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    Erotik-Skandalfilm "Basic Instinct" wieder im Kino: Auch nach 30 Jahren noch ein versautes Meisterwerk
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Am 7. Februar 2023 ist der Erotik-Thriller „Basic Instinct“ wieder auf der großen Kinoleinwand zu bestaunen. Auch nach 30 Jahren bleibt der Film ein fesselndes Meisterwerk – und hat nichts von seiner versauten Qualität verloren.

    In „Basic Instinct“ wird der berühmte Rockstar Johnny Boz (Bill Cable) tot in einem Hotelbett aufgefunden. Beim Liebesspiel wurde mehrfach mit einem Eispickel auf ihn eingestochen, während er mit einem weißen Seidenschal ans Bett gefesselt war. Der Verdacht der Ermittler fällt schnell auf die Schriftstellerin Catherine Tramell (Sharon Stone).

    Diese war nämlich nicht nur die Freundin des Mordopfers. Detective Nick Curran (Michael Douglas) und sein Partner Gus Moran (George Dzundza) stellen auch schnell fest, dass in Catherines letztem Buch detailliert beschrieben wird, wie ein Rockstar mit einem Eispickel umgebracht wird. Die verführerische Verdächtige kann sich den polizeilichen Verhören allerdings entziehen, während Nick dem Charme der Blondine mehr und mehr verfällt. Dass es in ihrem nächsten Buch um einen Polizistenmord gehen soll, weiß Nick zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht...

    Immer noch ein schlüpfriges Meisterwerk

    Bevor „Basic Instinct“ Anfang der 1990er-Jahre in die Kinos kam, gab es natürlich auch schon Erotik-Thriller wie „9 ½ Wochen“ oder „Sea Of Love“. Regisseur Paul Verhoeven („Starship Troopers“) aber hat das Genre auf ein neues Level gehievt. Die wolllüstige Leidenschaft zur Grenzüberschreitung merkt man „Basic Instinct“ in wahrlich jedem Moment an – die bekannteste und meist diskutierteste Szene des Films (und womöglich auch des Jahrzehnts) ist da nur das Sahnehäubchen auf dem versauten Treiben.

    Natürlich ist die Rede von Sharon Stones ikonischem Beinüberschlag, bei dem für einen kurzen Augenblick zu erkennen ist, dass die Schauspielerin keine Unterwäsche trug. Der Skandal war geboren. Darüber hinaus aber ist diese Sequenz der entscheidende Antrieb, um Paul Verhoevens doppelbödigen Genre-Ritt so richtig in Schwung zu bringen. Denn in genau diesem Moment wird deutlich, dass Verhoeven sich einen Spaß aus dem Voyeurismus der Zuschauer*innen macht.

    Die Szene, die zur Legende wurde. STUDIOCANAL
    Die Szene, die zur Legende wurde.

    Tatsächlich ist „Basic Instinct“ auf den ersten Blick ein sehr klassisches Whodunit, bei dem zwei Fragen im Raum stehen: Wer hat den Mord an Johnny Boz begangen und wer fällt dem Täter oder der Täterin als Nächstes zum Opfer? Paul Verhoeven mag dramaturgisch auf bekannten Pfaden unterwegs sein, aber er verwandelt das klassische Szenario zusehends in ein lüsternes Vergnügen, bei dem das Publikum zusammen mit Nick mehr und mehr in das durchtrieben-verlockende Netz von Catherine Tramell geht.

    Deswegen ist „Basic Instinct“ zwar immer noch ein spannender Thriller, in Wahrheit aber veranschaulicht Verhoeven auf eindrucksvolle Art und Weise, wie Kino auch immer Verführung ist. Dafür setzt der Meister der Kontroversen gezielt auf vordergründige Reize und bemüht dabei eine neue Ebene, die das Horrorkino seit jeher für sich beansprucht hat: Die Verbindung zwischen Sex und Gewalt.

    Sex und Gewalt

    Oftmals wirkt „Basic Instinct“ in seiner mit höchster Eleganz durchkomponierten Inszenierung wie ein Alfred-Hitchcock-Film – nur eben mit jener Nacktheit und Brutalität, die Hitchcock zu seiner Zeit nie zeigen konnte. Aber, wie könnte es anders sein, auch Dario Argento („Suspiria“) und Brian De Palma („Der Tod kommt zweimal“) kommen einem bei der Sichtung von „Basic Instinct“ in den Sinn.

    Darüber hinaus steht „Basic Instinct“ auch weitergehend tief in der Tradition des Erotik-Thriller-Kinos, wenn er mit Catherine Tramell eine durch und durch selbstbewusste Frau aufzeigt, die sich jeder Form von patriarchalen Machtstrukturen verweigern kann. Natürlich geht auch in diesem Fall eine Bedrohung von weiblicher Sexualität aus, was dem Film oftmals als frauenfeindlich angelastet wurde.

    „Basic Instinct“ aber beschäftigt sich vielmehr allumfassend mit den Abgründen der Verführung – und der Tod ist dabei nun mal auch die logische Konsequenz. Paul Verheovens lüsternes Vexierspiel ist nicht rückständig, sondern auf clevere Weise aufreizend – und ihr habt jetzt die Möglichkeit, euch noch einmal auf der großen Leinwand verlocken zu lassen:

    Die Best Of Cinema Reihe – Präsentiert von FILMSTARTS

    „Basic Instinct“ läuft am 7. Februar 2023 wieder in den deutschen Kinos – und das auch noch in messerscharfem 4K, also so gut, wie ihr den Film noch nie auf der großen Leinwand sehen konntet.

    Im Rahmen der Event-Reihe „Best of Cinema“ kommt jeden Monat ein großer Klassiker zurück in die Kinos und mit „Rambo“ zum Auftakt geht die erfolgreiche Reihe auch 2023 weiter. Als offizieller Medienpartner werden wir euch bei FILMSTARTS auch über die kommenden Kinostarts im Rahmen von „Best of Cinema“ auf dem Laufenden halten. Mehr findet ihrauf der „Best of Cinema“-Website. Und falls ihr schon mal wissen wollt, welche Highlights neben „Basic Instinct“ noch für die erste Jahreshälfte 2023 angekündigt sind, empfehlen wir euch den folgenden Artikel:

    Erotik-Meisterwerk, Stallone-Kult, zwei der besten Filme aller Zeiten & mehr: Diese Film-Highlights kommen 2023 nochmal ins Kino!

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