Exorzismus-Filme gehören zum Grundrepertoire des Horrorkinos. Gefühlt kommt jedes Jahr mindestens ein neuer Streifen in die Kinos. Erst Ende letzten Jahres ging es in „The Devil’s Light“ um eine junge Ordensschwester, die sich in der Männerdomäne des Exorzismus-Jobs behaupten möchte und dabei mit dämonischem und zum Teil aber auch sehr weltlichem Widerstand zu kämpfen hat. Jetzt kündigt sich mit dem ersten Trailer zu „The Pope's Exorcist“ bereits der nächste Streifen dieser Machart an – und der ist mit „Gladiator“-Star Russell Crowe und dem „Django“-Darsteller Franco Nero zudem hochkarätig besetzt (für Oscarpreisträger Crowe ist es nach einer Reihe von düsteren Thriller-Stoffen nun zudem die erste Hauptrolle in einem waschechten Horrorfilm).
Wie es sich für einen anständigen Film über Dämonenaustreibung gehört, verweist schon der Trailer darauf, dass es sich bei diesem Film nicht nur um reine Fiktion handelt, sondern das Gezeigte auf den Erinnerungen und Niederschriften von Gabriele Amorth fußt, der ab 1986 den fragwürdigen Titel des offiziellen Exorzisten der Diözese Roms und damit des Papstes trug. Der tatsächliche Wahrheitsgehalt des Films darf natürlich trotzdem gerne hinterfragt werden – aber so ein richtiger Vatikan-Grusler macht eben gleich doppelt Spaß, wenn wir die Dämonen nicht nur auf der Leinwand wähnen...
Und darum geht es in "The Pope's Exorcist"
Pater Gabriele Amorth (Russell Crowe) könnte doch glatt als fortschrittlicher Exorzist bezeichnet werden, denn der Dämonenaustreiber im Auftrag des Papstes (Franco Nero) überweist starke 98 Prozent der Fälle in ärztliche oder psychiatrische Betreuung. Doch bei den restlichen zwei Prozent stößt Amorth auf das, was er das „pure Böse“ nennt.
Ein neuer Fall von Besessenheit führt den Pater an das Bett eines Jungen (Peter DeSouza-Feighoney). Die in ihm gefangene Entität hatte explizit nach Gabriele Amorth verlangt. Doch hinter dem dämonischen Befall scheint mehr zu stecken, als der Priester zunächst ahnt, denn offenbar hat dieser Dämon schon öfter den Kontakt zur römisch-katholischen Kirche gesucht – obwohl in den Schriften keine Erwähnung dazu gefunden werden kann. Was möchte das Wesen vom obersten Exorzisten?
Harry Potter und Yoga
Amorth selbst ist übrigens 2016 im Alter von 91 Jahren verstorben. Nach eigener Aussage führte er selbst über 100.000 Rituale zur Austreibung von dämonischen Kräften durch. Über viele Jahre hinweg leitete er außerdem die Internationale Exorzistenvereinigung und sorgte kurz vor seinem Tod noch dafür, dass diese auch heute noch einen festen kirchenrechtlichen Status besitzt. Dabei sorgte der oberste Exorzist auch immer wieder für skurrile Schlagzeilen: So verriet er beispielsweise, dass nach seiner Meinung Yoga-Training und die „Harry Potter“-Bücher Werke des Teufels seien.
„The Pope's Exorcist“ startet am 6. April 2023 in den deutschen Kinos. Regie führt Julius Avery, der zuletzt für den Sylvester-Stallone-Superhelden-Actioner „Samaritan“ verantwortlich zeichnete. Für die OV-Fans unter euch haben wir den Trailer hier auch noch einmal in englischer Originalsprache eingebunden: