Es war ein Flop mit Ansage: Nach miserablen Testscreenings wurde „Timeline – Bald wirst du Geschichte sein“ vor seinem Kinostart noch einmal so stark umgeschnitten, dass das Ergebnis endgültig kaum noch etwas mit der Bestseller-Vorlage von Sci-Fi-Maestro Michael Crichton („Westworld“, „Jurassic Park“) zu tun hatte…
Geholfen hat das allerdings alles nichts! Die Story ergibt auch in der neuen Fassung praktisch keinen Sinn. Und was für ein Zeitreise-B-Movie noch viel fataler ist: „Timeline“ macht einfach keinen Spaß, der Unterhaltungswert kratzt trotz an sich charismatischer Stars wie Paul Walker („Fast & Furious“) und Gerard Butler („Geostorm“) die ganze Spielzeit über gefährlich nah an der Nulllinie.
Die Folge: Das mit 80 Millionen Dollar großzügig budgetierte Sci-Fi-Abenteuer von Starregisseur Richard Donner („Lethal Weapon“, „Superman“) spülte weltweit nur 40 Millionen Dollar in die Kinokassen. Damit decken die Einnahmen nicht einmal die Ausgaben für die Werbekampagne. Ein brutaler Schiffbruch.
„Timeline – Bald wirst du Geschichte sein“ läuft am heutigen Mittwoch, den 19. April 2023, um 22.05 auf RTL Nitro.
Darum geht’s in "Timeline"
Dabei klingt die Story sogar noch sehr spaßig (wenn auch ein wenig dämlich): Als der Draufgänger Chris Johnston (Paul Walker) seinen Professoren-Vater (Billy Connolly) bei Ausgrabungen in Frankreich besuchen will, ist der Papa plötzlich verschollen. Stattdessen stoßen Chris, seine Jugendliebe Kate (Frances O’Connor) und der Archäologe Andre (Gerard Butler) auf einen Hilferuf. Der wurde zwar schon vor vielen Jahrhunderten geschrieben, stammt aber zweifelsfrei vom verschwundenen Professor.
Damit steht fest: Chris‘ Vater muss irgendwie in die Vergangenheit gereist sein – und der Sohn reist ihm mit Hilfe eines Wurmlochs direkt hinterher ins Jahr 1357. Aber so leicht ist es nicht, den Professor wieder in die Gegenwart zurückzuholen. Denn die Zeitreisenden geraten nach ihrer Ankunft im Mittelalter mitten in einem kriegerischen Konflikt zwischen Briten und Franzosen…
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Selten war Zeitreisen langweiliger
Die Vorlage von Michael Crichton ist ein Zeitreise-Thriller mit wissenschaftskritischen Untertönen. Aber von all den Ambitionen des Romans ist in der Verfilmung absolut nichts übriggeblieben. Stattdessen reiht Richard Donner einfach nur einen hanebüchenen, aber unübersichtlich gefilmten Action-Moment nach dem nächsten aneinander. Die Figuren haben keinen Charme und die nach dem Schnittgewitter übriggebliebenen Dialoge bewegen sich durchgängig auf dem Niveau von „Let’s go!“ und „Yeah, let’s do it!“.
Dazu ist der Film gleich auf mehreren Positionen katastrophal fehlbesetzt: Wir alle wissen, wie verdammt charmant Paul Walker sein konnte – aber als ganzkörpergebräunter Sonnyboy wirkt er im Mittelalter einfach nur absurd deplatziert. Auch die Chemie zur Australierin Frances O’Connor („A.I. – Künstliche Intelligenz“) ist quasi nicht existent. Zwischen Gerard Butler und Anna Friel funkt es da schon eher – selbst wenn die Liebesgeschichte zwischen dem Archäologen aus der Jetztzeit und der Aufständischen aus dem 14. Jahrthundert nicht für eine Sekunde glaubhaft wirkt. Bleibt nur die Action – und die war 2003 zumindest noch ganz solide, ist aber auch nicht gerade vorteilhaft gealtert…
Die besten Science-Fiction-Filme aller ZeitenDies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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