Knapp eine Million Dollar Einnahmen an den Kinokassen klingt nicht nach viel – für so viel Geld wurde in „Avatar 2“ wahrscheinlich gerade mal die Blubberblase eines Pandora-Wals animiert, was aktuell wiederum ganze Milliarden in die Kassen spült. Aber wenn ein Film nur 15.000 Dollar gekostet hat, so wie der gehypte Indie-Horror „Skinamarink“, dann ist eine knappe Million schon verdammt viel, nämlich das geradezu atemberaubende 60-fache des Budgets.
Diese Underdog-Erfolgsstory schrieb „Skinamarink“ in den USA, und das war erst der Anfang: Denn der Low-Budget-Horror, der auf Twitter, TikTok und Co. in aller Munde ist, hat nach vier Tagen bereits 895.000 Dollar eingespielt. Mittlerweile hält der Film bei über 2,1 Millionen Dollar.
Ein Leak brachte den Hype ins Rollen
Was aber fast noch bemerkenswerter ist: Das kleine Filmchen von Kyle Edward Ball, das der YouTube-Filmemacher digital in seinem Elternhaus im kanadischen Edmonton drehte und 2022 auf ein paar Genre-Festivals präsentierte, startete in den USA großflächig in 692 Kinos. Wie es dazu kam? Gute alte Mundpropaganda – und ein Leak, der dem Regisseur in die Karten spielte.
Denn „Skinamarink“ gelangte wegen eines technischen Fehlers auf einer der Festival-Plattformen illegal ins Netz und gelangte dort zu einer so enormen Aufmerksamkeit, dass der Horrorfilm letztlich groß in die Kinos gebracht wurde. Und dann ging es erst richtig los mit dem Hype, denn über „Skinamarink“ wird getwittert und getiktokt, was das Zeug hält. Auch die Autorin dieser Zeilen stolperte immer wieder über #Skinamarink in ihrem Twitter-Feed – und dabei in erster Linie auf Tweets, die das Horror-Phänomen als unfassbar gruselig anpreisen.
Das Echo auf Social Media: Schlaflose Nächte nach "Skinamarink"!
Auch wenn man zunächst denke, so schlimm sei es doch gar nicht gewesen, werde man nach „Skinamarink“ den wahrscheinlich schlechtesten Schlaf seines Lebens haben, heißt es in einem Tweet. In einem anderen wird eine vor Panik zerknüllte Popcorn-Tüte gezeigt. Und auch über den Überraschungs-Erfolg an sich sind viele Tweets zu lesen.
Sogar Horror-Schmiede Blumhouse gratuliert
Schlaflose Nächte werden auch auf TikTok versprochen. Und sogar der Channel der Horror-Erfolgsschmiede Blumhouse („Paranormal Activity“, „Insidious“) hat auf den „Skinamarink“-Erfolg reagiert.
Regisseur Kyle Edward Ball zeigte sich auf Twitter überwältigt von dem Erfolg und den vielen Direktnachrichten, die ihn erreichten und auf die er wegen der schieren Menge gar nicht antworten könne.
Worum geht es in „Skinamarink“, der anhand des Trailers zu urteilen sehr experimentell aussieht, aber nun? Der vierjährige Kevin und seine sechsjährige Schwester wachen nachts auf und stellen fest, dass ihr Vater nicht da ist. Während die Kinder überlegen, was sie nun mitten in der Nacht allein tun sollen, beginnen nach und nach die Fenster, Türen und verschiedene Gegenstände in ihrem Haus zu verschwinden.
Wann kommt "Skinamarink" nach Deutschland?
„Skinamarink“ wurde nach seiner Laufzeit in den Kinos in den USA auf dem Horror-Streamingdienst Shudder veröffentlicht. Hierzulande sicherte sich Capelight Pictures die Rechte an dem Indie-Hit: „Skinamarink“ startet am 7. September 2023 deutschlandweit im Kino.
Die besten Horrorfilme aller ZeitenDies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels, den wir mit dem deutschen Trailer und Kinostart ergänzt haben.