehung mit Brimsley war.
Auf der zweiten Zeitebene der Serie, in der wir die Figuren in fortgeschrittenerem Alter sehen, fehlt von Reynolds aber jede Spur. Als am Ende von „Queen Charlotte“ Szenen aus beiden Zeitebenen in einer Montage zu sehen sind, tanzen der junge Brimsley und der junge Reynolds miteinander. Es folgt ein Schnitt zur zukünftigen Zeitebene – und dort sehen wir Brimsley allein tanzen. Das lässt natürlich Schlimmes befürchten…
Was ist mit Reynolds passiert?
Spontan dürfte man da als Zuschauer*in wohl denken, dass Reynolds gestorben ist. Warum sonst sollte er auf der Zukunftsebene nicht zu sehen sein? Tatsächlich fragte sich die Autorin dieses Artikels selbst bis zum Schluss der Miniserie, ob Reynolds Schicksal doch noch enthüllt, sein Tod vielleicht thematisiert würde – dies geschah jedoch nicht. Doch warum Brimsley und Reynolds nicht mehr zusammen sind, hat einen anderen Grund. Die gute Nachricht: Reynolds lebt. Die schlechte: Der wahre Grund ist niederschmetternd.
Das wäre der Tod von Reynolds natürlich auch, aber dann hätte das schwule Paar vielleicht bis dahin zumindest ein glückliches gemeines Leben gelebt. Trotz der vielen Streitigkeiten, die es zwischen Brimsley und Reynolds gab und die sehr viel mit der jeweiligen Loyalität zur Königin (India Amarteifio) bzw. zum König (Corey MyIchreest) zu tun hatten, schienen die beiden doch durch wirklich tiefgehende Liebe verbunden zu sein. Die Beziehung hat aber nicht gehalten, enthüllte Zukunfts-Brimsley-Darsteller Hugh Sachs gegenüber Vulture.
Reynolds ist nicht tot – aber Brimsley trotzdem allein
Dass Reynolds lebt, hätten wir in „Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte“ sogar fast gesehen. Es sei eine Szene geplant gewesen, so Sachs, in der Brimsley dem älteren Reynolds begegnet. Diese wurde aber aus dem Drehbuch gestrichen und somit gar nicht erst gefilmt.
„[Reynolds] war die Liebe seines Lebens, und aus welchen Gründen auch immer konnten sie nicht zusammenbleiben. Wenn sie sich im Korridor begegnet wären, in der gestrichenen Szene, wäre es kein toxischer Moment gewesen. In der Welt, in der sie leben, war es eine Straftat, schwul zu sein, für die man sogar gehängt werden konnte, und es war einfach nicht möglich.“
Sehen wir Reynolds vielleicht in "Bridgerton"?
Dass die beiden Liebenden laut der Interpretation von Hugh Sachs nicht zusammenbleiben konnten, weil ihre homosexuelle Liebe nicht erlaubt war, ist eine zutiefst traurige Erklärung. Womöglich standen die beiden als Diener des Königspaares zu sehr im Zentrum der Aufmerksamkeit, um ihre Beziehung weiterhin unbemerkt fortführen zu können. Da die Szene mit dem älteren Reynolds allerdings gestrichen wurde, ist diese Erklärung derzeit kein Kanon – das „Bridgerton“-Universum kann davon in Zukunft also auch noch abweichen, Reynolds vielleicht doch noch für tot erklären.
Oder, was wir uns natürlich viel mehr wünschen würden: In einer der zukünftigen Staffeln der Hauptserie „Bridgerton“ taucht der ältere Reynolds dann doch noch auf. Und vielleicht können Brimsley und Reynolds ihre Beziehung auf ihre alten Tage wiederaufleben lassen – in der Romantik-Serie „Bridgerton“ geht es schließlich hauptsächlich darum, dass Liebe alle Grenzen überwindet…
"Queen Charlotte" auf Netflix: War die Königin aus dem "Bridgerton"-Spin-off wirklich eine Schwarze Deutsche?