In dem „Knives Out“-Sequel „Glass Onion” auf Netflix spielen jede Menge Stars mit – ihre Figuren sind schillernd, extravagant und oft zum Schreien komisch. Doch als richtiger Szenendieb, obwohl er nur sehr selten auftritt und eigentlich gar nicht so besonders ist, erweist sich Derol (Noah Segan). Achtung, es folgen Spoiler zu Derols Rolle im Film!
Der entspannte Dude, der gar nicht der großen Party-Clique rund um Benoit Blanc (Daniel Craig) angehört, sondern halt einfach auf Miles Brons (Edward Norton) Insel abhängt, weil er „ein paar Schwierigkeiten hat“, ist ein großes Mysterium, denn er ist einfach nur DA. Und wer denkt, Derol würde noch mal eine wichtige Rolle spielen, irrt – und gerade deshalb ist die Figur so lustig. Derol ist das irrationale Element in dem sonst so feinsinnig durchdachten Krimi-Spektakel. Und halt einfach ein sympathischer Typ!
Derol hat viele Fans
Dass sich Derol schnell zum Fanliebling gemausert hat, beweisen übrigens u. a. Tweets zu der Figur, in denen zum Beispiel der „Derol-Cut“ verlangt wird, Derol als der wahre Held des Films beschrieben wird, oder bewundert wird, wie gut es Derol gelingt, sich einfach um seinen eigenen Kram zu kümmern.
Doch was hat es mit Derol nun auf sich? Im Interview mit Variety erklärte Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson, er habe Derol zunächst nur als Comedy-Element reingeschrieben, aber mit jeder Szene, in der Derol auftauchte, gewann die Figur an einer ganz speziellen Wichtigkeit. Derol sei einfach ein Moment des Chaos in dieser sonst so engmaschig gestrickten Geschichte. Zudem sei die Figur eine Art Kato Kaelin, also eine Person, die nicht zum Kreis der Reichen dazugehört, aber trotzdem irgendwie immer dabei ist. TV-Schauspieler Kato Kaelin lebte in den 90er Jahren als „Hausgast“ bei O. J. Simpson und wurde beim Prozess gegen diesen zum wichtigen Zeugen.
Es gibt einen echten Derol in Rian Johnsons Leben
Rian Johnson nutzt die Figur Derol zudem, um zwei seiner besten Freunde zum Teil von „Glass Onion“ zu machen. Zum einen Derol-Darsteller Noah Segan, der bislang in jedem von Johnsons Filmen mitgespielt hat. Und zum anderen einen seiner ältesten Freunde, der zur Inspiration und zum Namensgeber für die Figur wurde: Derol Frye.
Rian Johnson benannte schon einmal eine Figur in einem seiner Filme nach diesem Freund: Brendan Frye in „Brick“, gespielt von Joseph Gordon-Levitt. In „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ ist es nun der Vorname, der zum Einsatz kommt – und mehr als das: Rian Johnson nutzte noch mehr Eigenschaften seines Kumpels als Inspiration für Film-Derol. Das bestätigte Derol Frye gegenüber Variety:
So sei er die Art von Kerl, die mit dem Motorrad zu einer Vorführung von Rian Johnsons neuen Film fahre und dann bei einem Kumpel auf dem Sofa penne. Außerdem habe er als Jugendlicher lange Haare gehabt, sei eine Art Hippie gewesen. Und er trinke gern mexikanisches Bier – im Film ist Derol stets mit einer Pulle Corona-Bier in der Hand zu sehen. Außerdem spielt der echte Derol in einer Band namens Little Petie & the Mean Old Men – und Rian Johnson machte diese kurzerhand zur Lieblingsband von Film-Derol.
Eine Stimmungskanone, die allen die Show stiehlt
Derol-Darsteller Noah Segan erklärte, er habe den echten Derol zwar nie getroffen, aber die Figur so angelegt, wie ihm Rian Johnson seinen Freund beschrieben habe: Als einen Typ, der gerne Spaß hat und eine richtige Stimmungskanone sei.
Zunächst sei Derol Frye skeptisch gewesen, dass Rian Johnson ihn auf diese Art in seinen Film einbinde, auch wenn ihm Johnson versichert habe, Derol werde der coolste Dude in „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ sein. Doch als er den Film dann sah, habe er erkannt, dass Johnson Recht hatte: „Ich habe ihm danach eine Nachricht geschrieben: ‚Du hast recht. Er war der coolste Typ im Film.‘“ Und nachdem er „Glass Onion“ zum zweiten Mal gesehen hatte, sei er zu dem Schluss gekommen: „Dieser Kerl stiehlt definitiv allen die Show.“
Dass Rian Johnson immer wieder überraschende Wege findet, seine Freund*innen und Lieblings-Stars in seine Filme einzubauen, ist übrigens nicht neu. Hier erfahrt ihr, wer sich alles in „Glass Onion“ tummelt:
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