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    Finger weg! Bei Netflix läuft einer der schlechtesten deutschen Filme der letzten Jahre – nur für Hardcore-Nostalgiker!
    Julius Vietzen
    Julius Vietzen
    -Redakteur
    Julius ist bei FILMSTARTS zwar hauptsächlich für Superhelden, Science-Fiction und Fantasy zuständig, liebt aber auch Filme und Serien aus jedem anderen Genre.

    „Benjamin Blümchen“ ist als Hörspiel und Buchreihe ein Hit, da kann bei einem Kinofilm doch eigentlich nicht viel schief gehen, oder? Doch, kann es, wie das erste Leinwandabenteuer des sprechenden Elefanten zeigt, das ihr bei Netflix schauen könnt.

    Die Abenteuer von Benjamin Blümchen erfreuen sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit in deutschen Kinderzimmern (und bei nostalgischen Erwachsenen), doch selbst wenn ihr mit Otto und Co. aufgewachsen seid und/oder die Abenteuer des sprechenden Elefanten über alles in der Welt liebt: Den „Benjamin Blümchen“-Film von 2019 könnt ihr euch wirklich sparen – auch wenn er jetzt im Streaming-Abo bei Netflix verfügbar ist.

    CGI Made In Germany

    Denn zum einem ist „Benjamin Blümchen“ in technischer Hinsicht ein kompletter Reinfall: Elefant Benjamin sieht zu keiner Sekunde so aus, als würde er in derselben Welt wie die menschlichen Figuren und Darsteller*innen existieren, was vor allem bei der Interaktion mit seinem besten Freund Otto (Manuel Santos Gelke) ein echtes Problem ist und das Publikum immer wieder aus dem Geschehen reißt.

    Das alleine könnte man aber noch verzeihen, wenn wenigstens das Drumherum stimmen würde – doch auch das ist leider nicht der Fall. Der Neustädter Zoo wurde etwa ebenfalls am Computer zusammengestückelt, weswegen der Cast in vielen Szenen sichtbar vor Green Screen agiert und dabei komplett verloren wirkt. Währenddessen tollen im Hintergrund Tiere herum und Passanten schlendern die Wege entlang, die aber perspektivisch nicht zum Rest des Bildes passen und überhaupt nicht mit dem Geschehen im Vordergrund verbunden sind.

    Studiocanal GmbH
    "Benjamin Blümchen" wurde eindeutig vor Green Screen gedreht.

    Auch über solche Mängel könnte man mit genügend Charme und Witz hinwegtäuschen, doch das gelingt Regisseur Tim Trachte („Abschussfahrt“) und Drehbuchautorin Bettina Börgerding (die „Bibi & Tina“-Filme) in „Benjamin Blümchen“ viel zu selten.

    Dafür ist die Geschichte viel zu generisch (Benjamin muss den Zoo retten) und die Figuren sind zu klischeehaft (die fiese Antagonistin mit den stümperhaften Hipster-Handlangern). Und der Humor zündet selten bis gar nicht, wiederholt sich dafür aber ständig (der tollpatschige Benjamin sorgt für Chaos).

    "Benjamin Blümchen" überzeugt nur selten

    Nur dann und wann blitzt mal ein wenig Charme auf, etwa wenn sich Benjamin und Otto auf eine Agentenmission im Stil von „Mission: Impossible“ begeben. Und immerhin Heike Makatsch und Dieter Hallervorden haben sichtlich Spaß an ihren Rollen und reißen mit genüsslichem Overacting immer wieder den Film an sich.

    Davon abgesehen gibt es noch eine Handvolle Momente, in denen „Benjamin Blümchen“ für Nostalgiegefühle beim älteren Publikum sorgt (und zwar nicht nur wegen Originalsprecher Jürgen Kluckert). Doch das alleine reicht kaum aus, um die mit 91 Minuten gar nicht mal besonders lange Laufzeit zu füllen. So kommt dann auch FILMSTARTS-Redakteur Björn Becher in seiner Kritik (1,5 von 5 Sternen) zu einem vernichtenden Fazit:

    „Das erste Leinwandabenteuer des weltbeliebtesten Elefanten ist leider eine ziemliche Enttäuschung. ‚Benjamin Blümchen‘ kann seine offensichtlichen technische Mängel nur viel zu selten mit Charme und Witz überspielen.“

    Die FILMSTARTS-Kritik zu "Benjamin Blümchen"

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