„Gattaca“ ist eines dieser Paradebeispiele, die beweisen, dass auch Kassenflops das Zeug zu zeitlosen Kult-Klassikern haben. Der Science-Fiction-Thriller von Andrew Niccol („Die Truman Show“) ging an den Kinokassen 1997 gnadenlos baden, wurde von der Fachpresse hingegen überaus wohlwollend aufgenommen und entwickelte sich über die Jahre zum Geheimtipp – sodass zwölf Jahre später auch noch eine Serienadaption des Stoffes angedacht wurde, aus der letztlich aber nichts wurde. 14 weitere Jahre später soll es nun aber tatsächlich so weit sein:
Der US-Sender Showtime arbeitet derzeit an einer „Gattaca“-Serie. Das berichten die großen US-Branchenmagazine übereinstimmend. Der Deal sei allerdings noch nicht final, aktuell arbeiten Showtime und Produktionsfirma Sony Pictures Television noch die letzten Details aus.
Während Howard Gordon als ausführender Produzent an Bord ist, wird Alex Gansa in die Rolle des Showrunners schlüpfen. Das Duo arbeitete bereits gemeinsam an „Akte X“ und „24“, zudem sind die beiden die Masterminds hinter der gefeierten, mit acht Emmys ausgezeichneten Agenten-Serie „Homeland“. Außerdem mit an Bord ist „Dallas Buyers Club“-Autor Craig Borten.
Darum geht's in "Gattaca"
Während die Personalien der Serie hinter der Kamera bereits vielversprechend klingen, bleibt noch abzuwarten, wer für die Serie vor die Kamera treten wird. Inhaltliche Details zum Inhalt wurden allerdings bereits enthüllt:
Deadline schreibt so etwa bereits, dass die Serie eine Generation nach dem Film spielt (passend also auch zum zeitlichen Abstand zwischen den beiden Produktionen), in einer Welt, in der die Wissenschaft nun so weit ist, dass die Menschen ihre Evolution eigenhändig steuern können. Werdende Eltern können die Zukunft ihres noch nicht einmal geborenen Kindes so bereits festlegen, während große Firmen ihre Angestellten auf ihre genetischen Merkmale scannen und so durchleuchten können.
Wie auch in der Kinoversion soll auch diesmal ein herkömmlicher Mensch im Mittelpunkt stehen, der als „Invalide“ den Launen der Natur ausgesetzt ist und verglichen zu den künstlich modifizierten Menschen als schwach gilt. Das hält ihn aber nicht davon ab, wie einst auch Vincent (Ethan Hawke) im Film, alles dafür zu tun, um seinen Traum zu verwirklichen und durchs All zu reisen. Wie auch Vincent, der einst die Identität des genetisch verbesserten ehemaligen Athleten Jerome (Jude Law) annahm, will er auch er das System täuschen, um sein Ziel zu erreichen. Doch das dürfte wohl erneut verheerende Konsequenzen mit sich bringen...
Womöglich bringt Deadline hier aber auch die Handlung von Serie und Film durcheinander. Es verwundert uns jedenfalls etwas, dass es wieder um einen Protagonisten mit Herzfehler gehen soll, der ins Weltall reisen möchte.
Die besten Science-Fiction-Filme aller ZeitenDer „Gattaca“-Film wirft Fragen auf, die einen nachhaltig beschäftigen, punktet mit dichter Atmosphäre und Spannung – und hat es auch ganz ohne Effektgewitter in unsere Liste der besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten geschafft. Wenn für euch Science-Fiction-Unterhaltung also nicht nur aus Laserkanonen, Raumschiff-Verfolgungsjagden und intergalaktischen Kriegen besteht, sondern vor allem auch von ihrem Bezug zu unserer Welt, dem Hier und Jetzt, lebt, solltet ihr „Gattaca“ unbedingt gesehen haben.
Ganz ohne Bombast, dafür mit reichlich Tiefgang schaffte es der Film so auf Rang 50 unseres All-Time-Sci-Fi-Rankings – und das will schon was heißen. Immerhin lässt er damit unter anderem so großartige Klassiker wie „Das fünfte Element“, „Das Ding aus einer anderen Welt“ oder „Die Klapperschlange“ hinter sich. Bleibt nur zu hoffen, dass die Serienadaption hier zumindest ansatzweise mithalten kann...